TEST // DIE TAVERNEN IM TIEFEN THAL: ZIMMER FREI!
DIE TAVERNEN IM TIEFEN THAL sind bestens besucht und das Bier fließt in Strömen, doch die geschäftstüchtigen Wirte planen bereits, in neue Geschäftsfelder zu expandieren. Schließlich gibt es so etwas wie „zu viel Gewinn“ nicht. Daher ZIMMER FREI! Ab nun darf der Adel auch eine Nacht im Wirtshaus verbringen und es gibt sogar einen Sommelier, der der anspruchsvollen Kundschaft die Welt des Weins eröffnet. ZIMMER FREI! Ist die erste Erweiterung zu dem 2019 erschienenen Spiel DIE TAVERNEN IM TIEFEN THAL.
SCHMIDT SPIELE hat uns DIE TAVERNEN IM TIEFEN THAL: ZIMMER FREI! freundlicherweise für eine Rezension zur Verfügung gestellt.
Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!
Wenn die Bürgermeisterin erst einmal Stammkundin ist, was kann dann noch schief gehen?
ZIMMER FREI! erweitert das Grundspiel um 4 weitere Module, die sich mit den bereits vorhandenen Basismodulen beliebig kombinieren lassen. Neben den zu ergänzenden Tavernen- und Gästekarten bilden die neuen Tavernenausstattungs-Plättchen ein neues Stockwerk. Im Folgenden wird die Funktionsweise der einzelnen Module erläutert.
Modul A „Das Lied vom Wein“
Dieses führt die neue Tavernenkarte „Sommelier“ mit Kosten in Höhe von 3 Dublonen ein. Wird diese Karte aufgedeckt, darf die äußerst rechts sitzende Kundschaft an den Tischen behandelt werden, als sei sie durch einen Würfel bedient worden. Hierzu wird einer der beiden roten Würfel von der neuen Tavernenausstattung „Weinkeller“ auf den entsprechenden Tisch gelegt. Werden zwei Sommeliers gezogen, wird auch die Person am vorletzten rechten Tisch ohne Würfel bedient. Mehr als 2 sind allerdings nicht möglich. Der Weinkeller kann ebenso wie die anderen Ausstattungen aufgewertet werden, wodurch in jeder Runde automatisch ein Sommelier verfügbar ist.
Zusätzlich wird die Tavernenkarte „Quacksalber“ eingeführt, die allerdings für 2 Bier anstatt durch Dublonen angeworben wird. Wird diese gezogen, darf einmalig die Sofortaktion einer zuvor angeworbenen Kundschaft erneut durchgeführt werden. Anschließend wird der Quacksalber zurück in den allgemeinen Vorrat gelegt. Um den Quacksalber zu behalten, kann alternativ auf diesen Effekt verzichtet und stattdessen eine Dublone genommen werden.
Modul B „Ein Zimmer darf's sein“
Die neue Gästezimmerausstattung zeigt 4 Gästezimmer. Sobald die erste Adelskarte beim Auffüllen der Taverne in einer Runde aufgedeckt wurde, darf diese in eines dieser Zimmer gelegt werden. Jedem Zimmer ist ein Würfelwert zugeordnet. Wird später irgendwo ein Würfel eingesetzt, der dem Würfelwert eines belegten Raums entspricht, darf die dem Zimmer entsprechende Bonusaktion durchgeführt werden:
- Die Bierlager- und Tresormarker dürfen jeweils um ein Feld vorgerückt werden.
- Eine weitere Karte des Nachziehstapels darf aufgedeckt und ausgelegt werden. Der Effekt der Karte wird entsprechend ausgeführt. Weitere Kundschaft benötigt keinen Tisch. Lediglich ein Tisch bringt keinen Nutzen.
- Kundschaft austauschen, entweder eine Startkundschaft gegen einen 3er-Besuch oder einen bereits zuvor angeworbenen gegen einen der Auslage, wobei dieser maximal 2 Bier mehr kosten darf. Der neue Besuch nimmt den frei gewordenen Platz ein.
- Den Klostermarker um ein Feld weiterbewegen.
Dieses Modul kann ebenso aufgewertet werden, wodurch dann in jeder Runde 2 Adlige in ein Zimmer platziert werden können. Zusätzlich gibt es in diesem Modul den „Pfarrer“, den alle für das Startdeck erhalten. Dieser wird beim Aufdecken wie jeder andere Besuch behandelt, allerdings erhöht er nicht das Einkommen, sondern erlaubt bei Aktivierung durch einen 1er Würfel das Voranschreiten auf der Klosterleiste um ein Feld.
Modul C „Ein Wirt hat´s fein“
Dieses Modul stattet die Wirte mit asymmetrischen Fähigkeiten aus, die durch das neue Wirt-Ausstattungsplättchen definiert werden. Unter anderem gibt es folgende Fähigkeiten:
- Äbtissin – Immer, wenn Stammkundschaft mit einem Würfel bedient wird, darf der Kirchenmarker um ein Feld auf der Klosterleiste weitergezogen werden.
- Spielerin – Ein Würfel mit Wert 3 oder 4 darf zur Aktivierung jeder beliebigen Aktion verwendet werden, allerdings triggert dies nicht die Aktion der Gästezimmer.
- Braumeister – Anwerben von Kundschaft kostet 2 Bier weniger (Adlige 1 Bier weniger).
- Charmeur – Die Ruf-Leiste wird durch eine verbesserte Version ersetzt (nur möglich, wenn mit diesem Modul gespielt wird).
Modul D „Das Dorf, es ist mein!“
Mit diesem Modul hält die Karte „Bürgermeisterin“ Einzug in DIE TAVERNEN IM TIEFEN THAL. Diese bringt kleine Aufträge mit, die sie bei Erfüllung entsprechend belohnt. Zum Spielaufbau wird aus mehreren Teilen eine Schriftrolle mit je 3 Aufgaben und Belohnungen zusammen gepuzzelt. Neben jeder Aufgabe liegt ein Auftragsmarker aller Spielenden. Wer eine Aufgabe zuerst erfüllt hat, beispielsweise „Erwerbe einen Gast, der einen Sofortbonus abgebildet hat“, legt den Marker neben die Belohnung. Jede Bonusaktion, beispielsweise „Verlege den Weinmarker auf einen anderen Gast“, kann ab nun einmalig genutzt werden. Jede erfüllte Aufgabe ist 5 Siegpunkte wert.
Diejenigen, die alle 3 Aufgaben erfüllt haben, dürfen die Karte der Bürgermeisterin auf den Nachziehstapel legen und als Sofortbonus kostenfrei entweder neues Personal einstellen oder eine Tavernenausstattung aufwerten. Wird die Bürgermeisterin später gezogen, wird sie wie die andere Kundschaft behandelt, nur dass sie mit einem beliebigen Würfelwert bedient werden darf, für den es dann entsprechend Dublonen gibt.
Der Umbau der Taverne
Das Spielmaterial entspricht der Qualität des Grundspiels und besteht hauptsächlich aus Karton und Spielkarten. Es gibt nichts auszusetzen, das Material gewinnt aber auch keinen Preis. Gleiches gilt für die Illustrationen. Das gesamte Spielmaterial passt leider nur dann ganz knapp in den Originalkarton, wenn vieles separat verstaut wird. Dies erschwert allerdings den Aufbau. Einfacher ist es, das Karton-“Inlay“ zu entfernen , dann ist für alles genug Platz.
Die neuen Räume werden oberhalb der Tische an die Taverne angebaut. Dies erschwert etwas das Abräumen der Kundschaft von den Tischen am Rundenende. Die Anleitung beschreibt gut und verständlich die neuen Module. Allerdings wird häufig hinsichtlich der sieben Spielphasen lediglich auf die Phasen A bis G Bezug genommen. Das ist umständlich und es muss häufig nachgeschaut werden, welche genau das sind.
Tags: 2-4 Personen, Dice-Placement, 60 Minuten, Erweiterung, Deckbauspiel