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TEST // DESCENT – LEGENDEN DER FINSTERNIS

TEST // DESCENT – LEGENDEN DER FINSTERNIS

Terrinoth ist in Gefahr! Die Uthuk drohen das Land in ihre Gewalt zu bringen, während sich die Toten in den Nebellanden erheben und immer weiter in das Reich der Lebenden eindringen. Eine Gruppe Heldencharaktere macht sich auf, das Böse in seine Schranken zu weisen und die Ordnung in Terrinoth aufrechtzuerhalten. Doch wie soll es eine sechsköpfige Gruppe schaffen, an beiden Fronten zu bestehen, wenn selbst der Rat der Barone erkennen musste, dass beide Fronten nur schwer gleichzeitig zu bekämpfen sind.

 

 

ASMODEE hat uns DESCENT – LEGENDEN DER FINSTERNIS freundlicherweise für eine Rezension kostenlos zur Verfügung gestellt.
Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!

 

Wo jede Karte einem Januskopf gleicht

 

DESCENT – LEGENDEN DER FINSTERNIS ist ein Fantasy-Kampagnen-Spiel, in dem eine Gruppe von 1-4 Heldencharakteren den Kampf gegen das Böse aufnimmt. Dem Spiel liegen sechs unterschiedliche Charaktere bei, die neben einer Miniatur jeweils über eigene Waffen und Fähigkeitskarten verfügen. Abgesehen von zwei Startwaffen, werden weitere Waffen und Fähigkeiten erst im Lauf der Kampagne freigeschaltet. Bei der Mechanik werden Grundaspekte der ersten und zweiten Edition von DESCENT verwendet. Zwei der großen Neuerungen sind 3D-Geländteile und die zwingende Nutzung der zugehörigen App. Das Abenteuer besteht aus einer 16 Missionen andauernden Kampagne, die pro Abschnitt rund zwei bis drei Stunden Spielzeit in Anspruch nimmt und durch optionale Nebenabenteuer noch verlängert werden kann. Der Spielzug eines Heldencharakters beinhaltet jeweils eine Bewegungsaktion sowie zwei freie Aktionen, die für weitere Bewegungen, zum Interagieren mit der Umgebung, dem Drehen von Karten, zum Kampf oder für Spezialaktionen verwendet werden können.

Jeder Heldencharakter verfügt über ein zweiseitiges Tableau mit den Grundwerten und dem bei Kampf und Verteidigung zu verwendenden Würfeln. Zusätzlich bekommt jeder Charakter zwei Waffenkarten, die in einem Sleeve zusammengesteckt werden. Dadurch ergibt sich eine Angriffskarte, die bei den Kämpfen verwendet werden kann. Bei einem Angriff wird der zum Charakter gehörende Würfel gewürfelt und die Anzahl der Erfolge wird mit dem Schadenswert der aktuell genutzten Waffe multipliziert. Neben Erfolgen können noch Vorteile gewürfelt werden, die über das Platzieren von Erschöpfungsmarkern in Erfolge eingetauscht werden können und Energie, die für besondere Fähigkeiten verwendet wird. Hinzu kommen noch mögliche Boni. Wer Erschöpfungsmarker auf einer Angriffskarte platziert, kann dadurch meist weitere Zusatzeffekte aktiveren. Neben der Angriffskarte findet diese Mechanik auch Verwendung bei der Charakterkarte und den Fähigkeitskarten.

 

 

Die Spielfläche wird bei DESCENT – LEGENDEN DER FINSTERNIS über die aus den Vorgängern bekannten modularen Spielplanteile aufgebaut. Neu ist, dass Geländeteile wie Bäume, Türen, Torbögen, Barrikaden, Kisten, Tische oder Regale als 3D-Elemente ins Spiel kommen. Zusätzlich gibt es Stufen und Säulen, über die sich der Spielplan auf unterschiedlichen Ebenen erstreckt. Charaktere können eine Aktion verwenden, um den größten Teil der 3D-Elemente zu untersuchen und darüber nützliche Gegenstände sowie Rezepte und Materialien zum Herstellen von Waffenteilen zu finden. Das 3D-Gelände hat zudem Einfluss auf Bewegungen und Sichtlinien beim Kämpfen. Zum Untersuchen einer Sichtlinie bietet die App eine Möglichkeit, diese zu überprüfen.

Bei den Kämpfen verwaltet die App alles betreffend der Monster. Von Lebenspunkten, über Schilde, speziellen Taktiken, Zielprioritäten bis hin zum Schaden, kommen alle Infos und Zahlen exklusiv aus der App. Die App zeigt auch an, an welcher Stelle die Monster ins Spiel kommen. Die spätere Bewegung findet dann aber einzig über die Spielfläche auf dem Tisch statt. Gleiches gilt für die Heldencharaktere. Dadurch wird komplett auf dem Tisch gekämpft, während die KI der Monster komplett über die App abgehandelt wird. Sinken die Lebenspunkte bei Heldencharakteren auf null, erleiden diese eine leichte Verletzung. Die Lebenspunkte werden danach direkt wieder auf das Maximum hochgesetzt und das Spiel geht nahtlos weiter. Sinken die Lebenspunkte bei einem Charakter erneut auf null, wird die Karte umgedreht und zu einer schweren Verletzung. Sinken sie ein weiteres Mal auf null, verliert die Gruppe die Mission. Wem die Standardmissionen zu leicht sind, kann in einen schweren Modus umschalten.

 

 

Zwischen den Missionen macht die Gruppe Rast in der Stadt Frostgate. Hier können Materialien genutzt werden, um erbeutete oder gefundene Rezepte zum Verbessern von Waffen zu verwenden und auch um sich mit neuen Waffen auszurüsten. Durch das Herstellen von Verbesserungen erhalten Waffen besondere Boni, die über die App verwaltet werden und eine prozentuale Chance haben, automatisch beim Angriff auszulösen. Beim Reisen auf der Karte zu einer Mission kommt es regelmäßig zu Zufallsbegegnungen, bei denen neben einer Beschreibung der Situation auch Gegenstände gefunden werden können. Neben Hauptmissionen kann die Gruppe teils optionale Nebenmissionen annehmen oder zu Ereignissen reisen, bei denen Entscheidungen in der App getroffen werden müssen.

 

Ich bau mir meine Welt

Beim Material muss einiges aus den 13 Stanzbögen gedrückt werden, die allesamt aus stabiler Pappe gefertigt sind. Die Bögen beinhalten neben Token und Spielplanteilen vor allem die 3D-Teile. Für den Zusammenbau der 3D-Teile gibt es eine separate, vierseitige Anleitung, in der jeder Schritt übersichtlich erklärt wird. Ein bisschen Geschick sollte ausreichen, um die Aufgabe einigermaßen schnell zu bewältigen. Die Truhen sind wegen ihren Rundungen sehr anfällig für Schäden. Die Miniaturen wurden sehr fantasievoll modelliert und zeigen einige feine Details. Die Karten im Spiel sind mit strapazierfähigem Leinenabschluss versehen.

 

 

Die Anleitung beschreibt die ohnehin nicht allzu komplexen Spielregeln anschaulich und leicht verständlich. DESCENT-Sachkundige werden schnell den Einstieg finden, während Neulinge in diesem Universum auch nicht sonderlich lang dafür benötigen sollten. Was bei der Anleitung fehlt ist ein Stichwortregister. Wenn Fragen zu bestimmten Situationen oder Mechaniken aufkommen, bedeutet dies meist ein Suchen in der Anleitung nach der passenden Stelle. Zumindest gibt es auf der Rückseite der Spielanleitung eine Kurzübersicht über die wichtigsten Punkte und vier Übersichtskarten geben zusätzlich einen Überblick, über die wichtigsten Begriffe und den Rundenablauf.

 

 

Einen Großteil des Handlings beim Spielen übernimmt die App. Die Spielführung durch die App ist in weiten Teilen sehr gut umgesetzt, hat an manchen Stellen allerdings auch ihre Macken. Dazu gehört das Einstellen der Monster, wo es teils schwer zu erkennen ist, welche Miniatur wo hinzustellen ist und ein nicht gewollter Klick auf „Weiter“ dazu führt, dass es keine Möglichkeit mehr gibt, den Aufstellpunkt noch einmal nachsehen zu können. In der Stadt ist die Führung mit Inventar, Kaufen und Herstellen ein wenig umständlich. Beim Erhalten von Beute in einem Kampf wäre es gut, wenn angezeigt würde, dass ein Gegenstand in Form einer Karte genommen werden soll. Positiv hervorzuheben ist das Sichtlinien-Feature in der App, das auf Wunsch für jedes Feld anzeigt, ob ein Angriff möglich ist. Ein Nachteil der App ist, dass diese nur lokal auf dem Gerät den Fortlauf der Kampagne speichert.

Tags: Kampfstrategie, Dungeon-Crawler, Miniaturen, Kampagne, App, Fantasy

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