Test | Lost Cities - Roll & Write
Zettel, Würfel und einen Stift. Viel mehr brauchen Spiele häufig nicht, um interessante Spielrunden zu gestalten. Das Roll & Write-Genre verdankt unter anderem diesen simplen Anforderungen seine hohe Beliebtheit. In den letzten Jahren kam zudem der Trend hinzu, beliebte und erfolgreiche Spiele mit einer schnell zu spielenden Roll & Write-Variante zu versehen. "Lost Cities - Roll & Write" gehört genau in diese Kategorie, indem es den Brettspielklassiker "Lost Cities" von Reiner Knizia in ein kompaktes Würfelspiel steckt. Aber kann das funktionieren?
Kosmos hat uns "Lost Cities - Roll & Write" freundlicherweise für eine Rezension zur Verfügung gestellt.
Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!
Darum geht es im Spiel!
In "Lost Cities - Roll & Write" (im Nachfolgenden mit "Lost Cities R&W" abgekürzt) müssen Spielgruppen sechs Expeditionen durchlaufen und dabei weiterkommen als alle konkurrierenden Gruppen. In jedem Spielzug werden insgesamt sechs Würfel geworfen, die sich in zwei Kategorien unterteilen: Drei zehnseitige Würfel mit Zahlen von null bis neun und drei sechsseitige Würfel mit farbigen Formen. Die aktive Person wählt nach dem Wurf jeweils einen Würfel jeder Art aus und überträgt deren Ergebnis auf das eigene Spielblatt. Jede farbige Form steht dabei für eine der sechs verfügbaren Expeditionen auf dem Spielblatt. Mit der Wahl des farbigen Würfels entscheidet die aktive Person gleichzeitig, in welche Expedition die ausgewählte Zahl des zehnseitigen Würfels eintragen wird. Zu beachten ist dabei, dass Zahlen nur in aufsteigender Reihenfolge eingetragen werden können. Gleiche Würfelergebnisse dürfen aufeinander folgen. Im Bestfall starten die Spieler:innen mit einer Null und schreiten bis zur neun hinauf (natürlich dürfen auch Zahlen übersprungen werden).
Wurde eine Zahl in die ausgewählte Farbreihe eingetragen, bleiben die restlichen vier Würfel für alle Mitspielenden über. Diese können nun ebenfalls eine Kombination aus Zahl und Farbe aus den verbliebenen Würfeln wählen. Dabei ist es auch möglich mehrmals das gleiche Ergebnis bei unterschiedlichen Personen einzutragen). Möchte eine Person keine der ausliegenden Kombinationen eintragen, kann sie dies tun, indem sie ein „Joker“-Feld am Rand des Spielblattes wegstreicht. Insgesamt steht diese Option neun Mal zur Verfügung.
Beim Eintragen der Ergebnisse in das Spielblatt motiviert "Lost Cities R&W" alle zur Verfügung stehenden Expeditionen zu beachten. Grund dafür ist die grundlegende Spielmechanik, die dafür sorgt, dass mehr Punkte in die Endwertung eingehen, je mehr Würfelergebnisse in eine Spalte eingetragen wurden. Werden im Gegenzug ganze Expeditionen ignoriert, erhält man Minuspunkte! Das gleiche gilt auch für die beiden Sonderfelder der Urnen und die „Joker“-Felder. So gilt bei den Joker-Feldern, dass Personen, die alle neun „Joker“-Felder genutzt haben, null Punkte erhalten anstatt 70 Punkte für nur acht weggestrichene Felder. Die Urnenfelder zeigen hingegen an, wie viele Urnen während des Fortschreitens auf den Expeditionensleisten gesammelt worden sind. Auf jeder Expedition befinden sich Urnensymbole. Wird eine Zahl auf ein solches Symbol eingetragen, kann ein Feld in der Urnenreihe abgestrichen werden.
Das Spiel endet, sobald alle acht Expeditions-Meilensteine von beliebigen Personen der Spielgruppe überschritten worden sind. Ist das Geschehen, werden alle Punkte für die Meilensteine und jede Expeditions- und Sonderreihe zusammengerechnet. Die Person mit den meisten Punkten gewinnt.
Was ist in der Box?
Die Spielschachtel von "Lost Cities R&W" bietet insgesamt drei sechsseitige Würfel, drei zehnseitige Würfel, einen Spielblock mit doppelseitig bedruckten Spielblättern und zwei Regelwerke (Deutsch/Englisch). Qualitativ entspricht das Material einem guten Brettspielstandard. Die sechsseitigen Holz- sowie die zehnseitigen Plastikwürfel sind gut verarbeitet und auch die Spielblätter lassen alle nötigen Informationen leicht erkennen. Auffallend ist, dass "Lost Cities R&W" einen Fokus auf Personen mit Farbschwäche gelegt hat, da alle Formen der sechsseitigen Würfel für diesen Zweck eingefügt worden sind. Kann eine Person Grün und Rot nicht unterscheiden, muss sie lediglich auf die Symbole achten, da z.B. Grün mit einem Dreieck und Rot mit einem Herz gekennzeichnet wird. Die gleichen Symbole finden sich auch auf dem Spielblatt, was die Orientierung problemlos ermöglicht. Die beigefügten Regeln erklären das Spiel kurz und prägnant, sodass die zu Beginn kompliziert aussehenden Spielblätter schnell Struktur erhalten und Spielgruppen ins Spiel starten können.