Test | Coup
Politik ist ein Drahtseilakt. Dieser Grundsatz bildet auch in der politischen Welt der Zukunft keine Ausnahme. Dabei sind im Ringen um Einfluss sowohl monetäre Mittel als auch das ein oder andere Attentat entscheidend, um unliebsame Nebenbuhlerinnen und Rivalen aus dem Rennen oder dem Leben zu befördern. Vorsicht ist jedoch geboten, denn auch den anderen stehen diese Mittel zur Verfügung. Wem ist also zu trauen und wer lügt, dass sich die Chrombalken biegen? Wer landet nächsten „Coup“?
Heidelbär Games haben uns „Coup“ freundlicherweise für eine Rezension zur Verfügung gestellt.
Dies hatte keinen Einfluss auf unsere Bewertung!
Ein Spiel aus Lug und Trug
Am Anfang jeder Partie erhalten alle zwei Münzen und zwei verdeckte Karten. Beide Karten dürfen angesehen, müssen aber geheim gehalten werden. Jede Karte ist insgesamt dreimal im Spiel vertreten. Diese zeigen Personen, die mit einer Aktion verknüpft sind. Da es sich bei „Coup“ allerdings um ein Spiel aus Lug und Trug handelt, ist es unerheblich welche Karten tatsächlich vor den Spielerinnen und Spielern liegen. Ist jemand am Zug, wird schlicht behauptet eine bestimmte Karte zu besitzen. Erhebt daraufhin niemand Einspruch, ficht die Behauptung an oder verhindert sie durch eine Reaktion, darf die entsprechende Aktion ausgeführt werden. Auch Reaktionen sind anfechtbar.
Um eine Behauptung zu beweisen, muss die entsprechende Karte aufgedeckt werden. Diese wird dann durch eine neue vom Nachziehstapel ersetzt, während die alte wieder eingemischt wird. Wurde zu Unrecht angezweifelt oder konnte eine Behauptung nicht bewiesen werden, muss eine eigene Karte dauerhaft aufgedeckt werden. Sobald beide Karten aufgedeckt sind, scheiden ihre Besitzerin oder ihr Besitzer aus. Wer zuletzt noch im Spiel ist, gewinnt die Partie.
Mit den meisten Aktionen werden Münzen gesammelt, die für die Attentäterin oder den namensgebenden Coup benötigt werden. Über die Einkommensaktion kann lediglich eine Münze als Einkommen generiert werden, alle anderen Aktionen bringen deutlich mehr Geld. Der Vorteil der Einkommensaktion ist jedoch, dass sie nicht verhindert oder angezweifelt werden kann. Entsprechend können sich Spielerinnen und Spieler mit dieser Aktion langsam, aber risikofrei zur nötigen Geldmenge für einen Coup „wieseln“.
Flüche und Schadenfreude
Es gibt immer wieder kleine kurzweilige Spiele, denen es gelingt in einer kleinen Schachtel und in wenig Spielzeit jede Menge Spaß unterzubringen. „Coup“ ist ein solches Spiel. Schon zu dritt spielbar, glänzt es jedoch am meisten in Runden ab vier Personen. Die Regeln wirken recht simpel, denn letztlich geht es nur um geschicktes Bluffen und Wahrscheinlichkeiten. Doch selbst mit vielen Personen sind die Wahrscheinlichkeiten nicht immer verlässlich. Unmögliches Glück tritt gerne auf und sorgt für Flüche auf der einen und diebische Schadenfreude auf der anderen Seite. Da die Runden immer kurz sind, muss selbst beim Ausscheiden nicht lange bis zum Ende der Partie gewartet werden.
Durch die kurze Spielzeit und das einfache Spielprinzip kann „Coup“ als kleiner Pausensnack brillieren. Einen ganzen Spielabend kann es aber nicht füllen. Dazu geschieht einfach zu wenig. Entweder wird Geld gesammelt oder für Aktionen verwandt. Der wahre Kern des Spiels ist das Bluffen und das Wagnis des Anzweifelns, wodurch ordentlich Spannung entsteht. Wer sich am futuristischen und etwas abgedrehten Design nicht stört, sollte eine Runde riskieren.
Bilder zum Spiel
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Tags: 2-6 Personen, Deduktion, Bluffen