Test | Nanty Narking

Test | Nanty Narking - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel

Aufbauen, loslegen – das suggeriert das Spielkonzept. Leider erst nach der ersten Partie, denn das Auspöppeln, Sortieren und Zusammenbauen stellte sich als komplexer heraus als später das eigentliche Spiel. Die Anleitung zeigt nicht, welche Figuren und Gebäude jede Person erhält. Das mussten wir durch aufwendiges Sortieren und Stapeln vermuten. Welche Figuren die ,,Neue Bevölkerung“ darstellen sollen, blieb unklar. Die Farben der Kartenrückseiten sind sich dermaßen ähnlich, dass wir auch hier das ,,braune“ Deck nicht ausfindig machen konnten. Die Pappe der Figuren und Gebäude ist so dick, dass diese beim Einschieben in die sehr engen Standees zwangsläufig beschädigt wurden. Die Spielschachtel ist sehr flach, sodass es mit dem eingearbeiteten Pappinsert nicht möglich ist, alle so zusammengesteckten Figuren unterzukriegen. Daher rate ich jedem potenziellen Käufer dringend zur Version mit Miniaturen.

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Die Regeln an sich sind dann in nicht mal zehn Minuten erklärt. Jeder Zug besteht nur aus dem Ausspielen einer Karte, wodurch der Einstieg allen am Tisch leicht fällt. Die einzelnen Symbole, von denen es insgesamt nur neun gibt, sind schnell auf den Übersichtskarten nachgeschaut, aber auch sehr schnell verinnerlicht. Das Spiel zentriert sich also komplett auf die Karten, die durch ihre einzigartigen Fähigkeiten interessant, aber auch ziemlich fies sein können.

Es herrscht von der ersten Minute an ein Hauen und Stechen um Gebiete, Geld und Gebäude. ,,Lege diese Karte vor einer Person ab. Diese gibt dir entweder sofort 5 Pfund oder muss die Karte aufnehmen, die fortan zum Handkartenlimit zählt.“ Die wird man bis zum Spielende nicht mehr los. Solche gemeinen Attacken können in empfindlichen Spielrunden ziemlich sauer aufstoßen. Damit sich diese persönlichen Angriffe etwas verteilen, sollte ,,Nanty Narking“ nicht zu zweit gespielt werden. Da die Karten niemandem in der ersten Partie bekannt sind, erlebt man so immer wieder gemeine und schadenfrohe Überraschungen. Diese Zentrierung auf eine einzige Mechanik, kann zwar Wenigspielende erfolgreich an den Tisch locken, führt aber auch zu einem repetitiven Spielgefühl und einer geringen Spieltiefe.

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Die vielen unterschiedlichen, durchaus interessanten Karten sorgen für eine hohe Beliebigkeit, die durch das Erwürfeln der negativen Ereignisse noch auf die Spitze getrieben wird. Es kann durch das zufällige Ziehen vom Kartenstapel einfach passieren, dass man wenige oder keine Karten erhält, die dem persönlichen Ziel zuträglich sind. Hilflos darf man mit ansehen, wie andere ihre Gebäude bauen, während man selbst nicht mal Karten zum Setzen von Agenten auf die Hand bekommt. Eine Kartenauslage oder eine ähnliche Mechanik, die ein zusätzliches gezieltes Kartenaufnehmen anbieten würde, gäbe dem Spiel sicher eine strategischere Komponente.

Denn wirklich strategisch hat es sich in keiner unserer Runden angefühlt. Teilweise war es einfach nur Glück, dass ich durch ein unbedachtes Platzieren meines Agenten einer anderen Person den sofortigen Sieg verwehrt habe. Auch das Verwischen der Spur zur eigenen Charakterkarte und deren Siegbedingung hat nicht wirklich funktioniert. Gerade mit mehreren Personen, mit denen das Spiel erst richtig an Fahrt aufnimmt, herrscht gleichzeitig eine Menge Chaos. Überhaupt auf die eigene Siegbedingung hinzuspielen, ist mit zufällig gezogenen Karten schon schwierig. Die Absicht hinter dem Spielen zufälliger Karten bei anderen am Tisch das Ziel zu erahnen und dieses dann noch zu verhindern, ist dann fast unmöglich.

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Das Artwork der Karten empfand ich persönlich als sehr gelungen und stimmungsvoll, wohingegen der triste Stadtplan in unterschiedlichen Braun- und Grautönen nicht gerade einladend wirkt. Die angegebene Spielzeit mit 60 Minuten plus ist mehr als übertrieben, denn auch mit 4 Personen am Tisch dauerte eine Partie allerhöchstens 45 Minuten. Das einfache Ausspielen und Aktivieren einer Karte sorgt für wenig Downtime und ein flüssiges Spielgefühl.

Alle, die flotte, gemeine, glückslastige, interaktive und nicht allzu tiefgründige Spiele mögen (böse Zungen könnten es auch ,,flach“ nennen) und dem Thema etwas abgewinnen können, haben mit ,,Nanty Narking“ eventuell ein schönes Warm-up, Absacker oder Zwischendurchspielerlebnis. Für einen solchen Einsatz habe ich persönlich für meine Spielrunden allerdings bessere Kandidaten. Übrigens finden Fans von Terry Pratchett das gleiche Spiel, nur mit anderem Setting in der älteren Version ,,Scheibenwelt Ankh Morpork“ mit etwas Glück auf dem Sekundärmarkt.

 

Wertung zum spiel

 

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Tags: 2-4 Personen, 60 Minuten

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