Test | Roma & Alea
Das alte Rom wurde 64 n.Chr. fast vollständig zerstört. Die einflussreichen Familien der Stadt bemühen sich daher, die Stadt wieder aufzubauen. Selbstverständlich ist jede Familie dabei bestrebt, den größten Ruhm und den größten Reichtum in der Stadt zu erringen. Wem es gelingt, sich hier lobend hervorzutun, hat die Aussicht darauf, die Gunst des Kaisers Nero zu erlangen. Mögen die Bauarbeiten beginnen!
Wir haben "Roma & Alea" selbst gekauft.
Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!
Der Bau der Stadt beginnt
Zu Spielbeginn erhalten alle 1-4 Personen ein Charaktertableau, einen bunten Stift sowie die farblich entsprechenden Spielfiguren Aufseher und Vorarbeiter. Die Tableaus sind alle unterschiedlich und stellen verschiedene hohe Ämter der Stadt Rom dar. Diese Ämter haben jeweils eigene Fähigkeiten. Zum Basisspiel gehören die Ämter Mercatrix, Patricia, Euphemius und Praefectus. Diese Version des Spiels enthält auch eine Erweiterung, in der drei weitere Charaktertableaus beiliegen: Artifitrix, Nobilis und Pontifex.
Auf den Charaktertableaus werden die vorhandenen Rohstoffe und die Siegpunkte eingetragen. Auf der Tischmitte wird der leere Stadtplan von Rom gelegt und alle stellen ihre Aufseherfiguren auf das Forum Romanum. Die Bauplankarten, Göttergunskarten und Nero-Karten werden ebenfalls auf dem Tisch bereit gelegt. Wer das Spiel beginnt, erhält die Prokonsul-Karte und die Würfel – das Spiel kann nun beginnen.
Der Prokonsul würfelt alle Würfel. Alle Personen suchen sich nun, beginnend mit dem Prokonsul, nacheinander im Uhrzeigersinn einen Würfel aus und legen ihn vor ihr Tableau. Alle Personen haben am Ende mindestens 2 Würfel für ihre Aktionen vor sich liegen.
Der Prokonsul nutzt nun den ersten Würfel für eine darauf abgebildete Aktion. Folgende Aktionen sind im Spiel möglich:
Bauen - der Würfel zeigt ein Architekten oder Baumeister-Symbol. Die Aktion Bauen stellt das Kernelement des Spiels dar und ist daher ausführlicher zu erläutern:
Der Aufseher wird in ein benachbartes Gebiet bewegt. Der erste Bewegungsschritt des eigenen Zuges ist kostenlos, jeder weitere Schritt kostet einen Fisch. Befinden sich auf beiden Seiten einer Brücke Gebäude, gelten diese als benachbart und können mit einem Schritt betreten werden. Aufseher können durch Felder hindurch gehen, in denen andere Aufseher stehen, sie dürfen dort aber nicht stehen bleiben – außer auf dem Forum. Dort dürfen beliebig viele Aufseher stehen.
Nach Abgabe der entsprechenden Ressourcen wird je ein Gebäude ausgewählt (damit also „gebaut“) und dessen Umrisse werden auf dem Plan der Stadt Rom eingetragen. Das Gebäude muss benachbart zum Standort des eigenen Aufsehers sein. Der Bauplan darf nicht verändert werden, doch das Gebäude darf auch gedreht oder gespiegelt auf dem Plan eingetragen werden.
Zur Kennzeichnung, um welchen Gebäudetyp es sich handelt, wird der Name des Gebäudes in das Gebäude eingetragen (Heerlager, Plaza, Schrein, Kastell). Alle Felder eines Gebäudes müssen vollständig auf dem Spielfeld eingetragen werden können, sie dürfen nicht über den Rand hinausragen.
Befinden sich auf den Feldern des neuen Gebäudes Ressourcen, werden diese auf dem eigenen Charaktertableau eingetragen.
Der Aufseher wird in das neue Gebäude gestetzt, der Vorarbeiter wird auf die Bauplankarte des neuen Gebäudes gesetzt.
Ein Neubau führt dazu, dass in allen benachbarten Gebäuden die produktionsfähig sind, eine Produktion ausgeführt wird.
Ist das neue Gebäude benachbart zu einem oder mehreren Gebäuden gegnerischer Spieler, enthält der Prokonsul einen Senator.
Legionen ausheben – der Würfel zeigt einen Legionär. Diese Aktion erlaubt die Nutzung der Effekte von bis zu drei Armeegebäuden auf dem Spielplan.
Erobern – es kann ein beliebiger Würfel genutzt werden. Hier werden die an Rom angrenzenden Gebiete mit der entsprechend notwendigen Armeestärke erobert.
Sanieren – der Würfel zeigt das Baumeister-Symbol. Die Straßen, die in die Regionen hinein führen, werden gebaut und schließen neue Siedlungen an.
Steuern erheben – es kann ein beliebiger Würfel genutzt werden. Alle eigenen Siedlungen, die über sanierte Straßen mit Rom verbunden sind, produzieren jeweils eine Ressource dieser Region.
Handeln - es kann ein beliebiger Würfel genutzt werden. Drei Ressourcen können in drei Münzen umgetauscht werden. Dann dürfen alle Personen ein eigenes Gebäude auswählen und die dortige Ressource produzieren.
Neben den Hauptaktionen können jederzeit Nebenaktionen ausgeführt werden:
Lagern – jede Ressource eines Würfels, die bei der Hauptaktion nicht genutzt wurde, kann gelagert werden.
Berater bestechen – mit Fischen, Juwelen oder Körben auf den aktuell gewählten Würfeln können Berater bestochen werden. Berater können nicht mit Waren aus dem Lager bestochen werden. Die Nutzung von Beratern bringt weitere Boni für das eigene Fortkommen im Spiel.
Senatoren – werden erworben, wenn gegnerische Gebäude an das eigene angrenzen. Senatoren können genutzt werden, um bei der Würfelphase zwei Würfel gleichzeitig zu nehmen und um den gewählten Würfel so zu nutzen, als hätte er ein Baumeister-, Kaufmann- oder Legionär-Symbol, das im aktuellen Spielzug genutzt werden darf.
Gunst der Götter – wird ein Religionsgebäude gebaut, kann die Person eine der verfügbaren Göttergunstkarten nehmen. Die Göttergunstkarten geben zusätzliche Boni, wenn sie einmalig im eigenen Spielzug eingesetzt werden. Danach wird die Karte wieder für alle offen nutzbar ausgelegt.
Neros Bonus – Die Punkte-Zählleisten auf den Charaktertableaus enthalten in jedem Punkteteil Zahlen, die mit einem blauen Strich unterlegt sind. Wer als erster eine dieser Markierungen erreicht (z.B. bei den Münzen) darf sich die oberste Karte vom Stapel der Nero-Bonus-Karten nehmen.
Das Spiel endet, wenn die letzte Nero-Bonuskarte genommen wird. Nun wird die aktuelle Runde noch zuende gespielt, dann ermitteln alle ihre Siegpunkte und tragen sie auf ihrem Charaktertableau ein. Wer die meisten Siegpunkte hat, hat gewonnen.
Roma & Alea ist eine komplexes Misch-Genre aus Brettspiel und Roll & Write- Spiel. Das Regelwerk in der Anleitung ist verständlich, doch sehr umfangreich, so dass es einige Zeit dauert, bis das Spiel wirklich begonnen werden kann. Die Bauregeln sind am Anfang noch so umfangreich, dass die oft nachgesehen werden müssen.
Die Boni der einzelnen Charaktere sind ausgeglichen, es entsteht beim Spielen nicht der Eindruck, dass ein Charakter unverhältnismäßig stark oder schwach ist.
Die Idee, ein Brettspiel mit einem Roll & Write Spiel auf diese Weise zu verbinden, finde ich sehr originell. Durch die verschiedenen Charaktere und verschiedenen Gebäudearten ist das Spiel sehr abwechslungsreich. Die dem Spiel beiliegenden drei Charaktere der Erweiterung sorgen darüberhinaus für Abwechslung und Wiederspielreiz.
Die wiederverwendbaren, abwaschbaren Tableaus funktionieren gut, alle Pläne wurden nach dem Spiel wieder sauber. Die bunten Stifte hinterlassen allerdings mitunter ihre Spuren auf den Fingern der Spielegruppe.
Die Einordnung des Spiels für Personen ab 14 Jahren halte ich für vernünftig, da es sich hier um ein komplexes Kennerspiel und kein Familien-Roll & Writel handelt. Die Spielzeit mit 60-90 Minuten ist realistisch angegeben. Vor allem benötigen die ersten Partien noch Zeit, um die Regeln zu verinnerlichen.
Roma & Alea ist trotz des Roll & Write Mechanismus‘ kein einfaches Würfelspiel, das „zwischendurch“ gespielt werden kann, sondern erfordert den Zeit- und Komplexitätsaufwand eines mittelschweren, üblichen Brettspiels.
Welche Erfahrungen hast du mit diesem Spiel gemacht
oder hast du noch Fragen zu diesem oder anderen Spielen?
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Bilder vom Spiel
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Tags: 1-4 Personen, 90 Minuten, Roll-and-Write, Zivilisation, Muster bilden