
Test | Troyes - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel
„Troyes“ hat bereits einige Jahre auf dem Buckel. Das Original wurde 2010 herausgebracht und kürzlich wieder in einer Neuauflage aufgelegt, was auf Grund seiner Platzierung in den Top 100 bei BGG nicht weiter verwunderlich ist.
„Troyes“ ist ein anspruchsvolles Kennerspiel. Die Regeln sind zwar nicht sehr umfangreich, wirken aber im ersten Moment aufgrund der starken Verzahnung der verschiedenen Spielelemente durchaus komplex. Sind erst ein paar Runden gespielt, ist das Spielgeschehen aber sehr intuitiv. Das Nachlesen von Regeln entfällt dann weitgehend. Allerdings müssen Karteneffekte leider doch häufiger nachgeschlagen werden, da die Ikonographie nicht immer intuitiv ist.
Die Illustrationen von „Troyes“ konnten in unseren Spielen nicht alle begeistern. Sie wirken etwas altmodisch, was aus unserer Sicht aber sehr gut zum Thema passt. Letztendlich ist dies aber Geschmacksache.
Spielerisch kann „Troyes“ voll auftrumpfen. Das Verdrängen von Meeplen, der Kauf fremder Würfel und der Wettstreit um die meisten belegten Plätze auf den Ereigniskarten sind sehr interaktive Elemente. Dies ist eine große Stärke, denn dadurch entsteht eine spannende Dynamik bei den Entscheidungen. Stets ist zu berücksichtigen, welche Aktion den anderen persönlich am meisten schaden könnte, häufig kann bereits der Kauf nur eines gegnerischen Würfels sehr ärgerlich sein.
Ein Großteil der Aktionen beruht auf dem Konzept, dass die Summe der gewählten Würfel durch eine vorgegebene Zahl geteilt wird, um festzulegen, wie häufig diese Aktion durchgeführt werden darf. Hier ist es natürlich sinnvoll, zu optimieren. Ist die Würfelsumme beispielsweise sieben und eine Aktion benötigt vier Würfelpunkte, wären drei wertvolle Punkte verschenkt. „Troyes“ bietet hierfür Möglichkeiten, das Würfelergebnis zu manipulieren. Diese kosten allerdings Ressourcen, die tendenziell Mangelware sind und wohl überlegt eingesetzt werden wollen.
Auf Grund der zufällig verteilten Aktions- und Ereigniskarten, sowie der persönlichen Zielkarten ändert sich der Spielverlauf stets von Spiel zu Spiel. Die gleiche Strategie für alle Spiele ist nicht zielführend. Die besten Chancen auf einen Sieg hat die Person, die sich am besten anpassen kann. Auch von Runde zu Runde kann sich die Situation dynamisch ändern. Bestand gerade noch Geldmangel wurde dieser vielleicht durch einen gegnerischen Kauf gelöst. Dafür fehlt nun womöglich ein wichtiger Würfel.
Bei Würfelspielen kommt natürlich immer schnell der Verdacht auf, dass sie stark glückslastig sind. Dem kann sich auch „Troyes“ nicht ganz entziehen. Aber neben den angesprochenen Manipulationsmöglichkeiten der Würfel wird dem auch dadurch entgegengewirkt, dass niedrige Würfelergebnisse ebenfalls sinnvoll eingesetzt werden können. Vor allem das Verdrängen gegnerischer Meeple und der Einsatz von Klötzchen in der Kathedrale ist hier hervorzuheben. Als letzte Option bringt frühes Passen mehr Einkommen an Münzen und kann situationsbedingt daher durchaus sinnvoll sein.
„Troyes“ ist ein tolles Spiel, das auf Grund seiner Vielseitigkeit und dem hohen Grad an Interaktion zu überzeugen weiß. Die vielfältigen Spielelemente sind wunderbar miteinander verzahnt und erschaffen ein ganz eigenes Spielgefühl. Spannende Entscheidungen und Emotionen, wie die Hoffnung, dass bestimmte Würfel bis zum nächsten Zug noch verfügbar sind, begleiten jede Partie. Von unserer Seite gibt es daher eine klare Empfehlung.
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Bilder vom Spiel
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Tags: 2-4 Personen, Workerplacement, 90 Minuten, Würfelplatzierung, Eurogame