
Test | Carnegie - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel
Anders als bei vielen anderen Spielen wurde bei „Carnegie“ so gut wie keine Luft verpackt. Die längliche Box ist bis oben gut gefüllt und nimmt somit im Spielregal ein Minimum an Platz weg. Beim Spielmaterial wurde nicht gespart. Triple Layer Boards, in die die Projektstreifen geschoben werden können, dicke Holz-Aktionssteine und Holzmeeple in hübschen, kontrastreichen Farben lassen das Herz höherschlagen.
Aufgebaut nimmt das Spiel ordentlich Platz auf dem Tisch ein. Das Spielbrett ist unaufgeregt übersichtlich, weiß aber mit seinen dezenten Farben und Illustrationen zu gefallen und das Flair um die Zeit von 1900 zu vermitteln.
Das Zusammenspiel der verschiedenen Spielmechaniken ergibt sich beim Studium der 15-seitigen Anleitung (ohne Anhang) nicht unbedingt sofort, aber nach ein bis zwei Eingewöhnungsrunden ist das Spielprinzip schnell verstanden. Lobenswert ist der strukturierte Aufbau der Anleitung, so dass Antworten zu offenen Fragen schnell gefunden werden.
Das Spiel an sich ist sprachneutral und nach etwas Eingewöhnung sitzt auch die Ikonographie ziemlich gut. Anfangs ist die allerdings vor allem bei den vielen Abteilungen etwas abschreckend. Hier hilft die Anleitung zwar souverän, dennoch muss anfangs häufig die Funktion der verschiedenen zum Kauf verfügbaren Abteilungen nachgeschaut werden. Dies ist aber auch schon unser größter Kritikpunkt.
Eine besondere Stärke von „Carnegie“ hingegen ist das weitgehend parallele Agieren aller Beteiligten, indem die gleiche Aktion von allen ausgeführt wird. Dadurch entsteht wenig Wartezeit und ein flüssiger Spielverlauf. Die 20 Runden hören sich im ersten Moment nach einer enormen Spielzeit an, sind dann aber letztendlich doch nicht mehr als bei anderen Spielen dieser Komplexität, dafür aber mit tendenziell weniger Wartezeit. Wir haben zu viert mit Erklärung knapp über zwei Stunden benötigt.
„Carnegie“ verknüpft geschickt die verschiedenen Aktionsmöglichkeiten und Spielmechaniken. Das Agieren auf dem Player-Board ist ebenso wichtig wie die Aktionen auf dem Spielfeld. Dabei sollte möglichst vorausschauend agiert werden, sodass die Konkurrenz nicht Aktionen wählen kann, die womöglich gerade selbst wenig Nutzen bringen. Umgekehrt sollte stets nach solchen Schwächen der anderen Ausschau gehalten werden. Hierdurch entsteht viel Interaktion, wobei hervorzuheben ist, dass das Geschehen auf den Player-Boards der anderen nicht unbedingt leicht zu verfolgen ist. Auf dem Spielfeld sieht dies schon anders aus. Hier können gegnerische Verbindungen unterbrochen werden (Zug um Zug lässt grüßen) und natürlich wollen wir keine Region wählen, aus der die Konkurrenz viele Meeple zurück beordern kann. All dies macht bereits die Auswahl der Aktion zu einem spannenden, zentralen Spielelement.
Entsprechend der gewählten Abteilungen und Spenden nimmt das Spiel stets einen etwas anderen Spielverlauf. Grundsätzlich ändern wird sich das Spielgefühl von Spiel zu Spiel dadurch aber weniger. Jeder Aktionstyp hat seine Daseinsberechtigung und muss auch genutzt werden. Es bleibt aber ausreichend Raum, um verschiedene Schwerpunkte auszutesten. Dabei stechen einzelne Strategien nicht als besonders stark hervor, vielmehr gilt es, sich dynamisch an das aktuelle Spielgeschehen anzupassen, was für eine gute Spielbalance und ein ausgereiftes Testen spricht.
Uns hat „Carnegie“ sehr gut gefallen. Die Elemente greifen wunderbar ineinander, dabei lockert die „Zug um Zug“ Mechanik die Wirtschaftsthematik angenehm auf. Den Schwierigkeitsgrad sehen wir am oberen Ende des Kennerspielbereichs, da die Regeln recht zugänglich sind. Eine vorausschauende Spielweise ist aber durchaus fordernd, da viele Elemente gut ineinandergreifen müssen. Wer davon nicht abgeschreckt wird, sollte „Carnegie“ unbedingt eine Chance geben.
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Bilder zum Spiel
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