Test | Kokopelli
Was in aller Welt ist ein „Kokopelli“?!? Und wenn ja, was machen die Leute dann in diesem Spiel? Diese und andere Fragen gingen mir durch den Kopf, als ich dieses unauffällige Spiel zum ersten Mal sah. Doch in Zeiten weltweiter Vernetzung war die erste Frage schnell geklärt und dank einer kurzen Anleitung war der Einstieg in das Spiel kinderleicht. Weitere Fragen klären sich dann im Test…
Das Spiel wurde uns kostenlos zur Verfügung gestellt. Auf die Bewertung hat dies keinen Einfluss!
Immer die Nachbarn im Auge behalten
In „Kokopelli“ wetteifern alle um die meisten Siegpunkte. Dazu werden Karten ausgespielt und Rituale begonnen, fortgesetzt oder beendet. Für das Beenden gibt es Punkte. Dabei dürfen nicht nur eigene Rituale beendet werden, sondern auch die der Mitspielenden. Jedes laufende Ritual bringt allerdings Sonderfähigkeiten, die den Spielverlauf und die Strategie maßgeblich beeinflussen.
Jeweils die Hälfte des eigenen Tableaus dürfen von den Personen zur Linken und Rechten mit bespielt werden. Sie können so nicht nur die Rituale ihrer Mitspielenden stoppen, sondern ihnen sogar den Großteil der Siegpunkte für ein Ritual stehlen. Sobald ein Nachziehstapel aufgebraucht ist oder die nötige Anzahl Spielende-Plättchen auf den Ritualen liegen, ist die Partie vorbei. Die Person mit den meisten Punkten gewinnt.
Das Spiel mit dem Flötenschlumpf
Um es direkt zu sagen: „Kokopelli“ ist ein abstraktes Kartenspiel mit hohem Wiederspielwert, dass durch seine immer neuen Kartenkonstellationen diesen Anreiz schafft. Dabei richtet es sich eindeutig an Familien. Der strategische Anteil ist klein. Das mag für einen Titel von Stefan Feld ungewöhnlich sein, andererseits muss ja nicht jedes Spiel einem Flussdiagramm aus der Hochfinanz gleichen. Die übersichtlichen Spielhilfen helfen besonders am Anfang bei der Orientierung.
„Kokopelli“ bedient der Mythenwelt der amerikanischen Ureinwohnerinnen und Ureinwohner. Leider wird dies niemals erklärt und so bleibt selbst der Name des Spiels ein Rätsel, sofern nicht man nicht selbst zu recherchieren gewillt ist. Die Illustrationen sind relativ langweilig. Sie sollen wohl ebenfalls einen Eindruck dieses Kulturkreises vermitteln, sehen aber eher afrikanisch aus. Das Spiel ist allerdings völlig abstrakt und könnte mit Leichtigkeit jedes andere Spielthema aufgesetzt bekommen. Weshalb dann gerade dieses Thema gewählt wurde, wenn es doch gänzlich unerwähnt bleibt, welcher Mythos dem Ganzen zugrunde liegt, ist etwas unverständlich.
Die Schachtel mit dem seltsamen Titel und dem afrikanischen Flötenschlumpf auf dem Cover sieht nach nichts aus. Das enthaltene Spiel ist qualitativ allerdings völlig in Ordnung. Wahrhaft große emotionale Momente, die auch im Gedächtnis bleiben oder „Kokopelli“ zu einem Lieblingsspiel für jemanden machen könnten, bleiben allerdings aus. Hinzu kommt noch ein wirklich furchtbarer Schachteleinsatz, der die zahlreichen Karten und Punktechips nicht festhält und die Karten sogar verbiegt. Das Teil gehört direkt in die Tonne. Ansonsten ist „Kokopelli“ ein nettes Spiel für die Zeit zwischen den großen Ritu- äh… Spielen.
Bilder zum Spiel
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Tags: 2-4 Personen, Familienspiel, Kartenspiel, Strategie