Merchants of the Dark Road

Test | Merchants of the Dark Road - Fazit + Wertung Christian

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Effizienz ist der Schlüssel

Ungeachtet, ob es sich nun um die normale oder die Deluxe-Variante des Spiels handelt, sieht „Merchants of the Dark Road“ fantastisch aus! Andrew Bosley, der schon bei „Everdell“ seine zauberhafte Art von Magie einfließen ließ, hat auch hier ganze Arbeit geleistet. Alles wirkt lebendig und erzählt von dieser Welt aus grimmiger Kälte und zarter Wärme. Fast ist es möglich, die warmen Atemwolken in der kalten Luft zu sehen. Eine so immersive Gestaltung ist einfach ein Fest für die Augen und lädt direkt zum Spielen ein.

 

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Wer willens ist, mehr Geld auszugeben, kann das normale Spielmaterial durch zahlreiche Zusatzpäckchen ersetzen. Neben den fast schon obligatorischen Metallmünzen kommen so auch Kunstharzkristalle, kleine Laternen und zusätzliche Karten ins Spiel. Die beiliegenden Sichtschirme weichen dann kleinen bestickten Stoffbeuteln.

Der Preis für all diese Extras ist durchaus beträchtlich, spielbar und spaßig ist „Merchants of the Dark Road“ natürlich auch ohne sie.

 

Wie in jedem Lieferspiel und auch passend für das Handelsthema geht es im Kern um Effizienz. In jeder Partie setzen die Spielerinnen und Spieler schließlich nur 13 Würfel ein. Da gilt es möglichst viel mit möglichst wenig zu erreichen.

Eine feste Strategie für den Sieg gibt es zum Glück nicht. Die ständig wechselnden Wertigkeiten der Waren, das wechselnde Angebot an Lieferaufträgen, Reisenden und Stadtgebäude erfordern eine laufende Anpassung und somit taktisches Geschick.

Nicht zuletzt sorgen die Bewegungswerte der Würfel für eine spürbare Einschränkung.

 

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In diesem Geflecht aus Optionen einen gewinnbringenden Pfad zu finden, ist die Herausforderung des Spiels an seine Spielerinnen und Spieler. Besonders zu Beginn einer Partie oder in den ersten Spielen kann es dabei zu längeren Grübel-Pausen kommen.

 

Da mit jeder Runde die Würfel schwinden, entwickelt sich aber mit zunehmender Spieldauer eine gewisse Geschwindigkeit.

 

Dunkle Hieroglyphen

 Ein deutliches Problem sind die Piktogramme des Spiels. Fast alles wurde versucht, durch Bilder darzustellen. Leider gelingt es nicht immer, die Bedeutung direkt zu erfassen und ein Blick auf die Symbolübersicht auf der Rückseite des Regelheftes muss dann Klarheit schaffen.

Das reicht aber meist aus.

Besonders die beiliegenden Spielhilfekarten helfen beim Überblick über das Spielgeschehen. Häufig stellt sich die Frage, wie ein bestimmter Gegenstand zu bekommen ist und genau in diesen Situationen geben diese Karten eine klare Antwort.

 

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So stimmungsvoll die dunkle Gestaltung des Spiels ist, so schwierig ist es auch bei schlechterer Ausleuchtung alle Details auf den Karten zu erkennen. Besonders in Vollbesetzung ist es über den großen Spielplan hinweg schlicht unmöglich, alle Kleinigkeiten noch zu erkennen.

Freundliche Mitspielende können da natürlich aushelfen, es erfordert dann aber ein wenig Merkfähigkeit.

 

Dabei ist „Merchants of the Dark Road“ besonders in Partien mit drei bzw. vier Personen zu empfehlen. Grund dafür ist die Regelung für das Mitreisen, wenn eine Person die dunkle Straße befährt, um eine Lieferung zu machen. Je mehr Personen spielen, desto häufiger kommt es zu diesen Expeditionen ins Dunkle und umso effizienter wird das eigene Wirtschaften.

 

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Die Würfel-Bewegungsmechanik ist nicht ganz intuitiv. Spätestens nach der ersten Partie sollte die Gewöhnungsphase aber abgeschlossen sein.

Das Spiel dauert gerne zwei Stunden. Die angegebenen 60 Minuten werden höchstens von erfahrenen Händlerinnen und Händlern erreicht. Und durch das viele Material braucht auch der Aufbau etwas Zeit.

 

Uneingeschränkt empfehlenswert ist „Merchants of the Dark Road“ also leider nicht. Da die Entscheidungen im Spielverlauf aber schwierig bleiben und die Reisemechanik auch die Züge der Mitspielenden interessant macht, ist die lange Spielzeit dennoch gut gefüllt. Die Wertungsmechanik am Spielende sorgt dann für die finale Spannung, denn der Ausgang ist immer knapp.

 

 

wertung

 

Tags: Würfel, Liefern, 1-4 Spieler, Fantasy

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