
Test | Abyss + Erweiterungen - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel
„Abyss“ ist ein überraschend zugängliches Spiel, das sich auch für Familien eignet. Danach sieht die Box allerdings überhaupt nicht aus. Das Cover polarisiert stark – ich finde allein die Motivwahl schon sehr mutig, zudem wird der Spielname nicht aufgeführt. So sticht „Abyss“ im Spieleregal schnell heraus.
Insgesamt kann das Material durchaus überzeugen: Die Qualität ist ordentlich, das Artwork detailliert und stimmungsvoll. Die unterschiedlichen Völker sind nicht nur farblich sondern auch mit Symbolen gekennzeichnet. Einzig die transparenten Schälchen für die Perlen wirken nicht so hochwertig, tun ihren Dienst aber absolut. Außerdem hat es was Meditatives, eine einzelne Perle darin kreisen zu lassen...
Spielerisch ist „Abyss“ mit simplen Regeln und kurzen Spielzügen sehr zugänglich. Meist läuft es darauf hinaus, schnell eine der drei möglichen Aktionen auszuführen und schon ist die nächste Person an der Reihe. Einzig die Kampf-Mechanik gegen die Monster im Grundspiel konnte mich persönlich nicht überzeugen – aber das wird in der Leviathan-Erweiterung behoben.
Die Edlen haben eine große Bandbreite an Fähigkeiten. Gerade der erste Edle, den jede Person erwirbt, hat große Auswirkungen, da er vergleichsweise lange aktiv bleibt, während es beispielsweise beim dritten Edlen schon sein kann, dass die Fähigkeit kaum dauerhaft genutzt werden kann, da er vielleicht schon den dritten Schlüssel mitbringt und seine Fähigkeit somit direkt von einem Ort überdeckt wird.
„Abyss“ wartet mit vielen kleinen, cleveren Design-Tricks auf, die den Spielfluss geschmeidig machen. So fühlt es sich beispielsweise für die aktive Person nicht schlecht an, wenn sie den letzten Edlen vor dem Auffüllen des Hofes kauft. Zwar profitieren die Mitspielerinnen und Mitspieler nun von einer größeren Auswahl, aber so bekommt die aktive Person diesen Deal noch mit 2 Perlen versüßt.
„Abyss“ eignet sich aufgrund einfacher Regeln und kurzer Spielzüge auch für Wenig-Spielerinnen und -Spieler. Ich würde es auch Familien empfehlen, doch für kleinere Kinder ist es aufgrund der Optik nur bedingt geeignet (sie ist in keiner Weise blutig, aber doch düster).
Bei den Erweiterungen würde ich „Leviathan“ klar „Kraken“ vorziehen. Letztere ist „nice to have“, aber nicht essenziell. „Leviathan“ hingegen merzt mit dem überarbeiteten Monsterkampf eine große spielerische und thematische Lücke im Grundspiel aus und ist daher die deutlich stärkere Erweiterung. Es spricht aber nichts dagegen, beide Erweiterungen gleichzeitig zu verwenden.
Da kommt dann auch mein Kritikpunkt: Die Erweiterungen sind nicht gerade günstig für den Inhalt, den sie bieten. Obendrein kommen sie zusammen in einer Box, die genauso groß ist, wie die des Grundspiels (oder wenn man beide einzeln kauft, in zwei halb so großen Boxen). Das ist viel Platz im Regal. Hier hätte ich mir doch einen insgesamt niedrigeren Preis und eine Big-Box-Lösung gewünscht. Wobei die Box gar nicht größer sein müsste denn es passt durchaus alles in die Box des Grundspiels hinein, wobei man dann aber auf das gelungene Insert des Grundspiels verzichten muss. Es gibt allerdings auch Inserts von Drittanbietern, die Platz für das Grundspiel und beide Erweiterungen bieten.
Insgesamt kann ich „Abyss“ aufgrund seines geschmeidigen Spielflusses, einfachen Regeln und nicht zuletzt wegen des großartigen Artworks und der stimmigen Gestaltung ziemlich uneingeschränkt empfehlen. Auf in die Tiefe!
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Bilder vom Spiel
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