Test // Manitoba

TEST // MANITOBA

Ein Totempfahl erstreckt sich über die Baumwipfel des tiefen Waldes. Zwei indianische Frauen, begleitet von einem Bogenschützen, sind auf Nahrungssuche für ihren Clan. Hinter ihnen durchbricht plötzlich ein Krieger die idyllische Stille der Natur. Er schwingt das Kriegsbeil und ruft zum Kampf. Der Anführer der „Cree“ ist tot!
 So erzählt es jedenfalls das Cover der Schachtel von MANITOBA.
Nicht nur die Schachtelvorderseite reizt zum Spielen. Auch die passend gestalteten Meeples, die tollen Holzressourcen und vor allem der beeindruckende Totempfahl laden beim Anblick direkt zum Mitspielen ein. Wie das Spiel funktioniert und ob sich mein erster Eindruck bestätigt, erfahrt ihr hier. Das Spiel wurde von brettspiel-news.de gekauft.
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Die Indianer kommen!!!

Die SpielerInnen führen verschiedene Indianer‑Clans („Cree“), in der namensgebenden kanadischen Provinz „Manitoba“ an. Die Cree leben dort im Einklang mit der Natur, dem Wetter und ihren Geistern.

Jeder Spieler versucht, seinen Stamm sowohl materiell als auch spirituell weiterzuentwickeln, um so der neue Führer über alle Clans zu werden.

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Errichtet den Totempfahl!

Das Spiel verläuft über vier Jahreszeiten, wobei der Start im Winter lediglich den Spielaufbau darstellt. Für Frühling, Sommer und Herbst werden jeweils zufällige Rundenkarten und zwei Wertungsplättchen gezogen und offen ausgelegt. Sodass die SpielerInnen ihre Züge für zumindest die aktuelle Jahreszeit im Voraus planen können.

Wie bei so vielen Eurogames, geht es in diesem Spiel um Punkte. Diese erhalten die SpielerInnen immer nach jeder vierten bzw. siebten Runde einer Jahreszeit für eingelagerte Ressourcen, die sie durch einen cleveren Aktionswahlmechanismus mit ihren Arbeitern aufsammeln:
Der in der aktuellen Runde aktive Spieler sucht sich aus einem Stapel Aktionsscheiben eine Farbe heraus, deren Aktionen er nutzen möchte. Die gewählte Scheibe und alle darüber liegenden Scheiben dreht er um, stellt die Adlerfigur darauf und setzt den so erstellten Totempfahl auf sein eigenes Tableau.

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Nun kann er die beiden dazugehörigen Aktionen der gewählten Farbe ausführen. Zum einen kann er Figuren auf dem Spielbrett angrenzend auf die der Scheibe entsprechende Landschaft bewegen oder neue Arbeiter von seinem Tableau darauf einsetzen. Dies bringt ihm die auf dem Feld befindliche Ressource, die er sofort auf seinem Tableau einlagern muss. Zum anderen kann er auf dem ebenfalls der Scheibe entsprechenden Visionspfad eine Stufe aufsteigen und so Fähigkeiten, Einmalaktionen und Punkte erhalten.
Alle passiven SpielerInnen der Runde dürfen sich vom gebildeten Totempfahl jeweils eine Aktionsscheibe aussuchen und eine der beiden zugehörigen Aktionen ausführen. Nach der Runde erhalten alle SpielerInnen einen Bonus, der auf der aktuellen Rundenkarte angegeben ist. In Wertungsrunden findet stattdessen eine Wertung statt, die die SpielerInnen meist vor die Wahl stellt, eine von zwei Ressourcen zu werten. Je nach angesammelter Menge und Art erhalten alle entsprechende Punkte, müssen dafür aber die gewerteten Ressourcen abgeben!

Nach einer Runde werden die nicht gewählten Scheiben auf den Stapel der gewählten gestellt und im Uhrzeigersinn weitergegeben und die nächste Runde beginnt. Nachdem alle sieben Karten einer Jahreszeit gespielt wurden, werden die Bonuskarten und Wertungsmarker für die nächste aufgedeckt. Nach der dritten spielbaren Jahreszeit ist das Spiel zu Ende und es folgt eine Schlusswertung.

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Für Jäger und Sammler von natürlichem Spielmaterial

Das Spielmaterial ist sehr hochwertig. Plastik sucht man hier fast vergebens. Die Tableaus sind aus dickem Karton und alle Spielsteine sind aus natürlichem Holz gefertigt und lackiert.

Jede Ressourcenart ist durch eine eigene Form und Farbe gut unterscheidbar und auch die Meeples haben einen Federschmuck auf ihrem Skalp erhalten.

Der Totempfahl aus Holzscheiben mit dem Adlerkopf ist ein Hingucker und auch die Landschaft sowie der Visionspfad sind sehr schön illustriert.

Die Anleitung lässt aber doch zu wünschen übrig. Leider fehlt es hier an mancher Stelle an Struktur. Das Spielmaterial wird auf den ersten beiden Seiten in drei unterschiedlichen Sprachen vorgestellt. Auf den nächsten Seiten folgt der Spielaufbau und -ablauf in deutscher Sprache, gefolgt von Englisch und Französisch. Dabei ist die Hälfte der Symbolübersicht bereits ans Ende der jeweiligen Sprache eingebettet. Die andere Hälfte befindet sich im Anhang, der sich auf den vorletzten Seiten des Regelheftes findet, diese Symbole werden wieder parallel in allen drei Sprachen erklärt.

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Was den Lesefluss aber noch etwas mehr stört, sind die Verweise auf Begrifflichkeiten, die erst in einem späteren Abschnitt erklärt werden. So wird beispielsweise beim Auslegen der ersten Jahreszeit, während des Spielaufbaus, auf das Ende der Jahreszeit und somit ans Ende der Phasenübersicht verwiesen.

So brauchte ich für dieses im Grunde sehr einfache Spiel eine Kennenlernpartie, bevor ich die Zusammenhänge besser verstanden habe.

Plastik kommt beim Sortieren des Spielmaterials zum Zuge. Ein Inlay in Form eines Tiefziehteils oder Trennwände aus Karton finden sich nicht in der Schachtel. Stattdessen wurden praktische ZIP-Tüten mitgeliefert.

Tags: 60-75 Minuten, Worker Placement, 2-4 Spieler, Strategie

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