TEST // DWAR7S FALL
Zwerge sind klein, haben lange Bärte und lieben Gold und Edelsteine über alles. Das weiß jeder. Kaum jemand weiß allerdings, was Zwerge im Herbst machen und wie sie sich auf den Winter vorbereiten. Untertage wächst nicht viel und niemand wäre so verrückt, einen Zwerg als guten Bauern zu bezeichnen. In DWAR7S FALL gibt uns Luis Brüeh die Gelegenheit, die Vorratslager zu füllen.
DWAR7S FALL ist auf Englisch bei Vesuvius Media erschienen und stammt aus meiner persönlichen Sammlung.
Auf meine Bewertung hat das natürlich keinen Einfluss..
Der Winter naht
In den Zwergenreichen ist der Herbst die Zeit der Bevorratung. Da Zwerge aber weder Vieh- noch Ackerbau betreiben, dafür aber unübertroffene Bergarbeiter und geschickte Händler sind, gilt es, Juwelen zu schürfen und gegen Vorräte zu tauschen.
Dazu errichten 2 bis 4 SpielerInnen ab 13 Jahren ihre Königreiche und setzen ihre 7 Zwerge für verschiedene Aufgaben ein. Sobald eine SpielerIn drei Handelsaufträge abgeschlossen hat, endet das Spiel und Sieger wird, wer die meisten Siegpunkte erzielt hat. Die Spielzeit liegt bei 45 bis 60 Minuten. Sowohl Spiel als auch Illustrationen stammen von Luis Brüeh.
Schwing' die Hacke
Alle SpielerInnen erhalten ihre Königreichkarten und die namensgebenden 7 Zwerge. Dann werden so viele Runden gespielt, bis eine SpielerIn drei Aufträge erfüllt hat. Schließlich addiert jeder seine erzielten Siegpunkte und der Gewinner steht fest.
Eine Runde in DWAR7S FALL ist in zwei Phasen unterteilt: die Einsetz- und die Aufräumphase.
In der Einsetzphase verwenden die SpielerInnen ihre jeweiligen drei Aktionspunkte darauf, verschiedene Dinge auf dem Spielplan einzusetzen oder zu bewegen. Dabei kosten das Auslegen einer Königreichkarte, das Einsetzen eines Zwerges auf einem Arbeiterfeld oder das Bewegen eines Zwerges auf ein freies Arbeiterfeld einer angrenzenden Königreichkarte jeweils einen Aktionspunkt. Es darf eine beliebige Kombination aus diesen drei Aktionen gewählt werden.
Nachdem alle SpielerInnen die Einsetzphase abgeschlossen haben, wird die Aufräumphase abgehandelt. Beginnend mit der StartspielerIn werden nun Zwerge von Arbeiterfeldern abgeräumt und der erzielte Effekt ausgeführt, wenn die SpielerIn die abgebildete Anzahl an Zwergen dort platziert hatte.
Zumeist sind dies Juwelen- oder Ogerkarten aus der Taverne. Beide Kartenarten zählen, genau wie die Königreichkarten, gegen das Handkartenlimit von 9. Das Ausspielen der Königreichkarten ist also zwingend notwendig, um Platz für Juwelen zu bekommen. Manche der Königreichkarten sind Monster und behindern die SpielerInnen. Die Burgkarte jeder SpielerIn ermöglicht eine 4. Aktion in der Einsetzphase.
Die Orientierung der gespielten Königreichkarten spielt eine große Rolle, da Mauern auf den Karten Königreiche abgrenzen und nicht besetzte Karten mit anderen Karten gleicher Art „überbaut“ werden dürfen. Die Burgen der SpielerInnen erlauben das „Buddeln“, um überbaute Karten wieder an die Oberfläche zu holen.
Es ist möglich, andere Spieler gerade bei den Monstern zu behindern. Sollte etwa ein andersfarbiger Zwerg ein Arbeiterfeld besetzen, kann das Monster nicht besiegt werden. Zwerge sind friedlich und zivilisiert und greifen sich natürlich nicht gegenseitig an. Ein paar Oger als Schläger in der örtlichen Taverne anzuheuern, ist allerdings völlig in Ordnung. Alle erhalten bei Spielbeginn einen Geheimauftrag, weitere Handelsaufträge können auf der Königreichkarte des Handelspostens erfüllt werden.
Die verschiedenen Erweiterungen
Es gibt mittlerweile 4 Erweiterungen für DWAR7S FALL. Die ersten beiden, Royal Decrees und Empires, sind inzwischen Teil des Grundspiels und erweitern die mögliche SpielerInnenanzahl auf 7. Im Kern bieten diese Erweiterungen die neuen Fraktionen der Kristallzwerge, Elfen und Oger. Alle drei haben besondere Regeln und teilweise unterschiedliche Königreichkarten im Vergleich zu den Karten des Grundspiels. Dazu kommen Szenarienkarten, welche die normalen Grundregeln variieren. Außerdem ergänzen diese Erweiterungen alle Spielerfarben um besondere Zwergenmeeple: König, Alchemist, Krieger und Verteidiger. Diese sind besser beim Monster bekämpfen oder können Juwelen veredeln.
The Dragon’s Forge
Im Zentrum der Spielfläche wird aus vier Karten ein Vulkan der Drachenschmiede errichtet. Statt Handelsaufträge zu erfüllen, ist es jetzt auch möglich, mächtige Waffen mit der neuen Ressource Obsidian zu schmieden. Diese zählen ebenfalls zu der nötigen Anzahl von drei Aufträgen, um das Spiel zu beenden. Zusätzlich erhalten alle bisherigen Fraktionen zwei Außenposten-Türme und einen Drachen, deren Regeln für alle SpielerInnen gleich bleiben.
The Troll's Bridge
Das Portfolio der Fraktionen und möglichen Spieler wird durch die Halbblütigen (Halbtrolle) auf 8 gesteigert. Auch diese Fraktion hat eigene Regeln und Königreichkarten sowie neue Außenposten und einen Drachen, Alchemisten und andere Sondermeeple. Zusätzlich gibt es einen Brückentroll mit zugehöriger Brücke und Trollstimmungskarten, welche die Bewegungen und Zollkosten des Trolls variieren. Schneewittchen und die böse Königin sind als Minierweiterung ebenfalls enthalten.
Das Material
Das Material besteht aus einem Spielbrett, hölzernen Zwergenfiguren und quadratischen Karten. Die Karten sind alle fest und wirken durch die Leinenstruktur widerstandsfähig. Die Illustrationen des gesamten Spiels stammen von Luis Brüeh und stecken voller humorvoller Anspielungen auf Zwergenstereotype. Alle Karten sind völlig sprachneutral und, von wenigen Druckfehlern abgesehen, leicht verständlich.
Die Spielfiguren entsprechen der gewohnten Qualität anderer Spiele und sind je nach Version des Spiel entweder bedruckt oder können mit Stickern beklebt werden. Das Spielbrett ist solide und ebenfalls schön gestaltet, kam aber erst mit der neueren Version des Grundspiels. Vorher wurde ohne ein Brett gespielt oder es wurde die günstig angebotene Neoprenmatte vom Verlag gekauft. Die Spielfiguren der Erweiterungen The Dragon’s Forge und The Troll‘s Bridge sind ausschließlich bedruckt, die Holzfiguren der The Dragon’s Forge Erweiterung unterscheiden sich teilweise deutlich von den Farben des Grundspiels. Dies beeinträchtigt das Spiel jedoch nicht weiter.
Die Anleitung des Grundspiels und der enthaltenen beiden ersten Erweiterungen liegt dem Spiel auf Englisch bei. Eine deutsche Anleitung kann auf der Homepage von Vesuvius Media heruntergeladen werden. Die Anleitung enthält allerdings selbst in der englischen Variante gerne ein paar kleine Fehler und auch auf einigen Karten gibt es manchmal ein falsch abgedrucktes Symbol. Dies stellt allerdings kein größeres Spielhindernis dar. Das Englisch der Spielregeln ist einfach und leicht verständlich. Die Anleitungen zu The Dragon’s Forge und The Troll‘s Bridge gibt es bisher nur auf Englisch. Eine Übersetzung zum Download gibt es noch nicht. Dafür gibt es herunterladbare deutsche Regeln für das Solospiel.
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