TEST // KING OF ALL BARDS - Unser Fazit, die Wertung und Bilder vom Spiel
KING OF ALL BARDS macht vieles richtig: eine tolle Produktion (wenn man vom nicht so gelungenen Regelheft absieht), witzige Charaktere mit viel Persönlichkeit und ein schnelles, unkompliziertes Spiel. Wirklich viel Tiefgang bietet es nicht, es ist bewusst leichte Kost.
Dass die Song-Karten nicht nur mit Symbolen aufwarten, sondern dass jede eine Parodie eines relativ aktuellen Hits darstellt, finde ich an sich wirklich großartig und regt zu übertriebenen Gesangseinlagen an (die komplett optional sind). Leider geht bei den Parodien die Schere weit auseinander: Wenn der dicke Kiro „Fry me a liver“ („Brat mir 'ne Leber“) singt und damit Justin Timberlakes „Cry me a river“ parodiert, ist das großartig. Wenn der schmalzige Slav dagegen „I'm hexy and I know it“ anstimmt, dann hakt diese Parodie auf LFMAOs „I'm sexy and I know it“ auf allen Ebenen („hexy“ wird als Konglomerat aus „hot“ und „sexy“ erklärt). Etwas schade, aber dafür, dass es sich hier um komplett schmückendes Beiwerk handelt, kann man nicht groß meckern.
Das Setting finde ich mehr als gelungen. Es ist nicht das 843ste dröge aussehende, aber dafür historisch akkurate Mittelalter-Spiel. Es ist auch nicht das 210318te generische Fantasy-Spiel. Es ist ein eigenes, sehr farbenfrohes Setting mit einem Thema, das in Brettspielen viel zu wenig Beachtung findet. Und die Begeisterung für Musik wird deutlich.
Nett ist auch, dass in den Regeln verschiedene Links für eine KING OF ALL BARD-Playlist mit den passenden Liedern zu finden sind.
KING OF ALL BARDS ist absolut glückslastig. Man kann seine Tricks und Lieder noch so gut planen - wenn man Würfelpech hat, sieht man am Ende alt aus. Wer jedoch einen leichten, stimm- und stimmungsvollen Einstieg oder Absacker in einen (vielleicht feucht-fröhlichen) Spieleabend sucht, macht mit KING OF ALL BARDS nichts verkehrt. Mitsingen sollte aber erwünscht sein.
Bilder vom Spiel
Tags: 3-6 Spieler, 45 Minuten, Würfelspiel, Kartenspiel