
TEST // ANDROID: MAINFRAME - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel
Der Lockdown hat unsere digitalen Kompetenzen auf jeden Fall vorangetrieben. Aber dann doch nicht so weit, als dass wir irgendetwas mit dem Thema von ANDROID: MAINFRAME hätten anfangen können. Im Regelwerk werden Fachwörter aus dem Bereich der Informatik verwendet, die wir am Anfang immer wieder nachlesen mussten. Das Spiel selbst spielt sich dann aber eher athematisch. Blendet man das Thema aus, ist es ein simples Area- Control- Spiel in alter Käsekästchenmanier. Ein schnell auf- und abgebautes, eingängiges Warm-up oder Absackerspiel mit überschaubaren Regeln, in einer angenehmen Spieldauer mit einer ansprechenden, aber nicht überfordernden Komplexität.
Spieler, die sich ANDROID: MAINFRAME gerade aufgrund seines Themas zulegen, könnten hier jedoch enttäuscht werden. Material und Spielmechanik lassen das Thema Hackerangriff zwar erahnen, aber die Programmkarten passen selten ins Bild. Was nämlich ein Springmesser, ein Rotweinglas mit dem Titel ,,Au revoir“ oder ein Wal mit der Überschrift ,,Leviathan“ mit der Hackerszene zu tun haben, konnte sich uns nicht erschließen. Auch werden Partitionsformen einfallslos mit ,,Zick“ und ,,Zack“ bezeichnet. Gerade für interessierte Blindgänger im Darknet wie uns wären Erläuterungen für einzelne Programmierhandlungen charmant gewesen. Für die Thematik sorgen indes nur die Bezeichnungen des Spielmaterials, die zudem den Fluss des Regellernens behindern.
Das Thema drängt sich hier also nicht in den Vordergrund, was die breite Spielermasse wiederrum ansprechen kann. Die Mechanik basiert auf einem uralten Spielprinzip im bekannten Go-Schema, da es heruntergebrochen darum geht, Felder auf dem Spielbrett mit Stäben abzustecken und für sich einzunehmen. Der taktische Kniff wird durch die unterschiedlichen Aktionskarten erzeugt. Diese Karten zum richtigen Zeitpunkt zu ziehen und passend anzuwenden, verleihen ANDROID: MAINFRAME eine ansprechende Komplexität und seinen Wiederspielreiz. Ein interessantes Tauziehen, das gerade zu zweit ordentlich Vorausplanung verlangt. Mit mehr als zwei Spielern ist das Spiel immer noch stark interaktiv, aber strategisch weniger planbar.
Die einzigartigen Programme der verschiedenen Spielertypen wirken nicht ausbalanciert, weil auch die Möglichkeit besteht, dass nach dem zufälligen Ziehen der Karten drei schwächere drei stärkeren gegenüberstehen. Nicht jede einzigartige Programmkarte generiert dem Spieler unbedingte Vorteile, was sich in unseren Runden teilweise unfair anfühlte.
Insgesamt wurde ich von ANDROID: MAINFRAME positiv überrascht. Im Grunde ist es Käsekästchen mit Aktionskarten im Cyberspace mit ansprechenderem Material. Schnell aufgebaut und schnell erklärt, kann es jedoch gerade aufgrund seines Kerns als alter Klassiker in aufgepimpter Form Menschen an den Brettspieltisch holen, die gerne kurze, interaktive Auseinandersetzungen mit dem/ den Mitspieler/n, aber keine Regelflut mögen.
Bilder vom Spiel
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Tags: Legespiel, 30-40 Minuten, Area Control, 2-4 Spieler