Test | The Road

Test | The Road

Die Welt steht am Abgrund. Die großen Nationen unserer Zeit sind schon lange vergangen und die Natur, oder eher was davon noch übrig war, holte sich ihre ehemaligen Territorien zurück. Die Bewohner dieses kargen Ödlandes kennen nur noch einen Begriff, der sich in ihren Köpfe eingeprägt hat: Überleben. Im Solo-Kartenspiel „The Road“ gehört dieses Szenario zum Alltag. Wirst du es schaffen, den Hindernissen und Herausforderungen deines Weges durch das Ödland zu trotzen, oder wirst du von den Gefahren verzehrt?

 

infos zum spiel

Wir haben The Road selbst gekauft.
Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!

Darum geht es im Spiel

In „The Road“ muss sich eine Person den Gefahren eines langen und beschwerlichen Weges stellen. Das Ziel dieses Solo-Kartenspiels ist es, das Ende der angestrebten Reise lebend zu erreichen. Damit das so beschwerlich wie möglich wird, gibt es in „The Road“ unterschiedlichste Herausforderungen, bei denen entschieden werden muss, wie diese bezwungen werden sollen.

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Bevor das Spiel losgehen kann, muss zunächst der Zielpunkt der Reise festgelegt werden. Dieser gibt an, wie viele Straßen in der letzten Runde aufgedeckt werden und welcher Malus die spielende Person erwartet, sobald der letzte Tag anbricht. Insgesamt besteht ein Spiel aus sechs Runden (auch Tage genannt). Eine Runde endet, sobald alle Straßen inklusive ihrer Herausforderungen abgehandelt worden sind. Zu Beginn eines Tages werden zunächst zwei Gebietskarten gezogen. Eine dieser beiden wird als Tagesziel gesetzt und gibt die Zahl zu bereisender Straßen und eventuelle Zusatzeffekte an. Ist das geschehen, werden die geforderten Karten verdeckt vor sich ausgelegt und die Runde kann beginnen.

Im Spielzug wird nun die erste der ausliegenden Straßen umgedreht und die darauf enthaltene Herausforderung betrachtet. Die meisten Herausforderungen besitzen drei unterschiedliche Wege, sie zu lösen, wobei nicht alle positiv sind. Straßen können umgangen, durchquert oder ignoriert werden. Letzteres führt fast immer dazu, dass der Weg durch zusätzliche Straßen verlängert wird. Wird sich einer Herausforderung gestellt, kann das viele Folgen haben, was jedoch immer auf der Karte im Vorfeld angezeigt wird. So können die Statuswerte des eigenen Charakters sinken, Begegnungen ausgelöst oder Gegenstände gefunden werden.

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Ist der letzte Tag überstanden und noch kein Statuswert des eigenen Charakters auf 0 gesunken, endet das Spiel mit einem Sieg. Sinkt jedoch einer der Statuswerte vorzeitig auf 0, ist das Spiel verloren und muss neugestartet werden.

Um den Wiederspielwert zu erhöhen, besitzt „The Road“ ein Charaktersystem mit dem alternativ gespielt werden kann. Hier kann einer von vier vorgefertigten Charakteren ausgesucht oder ein eigener Charakter erschaffen werden, der die Person im Spiel repräsentieren soll. Diese Charaktere besitzen Sonderregeln, die sich positiv wie negativ auf den eigenen Spielstil auswirken können und dem Spiel damit eine neue Note verpassen. Zusätzlich wurde angekündigt, dass kostenlose Szenarien zum Download bereitstehen werden, die neue Herausforderungen und Ziele bieten.


„The Road“ weiß genau, was es möchte und erfüllt dieses Ziel sehr gradlinig. „The Road“ ist ein kleines Survival-Spiel für zwischendurch, das durch seine Größe gut auf Reisen gehen kann und nicht zu viel Platz beim Spielen benötigt. Besonders praktisch ist, dass die Spielschachtel keinen Raum verschenkt und das Spielmaterial sie komplett ausfüllt. Bedauernswert ist jedoch, dass „The Road“ zu der Kategorie ‚Kickstarter Exclusive‘ gehört und - Stand jetzt (Oktober 2021) – nur für Unterstützende der Kampagne veröffentlicht wurde.

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Die Spielschachtel ist sehr schlicht und verrät niemandem auf den ersten Blick, worum es sich eigentlich handelt. Erst beim Download der Regeln aus dem Internet gibt sie ihre Geheimnisse preis. Klar können so alle die Regeln in der bevorzugten Sprache herunterladen, dennoch wirkt der Schritt, ein Spiel ohne beigelegte Regeln auszuliefern, noch etwas befremdlich.

Dieser Schritt ist aber konsequent durchgezogen, da alle Informationen auf dem Spielmaterial selbst sprachneutral vermittelt werden, sodass hier keine Texte gelesen werden müssen und alles auf einen Blick erkennbar ist. Die verwendeten Symbole ziehen sich durch das gesamte Material und lassen sich daher leicht verinnerlichen.

Qualitativ macht das Spiel einen sehr soliden Eindruck, obwohl das Artwork, insbesondere in der Darstellung der Menschen, gewöhnungsbedürftig ist. Zwar ist es keineswegs schlecht, jedoch wirken gerade Menschen ein wenig deformiert, was durchaus am Zeichenstil liegt.

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Das Spielgefühl von „The Road“ spiegelt ebenfalls das Thema sehr gut wider. Ständig wird man vor eine Wahl gestellt, ob man der Gier nachgeben soll und so Gefahr läuft, angegriffen zu werden, oder ob der ‚sichere‘ Weg zu bevorzugen ist. Während des Spiels treten immer wieder Überraschungen auf und das Begegnungssystem verhindert, dass die Begegnungen in gleicher Form stattfinden und vorhersehbar werden. Trotz der angebotenen Alternativen macht mir jedoch der Wiederspielwert ein wenig Sorge.

Da in jedem Spieldurchlauf beinahe alle Straßenkarten aufgedeckt werden, kann das Spiel schnell an seinem geheimnisvollen Charme verlieren. Mögliche Gefahren können durch simples ‚Kartenzählen‘ nach kurzer Zeit abgewogen werden, da alle Karten bekannt sind. Das schadet dem Spielgefühl enorm.

Personen, die sich für simple, aber spannende Solo-Spiele für zwischendurch interessieren, können bei „The Road“ sicherlich einen Blick riskieren. Personen, die mehr von einem Spiel verlangen als kurzweilige Unterhaltung, könnten hier schnell enttäuscht werden.

Unterm Strich also solide Solo-Unterhaltung für Survival-Fans, die keine dauerhafte Bindung zu einem Spiel suchen.

 

Wertung zum spiel

 

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Tags: Survival, 15-30 Minuten, Entdecken, Solospiel

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