Test | Tharos
Würfel und Steampunk. Viele, mich eingeschlossen, brauchen diese zwei Worte nur zu hören und werden sofort neugierig. Diese Neugier macht sich „Tharos“ direkt zunutze, indem es ein Bag-Building-Spiel in einem Steampunk-Universum verspricht. Konkurrierende Firmen, die sich die wertvollsten Mineralien sichern und ihren Einfluss in der Gesellschaft ausweiten wollen, stehen hier im Mittelpunkt. Doch graben wir hier wirklich nach Schätzen oder ist das Licht am Ende des Tunnels doch nur Schein?
Wir haben "Tharos" selbst gekauft. Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!
Darum geht es im Spiel
In „Tharos“ übernehmen Personen die Rolle von Firmen auf der Jagd nach den größten Profiten und dem größten Ansehen. Ziel des Spiels ist es, durch das taktische Einsetzen von Würfeln unterschiedliche Aktionen vorzubereiten und auszuführen, sodass unterschiedliche Medaillen eingesammelt werden können. Je nach Art der Medaille bringen diese am Spielende unterschiedlich viele Siegpunkte und können ausschlaggebend über Sieg oder Niederlage sein.
Die eigenen Spieltableaus bilden das Zentrum der Spielfläche. Hier werden Aktionen eingesetzt und eigene angeheuerte Personen gelagert. Die Tischmitte dient als gemeinsame Spielfläche, auf der kleinere Informationen dargestellt, sowie kleinere Territorien erkundet werden können. Zu Beginn jedes Spielzuges ziehen alle Personen verdeckt fünf Würfel aus einem persönlichen Würfelbeutel und würfeln sie. Der Würfelbeutel enthält unterschiedlich farbige Würfel, die für unterschiedliche Einsatzgebiete gedacht sind. Rote Würfel dienen der eigenen Verteidigung, gelbe Würfel dienen den eigenen Finanzen und grüne sowie blaue Würfel dienen der Erkundung neuer Gebiete. Die geworfene Augenzahl der Würfel gibt an, wie gut die Würfel für ihre Aufgaben geeignet sind. So können Personen Geld in Höhe einer eingesetzten Augenzahl erhalten oder benötigen einen bestimmten Wert spezieller Würfel, um einen Charakter anzuheuern.
Aber nicht nur die hohen Augenzahlen können hilfreich sein. Einige Aktionen benötigen Würfel unabhängig ihrer Augenzahl, sodass auch schlechte Würfelergebnisse nicht vollkommen nutzlos sind. Ganz auf das Glück müssen sich Spielgruppen aber nicht verlassen. Durch das Anheuern von Charakteren aus den Handkarten, durch das Finanzieren von öffentlichen Gebäuden und durch das Nutzen von Aktionskarten können Würfel manipuliert werden, sodass gute Planung in vielen Fällen schlechten Würfen vorgreifen kann. Zu Beginn des Spiels verfügen alle Personen über die gleichen Charaktere in Form von Handkarten. Kosten und Fähigkeiten sind vollkommen identisch, wodurch alle Personen zu Beginn die gleichen Möglichkeiten haben (natürlich abhängig von ihren Würfelwürfen).
Besonders wichtig ist, dass Personen ihre Züge vorbereiten, indem sie sich bestimmte Charaktere anheuern oder gewisse öffentliche Gebäude ins Auge fassen, die ihnen helfen können. Öffentliche Gebäude sind für alle Personen am Spieltisch zugänglich, sobald sie errichtet wurden. Haben Personen genug Geld, können sie gelbe Würfel und eine gewisse Menge Geld für die Aktion „Bauen“ verwenden, um ein öffentliches Gebäude bereit zu machen. Zahlen sie eine kleine Extragebühr können sie das öffentliche Gebäude „einnehmen“ was bedeutet, dass sie eine kleine festgeschriebene Gebühr von Personen verlangen können, die ihre Gebäude nutzen möchten.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Erkundung und der Bergbau auf den unterschiedlichen Territorien in der Spieltischmitte. Insbesondere bei der Erkundung der Territorien sind die unterschiedlichen Würfelfarben von Bedeutung, da sie darüber entscheiden, auf welchem Territorium erkundet oder gebuddelt werden darf. Grüne und blaue Würfel sind zudem nicht von Beginn an im Würfelbeutel und müssen mit Geld gekauft werden, wodurch sie dem Würfelbeutel dauerhaft hinzugefügt werden.
Durch bestimmte Aktionen auf den Spieltableaus können Personen sogenannte Gildenmarker und Minenplättchen auf den unterschiedlichen Territorien verteilen. Haben Personen die richtigen Aktionskarten gesammelt oder wird eine bestimmte Aktion des Spieltableaus genutzt, können die Gildenmarker Erkundungsmedaillen sammeln. Aktionskarten verstärken diesen Effekt, indem sie beispielsweise eine bestimmte Form von zu erkundenden Territorien vorgeben, was zu mehr Medaillen führt. Die Minenplättchen sind für die Erbeutung der wichtigen Ressourcen auf den unterschiedlichen Territorien von Bedeutung. Haben Personen bestimmte Aktionskarten gesammelt oder Charaktere angeheuert, können sie mit diesen die Ressourcen auf Territorien mit Minenplättchen ergattern und sie im besten Fall anschließend in öffentlichen Gebäuden für Handelsmedaillen verkaufen.
Die letzte Mechanik ist der Angriff einer gegnerischen Firma. Hierbei handelt es sich nicht um mitspielende Personen, sondern um eine von einem Kartenstapel gesteuerte KI, die die Spielgruppe nach jedem Spielzug angreift. Durch den Einsatz von roten Würfeln können diese Angriffe abgewehrt werden, obwohl auch hier angeheuerte Charaktere und Aktionskarten Abhilfe schaffen können. Gelingt es einer Person nicht, sich zu verteidigen, erleidet sie am Ende einer Spielrunde einen Malus, der erst am Ende der Runde bekannt ist. Diese Mali können simple Geldstrafen, bis hin zu verlorenen Handkarten sein. Daher sollte immer eine gute Verteidigung aufgebaut sein, um solchen Angriffen zu begegnen. Nach insgesamt vier Spielrunden mit insgesamt vier Spielzügen pro Person endet das Spiel und die Punkteauszählung beginnt. Nun werden alle Medaillen, angeheuerte Charaktere, gesammeltes Geld und platzierte Minenplättchen in Siegpunkte umgewandelt und zusammengerechnet. Wie so oft gewinnt die Person, die nach diesem ganzen Prozess die meisten Siegpunkte ergattern konnte.
Tags: Dice-Placement, Workerplacement, Ressoucenmanagement, Kennerspiel, Strategie