Test | Cascadia
Wer kennt es nicht: Der Lachsstrom im eigenen Nationalpark ist einfach nicht lang genug, nie hat man die passende Anzahl an Bären und die Falken nisten so ungünstig wie nur irgendwie möglich. So wird aus mir nie der führende Biologie Kaskadiens... Zeit, dass ich lerne, wie man so einen Nationalpark richtig anlege und Hexfelder und runde Holztoken in perfekte Harmonie bringe – mit "Cascadia".
Wir haben "Cascadia" selbst gekauft. Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!
Jedes Tier im richtigen Lebensraum
In "Cascadia" versuchen 1-4 Spielerinnen und Spieler, fünf verschiedene Tierarten möglichst artgerecht in ihren Habitaten in einem nordamerikanischen Nationalpark unterzubringen und dafür Siegpunkte einzuheimsen. Die Habitate sind sechseckige Plättchen, bei den Tieren handelt es sich um runde Holztoken. Jedem Habitat sind Tierarten zugeordnet und aufgedruckt, die dort heimisch sind und dort platziert werden können.
Die Spielerinnen und Spieler starten mit einem Startfeld, das aus drei miteinander verbundenen Habitaten besteht. In der Mitte liegen jeweils vier Habitate und Token aus, wobei Habitate und Token zufällig zugeordnet werden. Dabei müssen die Tiere nicht in dem gepaarten Habitat leben können.
Wenn 3 gleiche Tiertoken gezogen werden, besteht für die aktive Spielerin oder den aktiven Spieler die Möglichkeit, die Token neu zu ziehen. Liegen 4 gleiche Token aus, müssen sie neu gezogen werden.
Reihum nehmen sich die Spielerinnen und Spieler jeweils eins dieser Paare. Das Habitat müssen sie an ihre bestehenden Habitate (also in der ersten Runde an das Startplättchen) anpuzzlen. Den Tiertoken legen sie auf ein Habitat, in dem das jeweilige Tier auch leben kann. Ist kein solches Habitat verfügbar, verfällt der Token. In jedem Habitat hat nur ein Tiertoken Platz, auch, wenn auf dem Habitat mehrere Tierarten abgedruckt sind.
Habitate, in denen nur eine Tierart leben kann, haben eine weiße Ecke und eines Zapfen-Symbol. Wird ein solches Habitat verbaut, bekommt die Spielerin oder der Spieler einen Tannenzapfen-Token. Damit kann man die Auslage in der Mitte auf zwei verschiedene Weisen manipulieren:
Entweder wird der Tannenzapfen-Token genutzt, um alle Tiertoken neu zu ziehen oder er wird genutzt, um ein Habitat mit einem beliebigen Token zu kombinieren. Nach der Benutzung wird ein Tannenzapfen-Token zurückgegeben.
Das Spiel endet, wenn keine Habitate mehr verfügbar sind. Die Zahl der Habitate variiert dabei mit der Zahl der Mitspielerinnen und Mitspieler.
Siegpunkte gibt es:
Für die Erfüllung von Zielkarten: Jedes Tier hat vier verschiedene "Formationen", in denen es artgerecht untergebracht werden kann. Für jedes Spiel wird eine davon ausgewählt. So möchten die Bären beispielsweise in einem Spiel in Paaren leben, in einem anderen Spiel sind es eine Bärenmutter mit ihren beiden Jungen – also sollen die Bären in diesem Spiel ausschließlich zu dritt angeordnet werden.
Für die größten zusammenhängenden der fünf Habitatsarten in dem eigenen Nationalpark. Die Spielerin oder der Spieler mit der insgesamt größten Landschaft eines jeden Typs bekommt zudem einen Bonus.
Für noch nicht verwendete Tannenzapfen-Token.
Familien- und "Zwischenvariante"
In der Familienvariante geht es schlicht darum, möglichst viele Token gleicher Tierarten nebeneinander zu puzzlen. Statt für jede Tierart einzeln gibt es eine einzige Wertungskarte. Dadurch ist das Spiel auch für Kinder zugänglich, meiner Meinung nach auch für Kinder, die jünger sind als 10 Jahre. Die "Zwischenvariante" spielt sich genauso, benutzt aber eine andere Wertungskarte.
Solo-Modus
Der Solo-Modus ist quasi ein Rennen um die höchste Punktzahl. Das Spiel dauert genau 20 Züge. Die Habitate und Tiertiken in der Auslage rutschen in jedem Zug einen Platz weiter weg vom Habitatsstapel. Das äußerste Habitat und der äußerste Tiertoken wird entfernt. Damit simuliert das Spiel eine Zweispieler-Partie – mit dem Unterschied, dass über mehrere Züge hinaus geplant werden kann.
Achievements
Mit dem Achievement-Modus bringt "Cascadia" eine Art Kampagnen-Modus mit. Dabei wird zwar keine Geschichte erzählt, aber ein Fortschritt über mehrere Partien festgehalten. Dafür gibt es drei verschiedene Spielarten:
Scenario: Dabei werden verschiedene Bedingungen und Regeln vorgegeben, etwa: "Diese beiden Habitatsarten dürfen nicht angrenzend zueinander platziert werden", "Dieses Tier darf nicht in diesem Habitat platziert werden" oder "Erreiche mindestens so viele Punkte".
Normales Spiel: Es wird ein normales Spiel gespielt, zudem gibt es aber 25 verschiedene Zusatzbedingungen, die die Spielerinnen und Spieler für ein Achievement erfüllen können. Etwa: "Keine Elche haben" oder "10 oder mehr von einer einzelnen Spezies haben".
Restriktives Spiel: Es wird ein normales Spiel gespiel, es gibt aber zu den Regeln noch eine von 10 verschiedenen Einschränkungen, etwa "nur passende Habitate dürfen aneinandergelegt werden" oder "Du darfst einen Tiertoken nur auf das Habitat legen, das Du gerade platziert hast".
Tags: Natur, Legespiel, Familienspiel