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Test | Get on Board

Test | Get on Board

Den Verkehr zu regeln kann eine komplizierte Angelegenheit sein. Vor allem in Großstädten gibt es scheinbar seit jeher zu wenig Straßen für die ganzen Autos, die sie tagtäglich befahren wollen. Busse haben es in einem solchen System ganz besonders schwer, denn sie brauchen nicht nur viel Platz auf der Straße, sondern müssen auch noch eine bestimmte Route befahren, die den Bedürfnissen der Passagiere gerecht wird. In „Get on Board“ steht solch eine Routenplanung im Mittelpunkt des Geschehens. Wer sammelt die passendsten Passagiere ein, besucht die schönsten Aussichtspunkte und - vielleicht am wichtigsten - welcher Bus wird sein vorgegebenes Ziel überhaupt erreichen?

 

infos zum spiel

Iello hat uns "Get on Board" freundlicherweise für eine Rezension zur Verfügung gestellt.
Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!

Darum geht es in dem Spiel

Bei „Get on Board“ versucht man die beste Busroute zu planen und dabei so viele Passagiere aufzulesen und so viele Aussichtspunkte zu besuchen wie möglich. Nach dem „Flip and Write“-Prinzip wird in jeder der 12 Spielrunden eine Karte aufgedeckt, die jeder Person die Schritte und gegebenenfalls Abbiegungen angibt, die sie auf dem Straßennetz als nächstes belegen muss.

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Das Straßennetz ist auf dem zentralen Spielfeld abgebildet und dort werden die Routen der Busse mit Spielsteinen in den Spielerfarben markiert. Reihum legen die Spieler:innen während einer Spielrunde ihre Spielsteine aus und sollten dabei versuchen, möglichst wenige Straßenabschnitte zu befahren, die schon von fremden Buslinien belegt sind, denn eine Mehrfachbelegung führt zu Minuspunkten. Zu Beginn jeder Spielrunde wird eine Karte aufgedeckt, die jeder Person eine bestimme Routen-Form vorgibt, die sie auf dem Spielfeld als nächstes anlegen muss. Das können Graden aus einem bis drei Spielsteinen oder auch Abbiegungen sein. Wichtig ist dabei, dass neue Spielsteine immer an dem Punkt angelegt werden müssen, an dem die letzte Spielrunde beendet wurde und dass keine Straßen mehrfach von der eigenen Linie befahren werden dürfen (Buslinien müssen ja auch effizient sein!).

Auf dem eigenen Spieltableau tragen die Personen ihre im Spielverlauf gesammelten Informationen ein. Wird zum Beispiel ein Bewohner auf dem Straßennetz eingesammelt, wird dieser in der entsprechenden Zeile abgehakt. Jede Bewohner-Art bringt eigene Besonderheiten mit sich, sodass jeweils unterschiedliche Herangehensweisen notwendig sind. Studierende werden zum Beispiel gerne zuhauf eingesammelt und es reicht dann, einfach an den Universitäten vorbeizufahren. Touristen und Manager bringen erst Punkte, wenn sie eine Touristenattraktion bzw. ihr Bürogebäude erreicht haben.

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Die meisten Punkte bringen jedoch die geheime Route und die ausliegenden Aufgabenkarten. Die geheime Route, die jeder Person zu Beginn des Spiels zugeteilt wird, gibt drei zentrale Orte des Straßennetzes vor, die die eigene Route am Ende des Spiels beinhalten sollte. Sind alle Punkte angefahren worden, bringt das satte 10 Punkte ein. Die offenen Aufgabenkarten gelten für alle, hier müssen entweder drei Orte einer bestimmten Art angefahren werden oder es muss eine bestimmte Anzahl an Passagieren eingesammelt werden, um 10 Punkte zu erhalten. Wird eine dieser Aufgaben erfüllt, wird die Karte umgedreht und jede weitere Person, die diese Aufgabe später ebenfalls erfüllt erhält dann nur noch 6 Punkte.

Nach insgesamt 12 Spielrunden endet das Spiel und die Person mit den meisten Siegpunkten gewinnt.


„Get on Board“ ist eines dieser Spiele, die leichter aussehen, als sie es dann sind. Das Spiel ist eigentlich nicht wirklich komplex: eine Karte wird aufgedeckt, Spielsteine werden angelegt und Informationen werden eingetragen. Bis hier hin wirkt das sehr simpel, aber es müssen eben doch eine ganze Reihe von zusätzlichen Regeln berücksichtigt werden. Als ich das Spiel meiner Spielgruppe erklärte, gab es immer wieder kleine Regeln, die ich zunächst vergessen hatte und dann während des Spiels „nachschieben“ musste, was für den Lernprozess natürlich nicht sehr hilfreich war. Besonders Neulinge könnten daher von den vielen Details zu Beginn überfordert werden. Erfahrenere Personen sollten hier Hilfestellungen leisten und besonders bei der ersten Spielrunde genau erklären, was sie gerade tun. Ist die Spielgruppe erst einmal im Spiel drin und weiß, was zu beachten ist, dann ist „Get on Board“ aber ein schnelles Spiel mit überraschender Spieltiefe.

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Die vielen Details im Spiel ermöglichen unterschiedliche Strategien, die den Glücksfaktor teilweise komplett herausnehmen können und damit immer wieder neue Ansätze bieten. Ganz besonders hat uns gefallen, dass „Get on Board“ unterschiedliche Spielfelder für unterschiedliche Spielgruppen-Größen anbietet. Spielen nur zwei bis drei Personen mit, findet das Spiel in New York statt, das ebenfalls seine eigenen kleinen Sonderregeln mit sich bringt. Besteht die Spielgruppe aus vier oder fünf Personen, wird in London gespielt und der Piccadilly Circus und der Buckingham Palace besucht.

Die Gestaltung wirkt sehr stimmig und verleiht „Get on Board“ einen individuellen Charakter, der zum Spielgeschehen passt. Einzig und allein die Spielsteine bringen ein paar Probleme mit sich, da insbesondere Personen mit visuellen Einschränkungen und/oder Farbschwächen kaum Möglichkeiten haben, „Get on Board“ zu spielen. Besonders bei größeren Gruppen kann das Spielfeld sehr schnell wuselig werden, sodass man kaum noch auseinanderhalten kann, was nun freie Straßen sind und wo welcher Bus entlangfahren kann. Es fehlen Symbole oder individuelle Formen damit auch farbenblinde Personen nicht zwingend vom Spiel ausgeschlossen werden.

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Unterm Strich ist „Get on Board“ ein Spiel für Spielgruppen, die Spiele gerne bis aufs Äußerste ausreizen möchten und sie immer wieder auf den Tisch bringen. Sind alle Regeln gefestigt und die unterschiedlichen möglichen Herangehensweisen klar, können sich Spielgruppen hier immer wieder messen und versuchen, die beste Busroute aller Zeiten zu erschaffen.

Spielgruppen, die nicht so häufig spielen, könnten allerdings schnell überfordert werden. Das Regelwerk ist zwar nicht so kompliziert, dass ich hier von einem Versuch abraten würde, aber seid gewarnt: es muss doch eine ganze Menge auf einmal beachtet werden!

 

Wertung zum spiel

 

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Tags: Flip & Write, 2-5 Personen, 30-45 Minuten, Set sammeln

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