DIVINUS // erster Eindruck (Prototyp)
Eine kommende Neuheit, die kürzlich in der Spieleschmiede sehr erfolgreich finanziert wurde, ist DIVINUS von Osprey Games. Wir hatten auf den B-REX-Tagen die Gelegenheit, das Spiel ausgiebig zu testen. Die deutsche Version wird bei Mirakulus erscheinen und im Oktober 2022 an Unterstützende der Kampagne ausgeliefert werden. Das Design stammt aus der Feder von Autor Filip Miłuński (DESTINIES) und die Illustrationen von Matijos Gebreselassie (CHRONICLES OF CRIME), Karolina Jędrzejak (DESTINIES) und Mateusz Komada (auch CHRONICLES OF CRIME).
Darum geht es im Spiel
DIVINUS ist eine Mischung aus einem Lege- und einem story-basierten Legacy-Spiel für 2-4 Personen und richtet sich wahrscheinlich hautsächlich an Kennerspiel-Fans.
Divinus ist ein wettbewerbsorientiertes, digitales Hybridspiel, bei dem ihr als junge Halbgötter versucht, die Gunst der Götter zu erlangen und in ein neues Pantheon aufzusteigen. Ihr beginnt eine Kampagne mit zwölf Szenarien, in der ihr Länder erkundet, Quests erfüllt, mit den Göttern interagiert und den Ausgang des epischen Kampfes zwischen den griechischen und nordischen Pantheons beeinflusst.
Zu Beginn jedes Kampagnenszenarios öffnet ihr eine versiegelte Schachtel mit neuen Quests, Komponenten, Aufklebern, Göttern, Spielmechanismen und mehr. Die Divinus-App bietet eine Erzählung und legt den Einsatz für das, was kommen wird, fest. In jeder Runde gebt ihr Würfel aus eurem Vorrat aus, um neue Plättchen auf der Welttafel zu erkunden. Ihr müsst Plättchen nebeneinander und mit übereinstimmenden Merkmalen platzieren, während ihr auf die Gesamtziele der Quests und der Götter hinarbeitet.
Spielmaterial
Das Spielmaterial macht einen sehr soliden Eindruck. Alle Komponenten, vor allem die Plättchen und Spielbretter, wirken robust und qualitativ hochwertig und auch die Illustrationen sind sehr thematisch, wirken aber auch nicht überladen. Die Grafiken auf den Plättchen sind allerdings eher funktional ausgerichtet und lassen etwas an Varianz vermissen.
Insgesamt kommt das mythologische Thema aber gut zur Geltung, was auch an vielen kleinen Details, wie beispielsweise dem Design der Würfel liegt.
Spielaspekte
Das Besondere an DIVINUS ist die etwas ungewöhnliche Kombination aus der sehr umfangreichen Story und den Legacy-Elemente mit dem doch recht mechanischen Prinzip eines reinen Lege-Spiels.
In jeder Runde werden Würfel von allen am Spiel beteiligten Personen geworfen, die dann genutzt werden können, um bestimmte Plättchen vom Spielbrett zu erwerben oder (in späteren Szenarien) besondere Effekte zu aktivieren. Danach werden die so erhaltenen Plättchen so platziert, dass eine 4x4 Plättchen große Karte vor jeder Person entsteht. Je nachdem, welche Plättchen man einsetzt und wie man diese aneinanderlegt, bestimmt, wie viele Punkte man am Ende der Partie erhält und welche Story-Ereignisse ausgelöst werden.
Die Geschichte wird durch stimmungsvolle Texte per App vermittelt. Die App steuert auch die einzelnen Legacy-Elemente und merkt sich die Entscheidungen und Punkte aller Personen. Je nachdem, wie gespielt wird, ändert sich also auch die Geschichte, bzw. der Ausgang mancher Events, die im Verlauf des Spiels stattfinden.
Erster Eindruck
Wir haben zu viert zwei aufeinanderfolgende Runden von DIVINUS gespielt, um auch die Legacy-Elemente des Spiels erleben zu können. Die Spielregeln sind sehr zugänglich und lassen wenig Spielraum für Interpretation. Insgesamt wirkt die Spielmechanik ausgereift und auf das Wesentliche reduziert. Die funktionale Optik und das sehr klare Grafikdesign tragen dazu maßgeblich bei. Die Geschichte des Spiels wird mit sehr thematischen Texten erzählt und wirkt insgesamt spannend und gut durchdacht.
Diese sehr soliden Aspekte sind also für sich betrachtet wirklich gut, nur zusammenpassen wollten sie für mich persönlich nicht so richtig. So bestehen die meisten Züge daraus, dass man ein bestimmtes Plättchen aus der Auslage erwirbt, weil es bestimmte Symbole enthält, die gut zu den bisher ausgelegten passen. Klingt mechanisch und so spielte es sich auch, was erstmal gar nicht negativ ist. Daraus entstanden in der Geschichte aber epische Schlachten oder anderweitige thematische Ereignisse, die für mich persönlich nicht wirklich widerspiegelten, was gerade im Spiel getan wurde.
Das Spiel macht an sich aber Spaß und vermittelt auch ein unverbrauchtes Spielgefühl. Somit könnte DIVINUS für Freunde von Legespielen oder Fans von mythologischen Themen durchaus einen Blick wert sein.
Quellen:
Tags: 2-4 Personen, Legespiel, Spieleschmiede, Legacy, Storytelling, Kampagne, Mythologie, Crowdfunding