Test | Europa Universalis: The Price of Power

Test | Europa Universalis: The Price of Power - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel

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Die Kissenschlacht von 1444

Es gibt diese Momente im Leben, da bleibt einem einfach die Luft weg. Meist passiert dann gerade etwas Unerwartetes. In einer freundlichen Kissenschlacht ist „Europa Universalis: The price of power“ ein Kissenbezug gefüllt mit Ziegelsteinen. Die Regeln sind verständlich formuliert, die schiere Menge und die verzahnten strategischen Optionen sorgen dennoch für das seltsame Gefühl mit einer Hauswand kollidiert zu sein.

 

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Auf die Aktionsphase entfällt die meiste Spielzeit. Besonders in den ersten Partien sind die angegebenen 90 Minuten nicht zu schaffen. Abgesehen von den Aktionskarten ist praktisch fast alles möglich. Könige und Berater können sterben. Herrscher können auch als General auf dem Schlachtfeld kämpfen. Ihrer Lebenserwartung ist das allerdings meist nicht zuträglich. Es gibt Allianzen, Krieg und anschließende Friedensverhandlungen, die auch durch eine Kapitulation aufgezwungen werden können. Um einen Krieg zu beginnen, braucht es natürlich einen triftigen Grund. Den nötigen Casus Belli gilt es dann nur noch herbeizuführen. Royale Hochzeiten dürfen natürlich auch nicht fehlen. Sollte ein Ehepartner sterben, wäre das beispielsweise solch ein Kriegsgrund.

 

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Nebst Meilensteinen, die Siegpunkte bringen, gibt es noch sogenannte Ideen. Diese Technologien sollten möglichst früh erforscht werden, bringen sie doch günstige Vorteile für den Rest des Spiels. Und wenn andere Nationen auf den Zug aufspringen sollten, bringt das den Ideengebern weitere Punkte. Die Stabilität der Reiche kann sich ändern. Alliierte können in Kriege eintreten. Selbst die päpstliche Kurie kann unter die Kontrolle eines Königs geraten und dann gegnerische Herrscher exkommunizieren oder heilige Kreuzzüge ausrufen. Und bei dieser fast schon absurden detailverliebten Spieltiefe, überrascht es auch nicht mehr, dass auch Staatsreligionen geändert werden können. Aus dieser Fülle die richtige Aktion zu wählen, erfordert einige Erfahrung. Ein unverzichtbares Hilfsmittel ist die sehr gut geratene Spielhilfe. Selbst sie kann auf zwei vollen Seiten nicht alles abbilden, wirkt aber dennoch wie Schmieröl auf den Spielfluss.

 

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Krieg und Kolonialismus sind selbstverständlich ebenfalls Teil des Spiels. Kämpfe werden mit Würfeln abgehandelt und erinnern unweigerlich an „Risiko“, machen aber mehr Spaß. Bis zu drei Armeen und eine Flotte können ins Feld geführt werden, wobei Kanonen, Kavallerie und Fußsoldaten die Armeen bilden. Schiffe können leicht, schwer oder Galeeren sein. Je nach Zweck kann die Zusammenstellung verändert werden. Beispielsweise sind Kanonen bei Belagerungen effektiver als einfache Soldaten.

Die Eroberung neuer Provinzen und Kolonien läuft im Prinzip gleich ab. Des kritischen Themas Kolonialismus sind sich Verlag und Autoren bewusst. Im Zuge des historischen Hintergrunds ist es aber nachvollziehbar, dass auch dieser unrühmliche Teil europäischer Vergangenheit im Spiel enthalten ist.

Europa Universalis: The price of power“ ist eine kompromisslose detailverliebte Umsetzung der digitalen Vorlage. Es ist keine leichte Kost und garantiert nicht mal eben auf den Tisch gebracht. „Europa Universalis: The price of power“ ist wie die Schweiz; es möchte entdeckt und erobert werden! Auf zur Kissenschlacht!

 

 

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Tags: Aktionskarten, Strategie

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