Test | Overstocked
Die 90er, eine Hochphase in der Spielzeug-Branche, in der Erfindungen wie Tamagotchi und Furby das Licht der Welt erblickten und reißenden Absatz fanden. In „Overstocked“ müssen wir mit eben jenen begehrten Produkten unser Lager füllen und darauf achten, welche Produkte wohl die größte Nachfrage und entsprechend höchsten Preise haben werden.
Das Spiel wurde gekauft.
Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!
Spielzeug, soweit das Auge reicht
„Overstocked“ ist ein Karten-basiertes Legespiel. Jede Karte zeigt auf 2x3 Feldern Kisten gefüllt mit unterschiedlichem Spielzeug. Manche dieser Kisten sind auch leer.
Eine dieser Karten wird zu Spielbeginn offen in die Spielmitte gelegt und stellt den Popularitätsbereich dar. Alle erhalten ebenfalls eine offen ausliegende Startkarte als Lager und sechs Karten auf die Hand.
In jeder Runde wählen nun alle eine der Handkarten und legen sie verdeckt aus. Diese werden im Anschluss gemeinsam aufgedeckt. In Reihenfolge der aufgedruckten Zahlen darf die aktive Person nun entscheiden, ob sie die gewählte Karte im eigenen Lager oder im Popularitätsbereich anlegen möchte. Dabei müssen mindestens ein bis maximal zwei Spielzeuge überdeckt werden. Warnschilder, die zusätzlich auf manchen Kisten abgebildet sind, dürfen nicht belegt werden, da sonst Personal zu Schaden kommt. Die Karten dürfen frei gedreht werden. Überdeckte Felder haben keine weitere Bedeutung. Dies wird wiederholt, bis alle Karten gespielt sind.
Ziel ist es, zusammenhängende Flächen gleicher Spielzeugtypen zu bilden. Am Spielende wird jeder Spielzeugtyp einzeln gewertet, indem die größte Anzahl zusammenhängender Kisten im eigenen Lager mit der im Popularitätsbereich multipliziert wird. Das Spielzeug mit der größten zusammenhängenden Fläche im Popularitätsbereich zählt dabei allerdings als Minuspunkte. Die Ergebnisse je Spielzeug werden zusammengerechnet und wer die meisten Punkte hat, gewinnt das Spiel.
„Overstocked“ punktet gleich zu Beginn mit einem unverbrauchten Spielthema, was viele an ihre Kindheit erinnern dürfte, als Spiele wie Tamagotchi noch Massen begeisterten. Das Thema wird auch einigermaßen vom Spielprinzip getragen. Einfache Regeln sorgen für einen schnellen Einstieg ins Spiel. Die Optik ist passend, wenn auch nicht umwerfend.
Mit den Regeln im Gepäck und ausgerüstet mit den angesagtesten Spielzeugen starten wir in die erste Runde und tasten uns an die Mechanik heran. Womöglich geistert noch die Frage im Kopf herum: „Warum sollte ich eine Karte in den Popularitätsbereich spielen, wenn ich doch mein Lager vergrößern kann?“. Doch während ich noch fleißig Tamagotchis sammle, hat die Konkurrenz bereits dafür gesorgt, dass dieses Spielzeug im Popularitätsbereich die größte zusammenhängende Fläche aufweist und ich Gefahr laufe, etliche Minuspunkte dadurch zu kassieren. Dies gilt es nun unbedingt zu verhindern!
So entsteht ein harter Wettkampf mit vielen überraschenden Wendungen und es möchte wohl überlegt sein, wohin die Karten gespielt werden. Durch geschicktes Auslegen von Karten mit Warnschildern beispielsweise kann gesteuert werden, dass manche Bereiche nicht weiter vergrößert oder überdeckt werden können.
Häufig entscheidet sich in der letzten Runde, wer gewinnt, beispielsweise wenn ein bestimmter Spielzeugtyp nochmal überbaut oder vergrößert wird. Hier ist dann auch die Spielreihenfolge, die durch die auf die ausgespielte Karte aufgedruckte Zahl bestimmt wird, entscheident. Entsprechend ist es ist nicht unbedingt ratsam, eine Karte, die vier zusammenhängende Spielzeuge einer Sorte zeigt, früh zu spielen.
Es gibt zusätzlich einige Spielvarianten, wie beispielsweise Verbindungselemente, wodurch entfernte Kisten miteinander verbunden werden oder Anpassungen bei den Wertungen, die Abwechslung ins Spiel bringen. Dies ist eher für Personen, die das Spiel sehr häufig spielen. Das Grundspiel braucht diese nicht unbedingt.
Uns hat „Overstocked“ sehr gut gefallen. Es bietet für eine Spielzeit von etwa 20 Minuten wunderbaren Spielspaß für bis zu sechs Personen. Dafür, dass in einem Spiel gerade mal sechs Karten gespielt werden, bietet es eine erstaunliche Dynamik, die uns zusammen mit der Interaktion sehr angesprochen hat.
Zu zweit ist das Spiel noch recht planbar, was mit steigender Anzahl der Personen etwas nachlässt und für mehr Chaos sorgt, da das Spielgeschehen im Popularitätsbereich weniger beeinflusst werden kann. Optimal sind aus unserer Sicht drei bis vier Personen. Darüber wird das Ergebnis schon sehr zufällig.
„Overstocked“ ist ein kleiner Geheimtipp und eignet sich wunderbar als Eröffnungsspiel oder Absacker für einen Spielabend und ist dabei auch für Vielspieler geeignet. Es ist nur leider schwierig zu erhalten, da der Kickstarter mit 447 Unterstützern nicht sonderlich erfolgreich war.
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Tags: 1-4 Personen, Legespiel, 20 Minuten, Puzzle