
Test | Das Original-Fanspiel: Männer-Nationalmannschaft
Wer Zitaten wie „Der Ball ist rund und das Spiel dauert 90 Minuten.“, „Außer dass wir schlecht gespielt haben, hat alles gestimmt.“ oder „Die beste Mannschaft hat gewonnen.“ problemlos ihre Verfasser zuordnen kann, der ist in diesem Spiel genau richtig. Denn es geht hier neben dem „Chef“, dem „Loddar“ und dem „Kaiser“, ganz allgemein, um der Deutschen liebste Sportart … es lebe König Fußball.
Das Spiel wurde uns kostenlos zur Verfügung gestellt. Auf die Bewertung hat dies keinen Einfluss!
Die Karten sind neu gewürfelt (Zitat - „Der Titan“)
Das Ziel in „Das Original-Fanspiel: Männer-Nationalmannschaft“ ist es, die beste Startaufstellung aus Spielern der deutschen Nationalmannschaft zusammenzustellen.
Zu Beginn erhalten alle je elf Spielerkarten in 4-4-2 Aufstellung, eine geheime Trainerkarte sowie eine Spielfigur. Jede Spielerkarte stellt einen Abschnitt in der Laufbahn eines Nationalspielers dar und enthält neben einem Bild, dem Namen und der Position die statistischen Werte (z. B. Einsätze, Siege, Punkteschnitt, …) des Spielers in diesem Zeitraum.
Wer an der Reihe ist, wirft einen Würfel, zieht die eigene Spielfigur um so viele Spielplanfelder nach vorne und versucht dann, eine dem erreichten Feld entsprechende Frage zu beantworten. Die Felder umfassen neben den vier Kategorie-Feldern: Geschichte, Spiele, Spieler und Allgemeines noch Duell-Felder, bei denen man die Kategorie frei wählen darf, VAR-Felder, bei denen eine entsprechende VAR-Karte gezogen und abgehandelt wird sowie gelbe und rote Karten-Felder, welche sich auf die eigene Kartenhand auswirken.
Wer beim Beantworten der Fragen dreimal hintereinander korrekt antwortet, darf eine neue Spielerkarte ziehen und diese, wenn gewünscht, gegen eine Handkarte austauschen, um so die eigene Spielerauswahl zu verbessern.
Nach fußballüblichen zweimal 45 Minuten Spielzeit endet die Fragephase und die Zusammenstellung der Nationalmannschaft beginnt. Dazu wird zunächst über die Trainerkarten die geforderte Aufstellung festgelegt und anschließend in Trumpf-Quartett-Manier unter Verwendung der Statistikwerte der jeweils beste Spieler für jede Position bestimmt. Wer dabei die meisten Spieler für die Nationalelf beisteuert, gewinnt das Spiel.
Als ich das Rezensionsexemplar erhielt, fragte ich mich, wie ich, der anno 1990 das letzte Mal eine WM angesehen hatte, jetzt ein Spiel zur DFB Nationalmannschaft besprechen sollte, bei dem es speziell um Fußballwissen geht? Nun gut, musste ich mir eben ein paar kompetente Mitspieler suchen und das ist mir letztendlich auch geglückt.
Das Spielprinzip der Fragerunde unterscheidet sich im Wesentlichen nicht sehr stark vom allseits bekannten Monopoly: Würfel werfen, Figur ziehen und das erreichte Feld abhandeln. Bei den Fragefeldern gibt es, abgesehen von den Duell-Feldern, keine Entscheidungsfreiheit, da man die gestellte Frage entweder beantworten kann oder auch nicht. Entscheidungsmöglichkeiten gibt es lediglich, wenn man Spielerkarten nachziehen darf, da man hier die Position des nachgezogenen Spielers frei wählen kann oder, wenn man aufgrund von mehrfach besuchten gelbe oder rote Karte-Feldern Handkarten ablegen muss. Eine Einflussnahme auf die anderen Personen am Tisch ist in dieser Phase des Spiels nicht möglich.
Meine fußballversierten Mitspieler störte dieser Umstand jedoch in keiner Weise, da sie sowohl vom Komplexitätslevel im Allgemeinen als auch den Fragen selbst sehr angetan waren und häufig in kurze Gespräche über die frageninduzierten Sachverhalte abglitten. Wie erwartet, zeigte eine Vergleichsrunde mit nicht fußballversierten Gelegenheitsspielerinnen und -spielern jedoch auch, dass sowohl Thema als auch Mechanik für Personen ohne entsprechendes Interesse kaum Aufforderungscharakter besitzen.
Bei der zweiten Phase des Spiels zeigte sich in ausnahmslos jeder Spielrunde, dass diese Phase sehr aufgesetzt wirkt und nur zur vermeintlich notwendigen Ermittlung eines Siegers hinzugefügt wurde. Allerdings ist es dadurch auch für Personen mit wenig Fußballwissen noch möglich, das Spiel zu gewinnen, wenn sie die Statistikwerte ihrer Spielerkarten geschickt einsetzen.
Da die Spieldauer bei Beginn festgelegt wird (als Regelvariante werden auch kürzere „Halbzeiten“ als 45 Minuten vorgeschlagen), ist das Spiel für jede Spieleranzahl gut geeignet und wird lediglich durch die Anzahl der Trainerkarten beschränkt, welche man allerdings auch problemlos weglassen kann.
Das Spielmaterial ist von guter Qualität und äußerst thematisch ausgelegt, sodass Fußballbegeisterte sich schon beim ersten Öffnen der Schachtel wie zu Hause fühlen und beispielsweise sofort ihre Lieblingsspielerfigur anhand der aufgedruckten Rückennummern auswählen. Die Anleitung fällt erfreulicherweise sehr kurz aus, ist aber leider wenig eingängig geschrieben sowie teilweise auch unvollständig, sodass es während des Spielverlaufs immer wieder mal zu Unklarheiten kommt, die dann am Spieltisch geklärt werden müssen.
Meiner Meinung nach muss man dem Spiel frei nach Fredi Bobic: „Man darf jetzt nicht alles so schlechtreden, wie es war.“ zu Gute halten, dass es für Fußballfans gemacht ist und für diese Klientel auch gut funktioniert. Die Fragen sind interessant und gleichzeitig herausfordernd und führen zu netten Unterhaltungen am Tisch über das Thema, welches für alle Beteiligten ohnehin das wichtigste ist. Daher ist es für seine Zielgruppe genau das richtige und alle anderen sollten einen großen Bogen darum machen.
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Bilder zum Spiel
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Tags: 2-4 Personen, Set sammeln, Familienspiel