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Angespielt: The Rise of Queensdale

TEST // The Rise of Queensdale

„The Rise of Queensdale“ ist erst vor kurzem bei dem Ravensburger Verlag alea erschienen. Das Spiel von dem Autorenduo Inka und Markus Brand richtet sich klar an Vielspieler. Wir haben uns auf nach Queensdale gemacht und wollen den ersten Eindruck nach einigen Partien mit Ihnen teilen.

Vormerkungen

Das verwendete Geld auf den Bildern wurde dazu genommen und gehört nicht zum Spielumfang dazu. Mit echten Münzen spielt es sich etwas komfortabler.

Wir werden zudem nichts über die Geschichte erzählen, denn das ist etwas, was das Spiel unter anderem interessant macht. Die Bilder stammen aus den ersten zwei / drei Partien und verraten nicht viel.

Angespielt: The Rise of Queensdale, Test, Rezension

Spielaufbau

Der Spielaufbau ist für die erste Partie recht aufwendig. Zum Glück hat der Verlag extra eine Anleitung dafür beigelegt. So bleibt es immer übersichtlich, was wohin gehört und was angepasst werden soll. Zum Beispiel müssen die Würfel beklebt werden, außerdem ist richtig viel Spielmaterial in der Packung enthalten, was erst noch verstanden und sortiert werden will. Am besten sollte dies jemand schon einmal vor dem Spieleabend machen.

Die Spieler suchen sich eine Spielerfarbe aus und nehmen sich die Marker und die Spielübersicht. Diese muss ebenfalls noch angepasst werden. So können die Spieler zum Beispiel ein Wappen aussuchen als auch eine Familiengeschichte, die im Laufe des Spiels an Bedeutung gewinnt. Die Marker kommen auf den Übersichtsplan.

Angespielt: The Rise of Queensdale, Test, Rezension

So funktioniert das Spiel

Das Spiel ist ein klassisches Würfelplatzier-Spiel. Die fünf Würfel sind die Arbeiter, die auf den Spielplänen platziert werden dürfen. Zum einen bringen die Würfel aufgedruckte Rohstoffe, wenn sie auf dem Spielfeld noch einen Platz finden. Gegen Abgabe eines Rohstoffes dürfen beliebig viele Würfel neu gewürfelt werden. Zum anderen gibt es Aktionswürfel, die auf Aktionsfelder wie zum Beispiel „Baue ein Gebäude,“ „erhalte ein Brot“ oder „Gefolgsleute anheuern“ und so weiter.

Alles was man macht, hat das Ziel auf dem Übersichtsplan voran zu kommen. Die Spieler haben Epochenziele. Um diese zu erreichen müssen Gebäude gebaut, das Volk unterhalten oder auch Kräuterhütten errichtet werden. Es gibt viele Wege und Strategien, die einem das Vorankommen erleichtern. Durch Gebäude wird ein wenig vorgegeben, was als Aktion sinnvoll sein könnte um seine eigene Stärke zu verwenden. So gibt es Gebäude, die unter bestimmten Bedingungen Waren produzieren, Waren lagern, so dass sie in der nächsten Partie zur Verfügung stehen, oder die Kosten von Aktionen verringern. Im Laufe des Spiels gibt es diesbezüglich immer mehr Optionen. Wer zum Beispiel die Möglichkeit hat seine angeheuerten Gefolgsleute zu beherbergen und diese dann in der nächsten Partie wieder zu verwenden, der wird auf diese setzen und die damit verbundenen Boni einstreichen.

Hat ein Spieler sein aktuelles Epochenziel erreicht, so endet die Partie und es findet eine Auswertung statt. Nun wird unter Umständen eine Karte vorgelesen, die die Geschichte weiter vorantreibt. Ansonsten werden Karten zum Beginn der nächsten Partie aufgedeckt und abgehandelt. Hier gibt es immer wieder Überraschungen und Ereignisse, die den Spielablauf verändern. Was das im Detail ist wollen wir – wie versprochen - nicht weiter ausführen.

Angespielt: The Rise of Queensdale, Test, Rezension

Mit der Zeit verändert sich auch die eigene Charaktertafel. Abhängig von der aktuellen Epoche werden zum Beispiel die Punkte für Aktionen angehoben. Auch die Würfel werden nach und nach nagepasst. Der Aktionsplan bekommt neue Optionen. Außerdem wird im Lauf des Spiels auch die Familiengeschichte wichtig.

Das Spielmaterial

An dieser Stelle muss noch einmal das Spielmaterial hervorgehoben werden. Der Spielplan ist perfekt angefertigt und speichert den Aktuellen stand des Spiels dauerhaft und zuverlässig. Hier können die einzelnen Felder aus Pappe jederzeit zum Tauschen oder Umdrehen herausgezogen werden. Das ist ein uns gänzlich neues Konzept von Spielfeld, dass sicherlich auch für andere modulare Spiele geeignet sein sollte. Viele Marker sind aus Holz gefertigt, nur von den Rohstoffen hätten es gerne ein paar mehr sein dürfen. Die Qualität der Zeichnungen und des Drucks ist sehr gelungen. Toll ist auch, dass die Aufkleber (solange sie gerade geklebt sind) das Spielfeld perfekt abdecken und es im Nachhinein nicht mehr, bzw. kaum noch zu sehen ist wo sie sind.

Angespielt: The Rise of Queensdale, Test, Rezension

Fazit

Hier ist alea wirklich ein großer Wurf gelungen. „The Rise of Queensdale“ ist ein gutes bis sehr gutes Würfelplatzier-Spiel. Es profitiert dabei von seinem „Legacy“-Charakter mehr, als ich es erwartet habe. Die Mischung aus eine Geschichte erleben und besonderer Motivation durch stetige Weiterentwicklung funktionieren gut, zumal kleinere und größere Überraschungen den Spielverlauf etwas unvorhersehbar machen.

Der eigene Charakter wird im laufe des Spiels aufgewertet, wie man es aus einfachen Rollenspielen kennt. Zum einen gibt es allgemeine Fortschritte, wie die Punkteausbeute für Ziele, als auch ein individuell entschiedener Fortschritt, durch die Wahl der Gebäude. Diese können jederzeit überbaut werden, oder grüne Flächen werden in Baustellen gewandelt.

Angespielt: The Rise of Queensdale, Test, Rezension

Dadurch kommt das Gefühl von „Weiterentwicklung“, das durchaus motivierend ist. Nach und nach wird die grüne Fläche bebaut. Jedes Dorf ist dabei unterschiedlich und es ist spannend zu sehen, wie sich die unterschiedlichen Dörfer auf die Taktik des jeweiligen Spielers auswirken.

Richtig klasse finde ich die Wahrsagerinnen-Karten. Hier erfahren alle Spieler mit etwas Glück einiges, über ein kommendes Ereignis. Den zweiten Teil der Karte darf dann nur der Besitzer der Karte lesen und er soll es für sich behalten. Hier werden wichtige Informationen für zukünftige Ereignisse mitgeteilt. Wer diese Hinweise befolgt, hat im späteren Spiel etwas bessere Chancen.

Unterm Strich ist es für Spieler, die Würfelplacement mögen und eine feste Gruppe zum regelmäßigen Spielen haben auf jeden Fall eine Empfehlung. Die Autoren haben aus meiner Sicht zusammen mit der tollen Produktion des Verlages ein richtig gutes Spiel auf die Beine gestellt.

Wer sich die Box übrigens genau anschaut, wird die aufgedruckte „1“ entdecken. Das heißt, es handelt sich hier nur um den Anfang… Ob die Geschichte ein Ende hat oder auf den nächsten Teil hinweist, kann ich noch nicht sagen – das Spiel ist noch nicht durch. Deswegen ist das Spiel auch nur als „Angespielt“ deklariert.

Tags: 2-4 Spieler, Zivilisation, Legacy, Mittelalter, Würfelspiel, Worker Placement

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