TEST // Adventure Games – Das Verlies & Die Monochrome AG - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel

Nach der ersten Ankündigung der „Adventure Games“ war ich sehr gespannt, wie diese sich auf dem Tisch machen würden. Als bekennender Fan von Abenteuerspielbüchern wie „Einsamer Wolf“ oder „Die Saga von Bruder John“, Liebhaber von Computer-Adventure-Spielen wie „Maniac Mansion“ oder „Monkey Island“ sowie Abonnent-Spieler von „EXIT“- und „Unlock“-Spielen hatte ich im Grunde gar keine Möglichkeit, mich den Spielen zu entziehen. So musste ich auch nicht lange gebeten werden, die Rezension von „Das Verlies“ und „Die Monochrome AG“ zu übernehmen.

Und ich wurde nicht enttäuscht. Die Mechanik und das Spielgefühl der „Adventure Games“ erinnert mich stark an die Abenteuerspielbücher meiner Jugend, nur dass in diesem Fall deutlich mehr Grafiken zum Einsatz kommen. Die Gestaltung der einzelnen Ortskarten ist sehr gut gelungen und es ist nicht erforderlich, nach versteckten Gegenständen in dunklen Kontrasten zu suchen. Als Spieler oder Spielerin ist stets klar, wo eine Interaktion stattfinden kann. Durch das leicht durchzuführende Aneinanderlegen der einzelnen Räume und den nicht allzu weitläufigen Regeln ist ein Eintauchen in die Geschichte schnell und problemlos möglich. Ein dickes Plus stellt für mich auch die Möglichkeit dar, sich sämtliche Texte vorlesen zu lassen. Da die Texte von einem professionellen Sprecher bei „Das Verlies“ bzw. einer Sprecherin bei „Die Monochrome AG“ mit sehr guter Variation in Stimmlage und Tempo vorgetragen werden, trägt dies sehr zur guten Stimmung bei. In diesem Punkt hat KOSMOS sich ein dickes Dankeschön für den klasse Service verdient.

Bei den Rätseln unterscheiden sich die „Adventure Games“ dann am deutlichsten von Computeradventuren. Wo die digitalen Varianten oftmals knackige Rätsel bereithalten, für die einiges an Hirnschmalz aufgewendet werden muss, hält sich die Komplexität der Möglichkeiten hier im Rahmen. Meist läuft es zwar darauf hinaus, dass es verschiedene Wege gibt, die zum Ziel führen. In der Regel allerdings nur dahingehend, dass es mit gewissen Gefährten oder Gegenständen ein wenig einfacher wird. Dass wir in einer Sackgasse gelandet sind, war dabei niemals der Fall. „Das Verlies“ war hinsichtlich der Schwierigkeit für unser Empfinden deutlich einfacher. „Die Monochrome AG“ setzt ein wenig mehr an Interaktionen über die Kapitel und Räume hinweg voraus und hält auch gemeine Fallen bereit. Hierbei muss bemängelt werden, dass die Herangehensweise der Mechanik an neue Objekte nicht immer ganz vorhersehbar umgesetzt wurde. So lässt die Geschichte einen Helden bzw. eine Heldin einmal direkt blind in die Falle tappen, obwohl eigentlich nur vorgesehen war, einen Blick auf etwas zu werfen. Lässt man bei der nächsten potentiellen Gefahr Vorsicht walten, merkt man auf Grund von fehlender Alternativen an Möglichkeiten irgendwann, dass das Aufrufen dieser Zahl ein vorsichtiges Vorgehen beinhaltet. In dieser Hinsicht wäre eine Durchgängigkeit von „erst ansehen und dann die Chance geben“, anstatt gleich beim ersten Aufrufen direkt ins Verderben zu laufen, wünschenswert gewesen.

Abschließend kann ich sagen, dass ich vom Konzept der „Adventure Games“ überzeugt bin. Sie stellen wahrlich nicht die ganz große Anforderung an die Spieler dar, verstehen es aber dennoch, durch das Erspielen einer Geschichte mit kleinen Wendungen über die gesamte Spielzeit von 2-3 Stunden zu fesseln. Ob wir nun versucht haben, aus dem Verließ zu fliehen und dabei einer weitaus größeren Bedrohung begegneten oder ob es die Infiltration eines großen Konzerns war, wobei wir auf ein großes Geheimnis stießen, jedes der Abenteuer bereitete uns eine Menge fesselnden Spielspaß. Wir warten nun auf weitere Titel der Reihe und sind schon gespannt, wohin diese uns führen werden und welche Abenteuer sie für uns bereithalten. Es bleibt nur zu hoffen, dass evtl. kommende Spiele erneut mit professionellen Sprechern bzw. Sprecherinnen eingelesen werden. Denn ohne dies, würde das Spiel sicherlich einiges an Faszination verlieren.

Bilder zum Spiel

Tags: Kooperativ, 1-4 Spieler, Solospiel, Abenteuer

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