TEST // BLOODBORNE – DAS KARTENSPIEL
Bei „BLOODBORNE – DAS KARTENSPIEL“ spielt ihr, wie bei der Videospielvorlage, einen Jäger, der sich durch einen Dungeon kämpfen muss, um schlussendlich den Endboss, der am Ende des Dungeons auf ihn wartet, zu besiegen. Während ihr bei der Videospielvorlage diesem Vorhaben meist allein entgegentretet, seid ihr bei der Kartenspielvariante auf eure Gruppe angewiesen. Allein kommt ihr nicht gegen die Monster an. Aber wird eure Gruppe euch verraten oder werdet vielleicht sogar ihr es sein, die eure MitspielerInnen den Monstern zum Fraß vorwerfen?
>>> Das Spiel zum garantierten Bestpreis kaufen
Uns wurde freundlicherweise eine Kopie des Spiels vom deutschen Verleger Asmodee für diesen Test zugesandt, was aber selbstverständlich keinen Einfluss auf diese Rezension haben wird!
„Jage deine Alpträume!“
„BLOODBORNE- Das Kartenspiel“ orientiert sich stark an seiner Videospielvorlage. Die Artworks, Namen der Waffen und Monster sind direkt aus dem Spiel entnommen. Die SpielerInnen können somit ihre Lieblingswaffen des Videospiels gegen bekannte Gegner führen. Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei diesem Spiel um ein semi-kooperatives Kartenspiel, bei dem eine Gruppe aus 3-5 SpielerInnen gemeinsam gegen die Monster und Bosse des „Kelchverlieses“ kämpft, jedoch am Ende nur einer als Sieger hervorgehen kann.
Das Ziel der Gruppe ist es, einen von 5 aus den Videospielen bekannten Endbossen des Dungeons zu besiegen. Die SpielerInnen versuchen währenddessen, zu diesem Zeitpunkt die meisten Siegpunkte in Form von „Blutechos“ zu besitzen.
Zu Beginn des Spiels hat jeder Spieler identische Handkarten, die aus den gleichen Waffen und Fähigkeiten zusammengestellt sind. Ein Deck zum Nachziehen existiert nicht. Die SpielerInnen haben somit zu jedem Zeitpunkt Zugriff auf alle noch nicht ausgespielten Karten. Jede ausgespielte Handkarte wird auf den Ablagestapel gelegt. Diese können im Spielverlauf wieder aufgenommen werden, aber dazu später mehr. Aber wie werden die SpielerInnen nun stärker und können andere Dinge tun, als jedes andere Mitglied der Gruppe? . Naja, sie sterben. Oft. Sehr oft. Wie beim Videospiel ist das Sterben des Charakters ein essenzieller Teil des Spiels und nicht das Ende. Sobald die SpielerInnen sterben, gelangen sie in den „Traum des Jägers“ und können ihre Handkarten durch eine Verbesserung aus der Auslage von Verbesserungskarten bereichern. Einen großen Nachteil hat das Sterben aber dennoch, da die SpielerInnen ihren Ablagestapel beim Sterben nicht auf die Hand nehmen können und alle nicht gespeicherten „Blutechos“ verlieren. Der Tod ist nämlich nicht der einzige Weg in den „Traum des Jägers“. Auch durch das Ausspielen der Handkarte „Traum des Jägers“ gelangen die SpielerInnen in den Traum, sollten sie den Angriff der Monster dieser Runde überleben. Sie speichern alle bis dahin gesammelten „Blutechos“, regenerieren ihre Lebenspunkte wieder auf das Maximum, nehmen ihren Ablagestapel wieder auf die Hand und können sich, ebenso wie gestorbene MitspielerInnen, eine Verbesserungskarte aus der Auslage nehmen.
Typische Runden existieren nicht! Jeder Spieler spielt zeitgleich eine Waffe oder einen Gegenstand verdeckt aus den Handkarten aus, wobei die Kommunikation innerhalb der Gruppe vom Spiel erwünscht ist. Attackieren sie diese Runde sehr stark oder nur ein bisschen? Greifen sie im Nahkampf an oder greifen sie zur Pistole? Greifen sie überhaupt an oder betreten sie den „Traum des Jägers“? All das kann in der Gruppe besprochen werden, die Karten werden jedoch verdeckt gelegt, ohne dass ein Mitspieler sie zu Gesicht bekommen darf. Pokern und Bluffen sind dabei Schlüsselwörter, da die SpielerInnen die Gruppe mit Behauptungen oder Lügen in die Irre führen können. Sobald jeder eine Karte ausgespielt hat, kann das Monster attackieren, wobei es unterschiedliche Stärken gibt, die aber auf jeder Karte gut sichtbar markiert sind. Attackiert ein Monster, wird ein Würfel der entsprechenden Farbe geworfen und der daraus resultierende Schaden der gesamten Gruppe zugefügt. SpielerInnen, die „den Traum des Jägers“ betreten, erhalten dabei die Hälfte des Schadens. Danach können die noch lebenden JägerInnen den Schaden ihrer Waffen, der auf den Waffenkarten notiert ist, in Spielerreihenfolge dem Monster zufügen. Jeder Schadenspunkt stellt dabei ein erhaltenes „Blutecho“ dar. Haben die JägerInnen genug Schaden zugefügt, stirbt das Monster und jeder daran beteiligte Jäger erhält eine Trophäe. Hat das Monster aber noch Lebenspunkte, flieht es und die Trophäe ist pfutsch. So kämpfen sich die SpielerInnen bis zum Endboss vor und küren schlussendlich den Sieger, indem sie ihre erhaltenen Trophäen und „Blutechos“ zusammenzählen. Der Wiederspielwert erhöht sich durch die unterschiedlichen Endbosse enorm, da jeder Endboss einen Effekt hat, der sich auf das Spiel auswirkt. Während die SpielerInnen bei einem der Endbosse nur zweimal sterben dürfen, erhöht ein anderer zum Beispiel die Lebenspunkte aller Monster, was eine Anpassung des Spielstils mit sich bringt. Ob die SpielerInnen einen Endboss zufällig bestimmen oder einen bestimmten wählen, bleibt dabei ihnen überlassen. Mit einer Spielzeit von 30-60 Minuten, die bei unseren Spielrunden auch zutrafen, lassen sich bei Bedarf aber auch mehrere Partien an einem Spielabend bewältigen.
Die verfluchten Straßen von Yharnam auf dem heimischen Wohnzimmertisch
„BLOODBORNE – Das Kartenspiel“ präsentiert sich in einer handlichen Box, die für ein Kartenspiel einiges an Spielmaterial bietet. Neben den 32 Verbesserungskarten, 25 Monstern und 5 großen Endboss-Karten, ist für jeden Spieler ein übersichtliches Spielertableau und ein Lebenspunktanzeiger vorhanden, die die Spiele übersichtlicher und ordentlicher machen. Sehr positiv ist auch das Sortiersystem innerhalb der Box. Jeder Marker, jede Karte und jeder Würfel hat eine passende Stelle, wodurch die Box auch nach einem Transport aufgeräumt bleibt. Sogar nach einem ausgiebigen Schütteln der Box (ja, ich habe die Box erstmal gut durchgeschüttelt!) passiert mit dem Spielmaterial rein gar nichts. Alles bleibt an Ort und Stelle. Bei der Qualität gibt es auch nichts negatives anzumerken. Die „Blutechos“ sind Marker mit angedeuteter Blutoptik, die Karten sind sehr gut gedruckt und ausreichend dick. Die enthaltenen Würfel sind groß genug und gut erkennbar. Lediglich dem Übersetzungsteam ist auf den Spielertableaus ein Fauxpas passiert, da sie einen kleinen Rechtschreibfehler übersehen haben, aber das ist aus meiner Sicht zu verzeihen.
Die beiliegende 15-seitige deutsche Anleitung ist verständlich geschrieben und erklärt alle beschriebenen Vorgänge anschaulich mit Beispielen und Grafiken. Hilfreich ist auch, dass alle Regeln kurz und prägnant noch einmal auf der Rückseite des Regelbuches abgedruckt sind, sodass kein lästiges Nachschlagen nötig ist.
>>> Das Spiel zum garantierten Bestpreis kaufen
Tags: Spiel19, 30-60 Minuten, Press Your Luck, Semi-Kooperativ, 3-5 Spieler, Bluffen, Kartenspiel