TEST // CELTIC

TEST // CELTIC - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel

In einer Partie mit vier Spielern fällt die größte Stärke des Spiels sofort ins Auge: es entsteht absolut keine Downtime (Wartezeit). In seinem eigenen Zug kommt ein Spieler nur ein oder zwei Felder voran. Das Mitreisen mit den Mitspielern ist sehr lukrativ, denn hier wird viel mehr Wegstrecke gut gemacht. Dadurch entsteht ein simultanes Spielgefühl. Abschalten oder kurz auf die Toilette gehen, sollte vermieden werden. Jeder muss zu jederzeit seine Zielkarten im Auge behalten, um zu entscheiden, ob und mit wie vielen Steinen er mitreist.

Dadurch, dass nicht jeder Ort mit dem Nachbarort direkt verbunden ist, muss immer die geschickteste Route anvisiert werden.

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Wurde die komplizierte Wertung am Ende einmal verstanden, ergeben sich auch durch das Sammeln der Handelswaren strategische Überlegungen. Vor allem das Verhältnis zwischen Zielkarten und Handelskarten und die Anzahl verschiedener gegenüber gleicher Handelskarten, sollte überlegt sein. Diese Elemente machen das Spiel in seiner Mechanik strategisch.

Dabei ist CELTIC aber immer noch ein Familienspiel. Durch die schönen, großen Bilder auf dem Spielplan, finden sich auch jüngere Spieler beim Reisen zurecht. Die Zielkarten rufen dabei jedoch geteilte Meinungen hervor: Darauf wird mittig die Karte des Spielplans umrissen, die hervorgehobenen Zielpunkte darauf sind durch Linien nach oben und unten mit den Bildern der Zielorte verbunden. Nicht jeder Spieler fand das in unseren Runden wirklich übersichtlich, da manche Linien nach unten zum Bild führen, obwohl der Ort eigentlich oben auf dem Spielplan zu finden ist. Sitzt der Spieler dann auch noch so, dass der Spielplan vor ihm auf dem Kopf steht, werden sämtliche perspektivischen Kompetenzen gefordert. Das führt oft zu langem und wiederholtem Suchen der Zielorte.

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So kommunikativ und semi-kooperativ das Spiel ist, so wenig konfrontativ ist es. Man kann anderen Spielern keine Wege versperren oder erschweren. Jeder spielt für sich und nutzt dabei die Züge des anderen. Dadurch kann es zwar leicht, aber auch repetitiv ,,heruntergespielt“ werden.

Zu zweit ist CELTIC wirklich nicht zu empfehlen. Dabei kann sich die eigentliche Mechanik und damit auch der Spaß des Spiels nicht entwickeln: das gemeinsame Reisen. Zu wenige Spielsteine bewegen sich in zu viele verschiedene Richtungen auf zu langen Wegen. Stupide werden die Orte bereist und Zielkarten erfüllt.

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Als Negativpunkt ist unserer Meinung nach auch noch die Anleitung zu erwähnen. Auf wenigen Seiten wird das wichtigste beschrieben. Genauigkeit und gelegentliche Ausführlichkeit auf einer Seite mehr, hätte dabei jedoch gut getan. Viele Fragen, die sich während des Spiels ergaben, blieben unbeantwortet und einige Regeln (wie z.B. die Anzahl beim Ziehen der Handelswaren) lassen zu viel Interpretationsspielraum zu.

Über die Wertungsregeln haben wir lange diskutiert und mussten diese auch oft lesen. Sie ist nicht unbedingt zugänglich und wirkt eher künstlich kompliziert aufgebläht. Dadurch wird nicht ganz klar, was CELTIC eigentlich sein möchte: Familienspiel, Kennerspiel oder strategisches Familienspiel? Um Kennerspieler zu locken, ist die Spielmechanik zu banal und für Familienspieler ist die Wertung dann doch zu komplex. Ein so kompliziertes Wertungsverfahren wäre unserer Meinung für ein Familienspiel daher gar nicht nötig gewesen.

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Insgesamt ist die Mechanik des Mitreisens mit vier Spielern eine spaßige Angelegenheit. CELTIC schafft es dadurch eindrucksvoll, absolut keine Wartezeiten entstehen zu lassen und alle Spieler aktiv beim Spielgeschehen zu halten. Wirklich nachhaltig überzeugen konnte uns das Spiel aber nicht. Durch die fehlende Varianz und begrenzte Aktionsauswahl wird das Spiel wohl nur in leichteren Familienrunden mit vier Personen öfter auf den Tisch kommen. Durch die Beilage der Broschüre, in der die Region der Wetterau beworben wird, und die ansprechenden Illustrationen, versprüht CELTIC durchaus Charme. Mechanisch kommt das Thema jedoch nicht wirklich durch und wurde auch beliebig ersetzt: CELTIC ist letztendlich eine Neuauflage des 2013 bei PEGASUS erschienenen Spiels WUNDERLAND mit geänderter Thematik. Als Käufer kann ich mich also entscheiden, ob ich eher Fan der Kelten oder von Modelleisenbahnen bin. Spielerisch bieten beide exakt dasselbe.

 

Wertung zum spiel

 

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Bilder vom Spiel

Tags: Geheime Ziele, 45-60 Minuten, 2-4 Spieler, Eurogame, TSD20

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