
TEST // DERANGED - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel
Semi-kooperative Spiele haben, wenn sie gut gemacht sind, immer eine schöne Gruppendynamik, wenn man mich fragt. Wem kann ich trauen? Ist es schlau, jetzt mit der Gruppe zusammenzuarbeiten oder sollte ich vielleicht doch planen, meine Gruppe zu verraten und auf eigene Faust loszuziehen? DERANGED spiegelt diese Dynamik ganz gut wider. Besonders die geheimen Rollenkarten und die Möglichkeit, immer wieder zum Wahnsinnigen zu werden und sich gegen die Gruppe zu wenden, bieten hierbei eine sehr gut funktionierende Mechanik.
Aber hier ergibt sich auch ein kleineres Problem von DERANGED: Agiert die Gruppe zu kooperativ, wird es sehr schnell zu leicht. Es ist damit teilweise leichter, sich vom Wahnsinnigen freiwillig umbringen zu lassen und im Anschluss schnell mit seiner Hilfe den Fluch loszuwerden, als vor ihm wegzulaufen und seine eigenen Ziele zu erfüllen, was das Spiel eigentlich zu wollen scheint. DERANGED möchte, um das volle Spielgefühl zu entfalten, also eher eine Gruppe aus Egoisten dazu bringen, ein wenig zusammenzuarbeiten, als eine Gruppe von guten Samaritern um den Tisch zu versammeln, die sich alle gegenseitig die Hand reichen.
Auch die Wirkung der versteckten Rollen lässt teilweise etwas zu wünschen übrig. Klar sind die Gegenstände sehr mächtig, aber dennoch wäre die Situation für mich interessanter gewesen, hätte die Aufgabe ebenfalls erfüllt sein müssen, um das Spiel gewinnen zu können. So müssten Spieler dann zu einem gewissen Zeitpunkt aufeinander losgehen, um ihre Missionen zu erfüllen, anstatt sich nur gegen ein paar Monster zur Wehr zu setzen. Auch die relative Eintönigkeit betreffend das Ziel schwächt den Wiederspielwert ein wenig, da es hier keine Variation gibt. Ich denke hier zum Beispiel an die Zielvariationen des Spiels BETRAYAL AT THE HOUSE ON THE HILL.
Das alles klingt aber um einiges negativer, als das Spiel unterm Strich eigentlich ist. Auch wenn es ein wenig Verbesserungsbedarf gibt, macht DERANGED einiges richtig. Das Setting spiegelt sich sehr gut im Spielgefühl und im Artwork wider. Das Spielmaterial sieht fantastisch aus, wenn einem der Comic-Look zusagt und die unterschiedlichen Szenarien, die nach Abschluss sogar miteinander vermischt werden können, bringen eine interessante Abwechslung ins Spiel. Zudem sind die Regeln gerade komplex genug, um Brettspielneulinge nicht zu verschrecken, aber Vielspieler und Veteranen bei der Stange zu halten. Es ist kurzweilig, lässt sich flüssig spielen und ist auf alle Fälle für Spieler, die sich noch nicht so ausgiebig mit dem Genre befasst haben, einen Blick wert. Zwar ist DERANGED nun nicht mein absoluter Favorit im Genre der semi-kooperativen Spiele, aber ich sehe es dennoch als ein Spiel an, dass auch in Zukunft auf unserem Spieltisch landen und für einige gute Abende sorgen wird.
Bilder vom Spiel
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Tags: Pick up and deliver, 3-6 Spieler, Semi-Kooperativ, Miniaturen, 90-180 Minuten