TEST // MANDALA STONES
Holzfußboden, Seidentücher, psychodelischer Nebel von Räucherstäbchen, im Hintergrund ostasiatische Klänge. Willkommen zu MANDALA STONES, ein Spiel der Stille und Schönheit. Gemeinsam erschaffen wir ein kreisrundes Meditationsobjekt aus bunten Steinen, die wir zuvor geschickt von Türmen des Spielplans abgetragen haben. Clever gestapelt und gewertet, werden sie Teil eines großen Ganzen. Obwohl mehrere Künstler an einem zentralen Mandala arbeiten, kann am Ende nur einer gewinnen.
MANDALS STONES wurde vom Verlag gestellt.
Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!
Ein harmonisches Gegeneinander
Das Baumaterial in MANDALA STONES besteht aus vielen dicken Plastikscheiben in vier verschiedenen Farben. Jeder dieser Spielsteine zeigt eins von insgesamt zwei unterschiedlichen Mandalamustern. Aus dem schwarzen Beutel werden zufällig immer vier bunte Steine gezogen und aufeinandergestapelt. Diese 24 entstanden Türme werden auf den markierten Feldern des Hauptspielbretts platziert. Dazwischen stehen die großen schwarzen Holzmarker, im Spiel ,,Künstler“ genannt, von denen zwei jeweils dasselbe Mandalamuster aufgedruckt haben. Das Mandalabrett wird neben dem Hauptspielbrett bereitgelegt und jeder Spieler erhält ein eigenes Spielertableau. Es zeigt die persönliche Punkteleiste und die fünf Wertungsplätze. Der eigene Zug besteht immer entweder aus dem Abtragen von Steinen oder der Wertung.
Möchte der Spieler Steine in seinen Besitz nehmen, versetzt er einen Künstler auf ein beliebiges freies Feld, das daraufhin immer von vier Steintürmen umschlossen wird. Nun nimmt er sich die obersten Steine der angrenzenden Türme, die das gleiche Mandalamuster zeigen, wie der Künstler selbst. Es sei denn, es steht ein anderer Künstler angrenzend zu dem Stein, welchen er beansprucht. Diesen darf er dann nicht nehmen. Die aufgenommenen Steine werden wiederum übereinandergestapelt, allerdings nicht willkürlich. Sie werden in der Reihenfolge aufeinandergelegt, wie sie zuvor im oder gegen den Uhrzeigersinn von den Türmchen des Spielbretts abgetragen wurden. Anschließend entscheidet sich der Spieler für einen Wertungsbereich auf seinem Spielertableau und legt seine neu aufgetürmten Scheiben dort ab. Dieser Turm ist abgeschlossen. Der Wertungsbereich ist besetzt.
Statt Steine vom Hauptspielplan zu nehmen, kann der Spieler sich auch entscheiden, seine bereits gesammelten Türme zu werten. Dabei darf er entweder von beliebig vielen Türmen den jeweils obersten Stein abtragen und erhält für jeden einen Siegpunkt. Oder er wertet alle Türme, die einen Stein der gleichen Farbe an oberster Stelle verbaut haben. Dann wird für jedes dieser Türmchen die darunter aufgedruckte Wertungsregel ausgelöst. So erhält der Spieler z.B. Punkte für Türme mit verschiedenen Höhen oder Farben. Nachdem die Punkte gezählt und mit dem Punktemarker auf der Punkteleiste des eigenen Tableaus abgetragen wurden, werden die obersten Steine der gewerteten Türme auf das Mandalabrett gelegt. Ausgehend vom Mittelpunkt werden sie spiralförmig gesetzt und ergeben so am Ende nicht nur das namensgebende Mandala, sondern lösen auch das Spielende aus, sobald der zuletzt ausgelegte Stein das Feld mit der entsprechenden Spieleranzahl verdeckt. Auf dem Weg dorthin sind einige Felder mit zusätzlichen ein bis zwei Siegpunkten gekennzeichnet, die der Überbauer des Feldes einstreicht. Am Spielende darf jeder Spieler noch eine der beiden Zielkarten aus seiner Hand werten. Nach einem abschließenden Blick auf das Gesamtkunstwerk, gewinnt der Spieler mit den meisten Siegpunkten das Spiel.
Die zauberhafte Welt der Muster und Formen
Auch wenn sie aus Plastik sind, macht es Spaß, mit den dicken Spielsteinen umzugehen. Optisch treffen die quietschbunten Scheiben vielleicht nicht jedermanns Geschmack, erzeugen aber am Spielende auf jeden Fall einen spiralförmigen Hingucker auf dem Mandalabrett. Der Aufbau wirkt durch die aufeinandergestapelten Türmchen ansprechend und die ,,Künstler“ in Form von großen schwarzen Holztoken sorgen für den übersichtlichen Kontrast.
Die aufgedruckten Mandalamuster auf den Steinen bestehen aus feinen weißen Pünktchen und ähneln sich ein wenig zu sehr. Dadurch wird besonders die Erstpartie zu einem Suchspiel und fordert die eigene Wahrnehmungskonstanz heraus. Hauptspielplan und Mandalabrett sind aus dicker Pappe. Obwohl die Playerboards Kieselsteine darstellen sollen, sind sie alles andere als stabil und wertig. Die wenigen Regeln sind kurz und präzise auf wenigen Seiten im englischsprachigen Regelheft erklärt. Auch mit einfachen Schulenglischkenntnissen kann nach dem ersten Lesen direkt losgelegt werden.
Tags: Legespiel, 30 Minuten, Muster bilden, 2-4 Spieler