
TEST // EUPHORIA - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel
Obwohl es um den Aufbau und Machterhalt einer Dystopia handelt, so ist EUPHORIA dennoch ein lustiges Spiel. Die Namen der Märkte lassen immer wieder ein Lächeln auf die Gesichter meiner Mitspieler treten. Unter den Artefakten findet sich auch ein Brettspiel und trotz der leicht unscharfen Gestaltung ist es leicht als Viticulture zu erkennen. Spätestens die Geheimaufträge lassen jedoch keinen Zweifel an der humorvollen Absicht des Spiels. Zahlreiche Illustrationen erinnern nicht ungewollt an den legendären deutschen Stummfilm Metropolis. Menschen in Hamsterrädern oder in endlosen lichtfernen Reihen mit umständlichen Hebeln, lassen die Welt von EUPHORIA greifbarer werden. Der Mensch wird hier auf seinen Arbeitswert reduziert und nirgendwo könnte das stimmiger sein, als in einem Worker Placement-Spiel. Und wenn es bei den Geheimzielen um die Wahl zwischen einer weiteren Anführer:innenkarte oder dem Platzieren eines Sterns geht, sind die meisten Spieler:innen gewillt auch die böse Option zu wählen.
Wie im späteren Stegmaier-Hit SCYTHE, so endet auch in EUPHORIA alles mit dem Platzieren eines letzten Sterns. Keine lange Wertung, keine überraschenden Zusatzpunkte. Das Spiel endet mit dem Überschreiten der Ziellinie. Dabei kann es vorkommen, dass Spieler:innen auf der Strecke bleiben. Gerade die Mali durch Märkte können hart sein, fordern dadurch aber um so mehr dazu auf, sich an ihrer Errichtung zu beteiligen. Der Verlust von Arbeiter:innenwürfeln ist manchmal tragisch und kann nerven, es schafft aber ebenso den Anreiz taktischer zu spielen, die Intelligenzleiste zu beeinflussen und nicht alle Würfel vom Spielplan zu holen.
Die verdeckten Anführer:innen sorgen für das nötige Kalkül. Der eigene Fortschritt ist das Wichtigste, aber dadurch könnten auch andere in eine gute Position geraten. Zwei Anführer:innen der gleichen Fraktion bedeuten natürlich auch zwei Sterne ablegen zu können, wenn die vierte Stufe auf der Einflussleiste für diese Fraktion erreicht wird. Doch was geschieht, wenn andere denselben Plan verfolgen? Dieses leichte Argwöhnen mit den Mitspieler:innen und die gemeinsamen Vorteile machen ebenfalls den Charme von EUPHORIA aus.
Die vielfältigen Möglichkeiten und die große Varianz durch die Anführer:innen bringen einen hohen Wiederspielwert. Kenner- aber auch Expertenspieler können mit EUPHORIA eine gute Zeit haben. Leider wird es seit Jahren nicht mehr auf Deutsch gedruckt, wer unbedingt eine versiegelte Version möchte, sollte des Englischen mächtig sein. Auch die 2019 erschienene Erweiterung IGNORANCE OF BLISS ist nur auf Englisch erschienen, bietet neben großen fünfer Rohstoffen, gänzlich neue Anführer:innenkarten und weiteren Marktplättchen aber keine großen Neuerungen. Mehr vom Selben ist ja aber auch nicht immer schlecht. Ein Muss ist die Erweiterung dadurch aber nicht.
Bilder zum Spiel
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Tags: push your luck, 60 Minuten, 2-6 Spieler, Worker Placement