Test | Marquis

Test | Maquis - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel

„Maquis“ hat in der Solo-Gemeinde einen sehr guten Ruf. Umso gespannter war ich, als endlich die deutsche Kickstarter-Version bei mir eingetrudelt ist.

Als erstes fiel mir sofort das hochwertige Material von „Maquis“ auf. Spielbrett und Moral-/Soldatentableu sind Double-Layer-Boards. Die Missionskarten sind mit kleinen Grafiken versehen, die an den Stil alter Comics erinnern und neben den Missionszielen auch einen kurzen ‚Flavour-Text‘ bieten. Optisch und qualitativ gibt „Maquis“ also einiges her, obwohl das Spielfeld selbst wirklich klein ist.

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Neben der schnellen Setup-Zeit fällt hier das Regelstudium ebenfalls kurz aus. Die Mechaniken sind recht simpel und beschränken sich darauf, die eigenen Figuren strategisch zu platzieren, um die Ziele der Missionen zu erfüllen und gleichzeitig den Patrouillen auszuweichen. Klingt eigentlich ganz einfach und eventuell auch ereignislos…ist es aber nicht!

Durch das abwechselnde Setzen der eigenen Spielfiguren und der Patrouillen bleibt es meist bis zuletzt spannend und ich musste stellenweise sehr auf Risiko gehen, um meine Ziele überhaupt noch erreichen zu können - was eher nicht zum Erfolg führte. Man darf zwar bereits gespielte Patrouillenkarten anschauen und es gibt in der Anleitung sogar eine Auflistung der Karten, so dass man gut abschätzen kann, was noch kommt. Auch sind die ‚Bottlenecks‘ des Spielfeldes schnell ausfindig gemacht, aber der Glücksfaktor bleibt sehr hoch! Es ist mehr als einmal passiert, das schieres Karten-Pech dazu geführt hat, dass ich keine Chance hatte, obwohl bis dahin alles hervorragend lief. Plötzlich lag ich mit meinen Figuren in der Unterzahl und ein Fortschreiten in den Missionen war kaum mehr möglich. Und trotzdem wollte ich weiterspielen…

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Und das ist das Interessante an „Maquis“. Obwohl es ein hohes Glückselement hat, das die beste Planung zu Nichte machen kann und dadurch stellenweise unfair und frustrierend wirkt, war der nächste Versuch nicht weit. Ob es daran liegt, dass „Maquis“ einfach schnell gespielt ist und nach 20-30 Minuten ein weiterer Versuch ohne Aufwand möglich ist oder daran, dass ich Scheitern gewöhnt bin (Ja, Robinson Crusoe, ich blicke in deine Richtung!), kann ich dabei nicht genau sagen.

Ein größeres Manko sehe ich beim Wiederspielwert. Es gibt zwar viele, unterschiedlich schwere Missionen, die auch unterschiedliche Ziele haben. Aber eigentlich beschränkt es sich darauf, bestimmte Gegenstände zu erlangen und Orte zu besuchen. Durch die zusätzlichen Orte, die ins Spiel gebracht werden können, ändert sich zwar das Spielfeld, die Mechaniken aber bleiben gleich und somit fehlt auf Dauer einfach Abwechslung.

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Alles in allem bleibt zu sagen, dass „Maquis“ kein Spiel ist, was man rauf und runter spielt – dafür bietet es zu wenig Varianz. Aber es ist ein Spiel, was immer wieder auf den Tisch kommt.

Ja, es kann unfair sein. Ja, es bietet nicht den größten Wiederspielwert. Aber die Mechaniken funktionieren gut und das Material ist hochwertig produziert. Außerdem bietet es ein Setting, was nicht überall im Spielbereich zu finden ist. Die Schwierigkeit, der Glücksfaktor sowie die Tatsache, dass Soldaten in die Stadt kommen, sobald man sich aktiv gegen die Miliz-Patrouillen wehrt, passen hervorragend zum Thema.

Wer also ein schnell gelerntes Solospiel sucht, das einfach immer wieder gespielt werden kann ohne eine große Einstiegshürde überwinden zu müssen und sich nicht davon abschrecken lässt, dass es innerhalb weniger Runden von ‚hervorragend‘ zu ‚läuft gar nicht‘ umschlagen kann, liegt hier goldrichtig. Ansonsten ist der Weg als Mitglied des Wiederstandes vielleicht nicht der richtige.

 

Wertung zum spiel

 

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