
Test | Vienna Connection - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel
Bei "Vienna Connection" handelt es sich eher um eine interaktive Geschichte als um ein Spiel. Diese Geschichte ist auch die große Stärke. Es handelt sich um eine fiktive Erzählung im realen Rahmen des Kalten Krieges. Sie ist spannend erzählt und alle, die sich für die Themen Spionage und RAF-Terrorismus interessieren, werden auf ihr Kosten kommen.
Gut gefallen haben mir die kleinen Quizfragen zu den Informationen auf den Spurenkarten, die bei falscher Beantwortung den “Mann im Schwarz”-Bereich weiter vorantreiben. Das animiert zum genauen Lesen und Verstehen der Spurenkarten.
So gut mir die Erzählung gefällt, gibt es dennoch auch einiges zu kritisieren: Leider kann auf die Geschichte nur sehr wenig bis gar keinen Einfluss genommen werden. "Vienna Connection" ist eher wie ein Buch, in dem die Spielerinnen und Spieler entscheiden, in welchem Kapitel sie weiterlesen. So fügt sich die Geschichte nach und nach zusammen.
Introvertierte Spielerinnen und Spieler gehen eher unter. Es gibt keine vorgegebene Rollenaufteilung. Es werden Informationen ausgewertet und es muss entschieden werden, welcher Spur als nächstes nachgegangen wird. Sitzt ein Alpha-Spieler oder eine Alpha-Spielerin am Tisch, könnte das Spiel von diesem oder dieser dominiert werden. Das ist auch der Grund, warum ich "Vienna Connection" für zwei bis maximal drei Spielerinnen und Spieler empfehle. Zu viele Köche verderben hier den Brei. Solospieler könne sich aber freuen: Alleine kann "Vienna Connection" auch sehr gut gespielt werden.
Mir hätte es außerdem noch gut gefallen, würden alle in die Haut eines bestimmten Ermittlers oder einer bestimmten Ermittlerin mit Sonderfähigkeiten schlüpfen. In "Vienna Connection" übernehmen nämlich alle gemeinsam die Rolle eines namen- und gesichtslosen Ermittlerkollektivs. Dadurch geht einiges an Immersion flöten und es fällt wesentlich schwerer, in die Welt der Spionage einzutauchen.
Die Einbindung der Antler-Website geht auch nicht voll auf: Liebevoll gemacht sind zwar die tollen freischaltbaren Tonaufnahmen von z.B. abgehörten Telefonaten, wohingegen der Puzzle-Teil sehr gewollt und wie ein Fremdkörper im Spiel wirkt.
Das Spielmaterial hat mir sehr gut gefallen. Die Illustrationen und die Gestaltung sind stimmig und sorgen für eine gute Spionage-Atmosphäre. Es sind einige Holzmarker enthalten, die sehr schön gemacht sind. Die Anleitung ist kompakt und beschreibt den simplen Spielablauf sehr gut.
Das Spiel ist sehr textlastig. Alle Mitspieler und Mitspielerinnen sollten daher die Sprache sehr gut beherrschen, da sonst der Spielgenuss stark eingeschränkt ist.
Trotz aller genannten Kritikpunkte habe ich "Vienna Connection" sehr gerne gespielt, da ich mich gut auf die Geschichte einlassen konnte. Wen es nicht stört, dass es sich bei dem Spiel mehr um eine interaktive Erzählung handelt und spannende Geschichten aus der Welt der Agenten und Spionage mag, kann getrost zugreifen und sich für 10-12 Stunden sehr gut unterhalten lassen.
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Bilder zum Spiel
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Tags: 1-5 Personen, Detektiv, Storytelling, Kampagne