Test | 12 Gangsters
„Weißt Du, wo der Boss ist? Ich muss dringend mit ihm reden. José ist vom Beutezug zurück. Er wurde ausgestochen, der O'Shae-Clan war schon wieder schneller. Die ganze Beute ist futsch. Ja, ich weiß, der Boss wird an die Decke gehen. Ich hoffe, dass es nicht so blutig endet wie beim letzten Mal. Wir werden wohl alle „12 Gangster“ brauchen!“
Das Spiel wurde uns kostenlos zur Verfügung gestellt. Auf die Bewertung hat dies keinen Einfluss!
Ein todsicherer Plan – oder?
In „12 Gangsters“ schicken 3-6 Personen ihre 12 Ganoven auf Beutezug, spielen also in jeder Runde einen verdeckt aus. Eine Person ist der Boss (immer reihum). Dann werden die Karten verglichen, jeder Gangster erbeutet so viele Millionen, wie auf seiner Karte stehen.
Erbeutet der eigene Gangster weniger als der des Bosses, ist alles in Ordnung, der Boss genehmigt den Beutezug. Der Gangster wandert also auf den eigenen Wertungsstapel.
Erbeutet der eigene Gangster mehr als der des Bosses, ist der Boss beleidigt. Er verbietet den Beutezug, der Gangster geht mit leeren Händen nach Hause.
Erbeutet der eigene Gangster genauso viel wie der des Bosses, wird der Auftrag zwar genehmigt, aber der Gangster des Bosses geht leer aus. Nach 12 Runden gewinnt die Person, mit der größten Gesamtsumme im Wertungsstapel.
„12 Gangsters“ ist simpel. Das wird einige Personen vielleicht anziehen, sie werden dem Spiel vielleicht eine „Zeitlosigkeit“ und „Eleganz“ unterstellen. Ich gehöre nicht zu dieser Gruppe.
„12 Gangsters“ ist sogar mehr als nur simpel, es ist stumpf. Eine Karte ausspielen, aufdecken, fluchen, weiter. Denn das Spiel ist nahezu vollständig Glückssache.
12 Karten pro Person sind in den meisten Fällen einfach zu viele, um sie sich zu merken. Und ehrlich gesagt, wäre mir ein solcher Aufwand für ein solches Spielerlebnis zu viel.
Ich glaube, mit ein paar Änderungen hätte „12 Gangsters“ ein interessantes und wirklich charmantes Spiel sein können: Beispielsweise hätte jede Farbe eine eigene Gangster-Familie darstellen können, mit eigenem Artwork und Charakteren. Wenn dann noch 2-3 Karten Sonderfähigkeiten hätten, wäre das ein deutlich solideres und unterhaltsameres Grundgerüst.
So haben alle Farben die gleichen 12 Charaktere, deren Artwork mich auch nicht wirklich begeistern kann. Die Grundaufmachung des Spiels mit seinem Art Déco-Stil ist stimmungsvoll, das war's aber auch schon. Die Schachtel mit dem Magnetverschluss lässt das Spiel deutlich wertiger erscheinen, als es ist. Obendrein ist die Box mal wieder eine „Mogelpackung“, die mehr als doppelt so groß ist, als sie eigentlich müsste.
„12 Gangsters“ wirkt wie ein Relikt aus einer anderen Zeit. Einer Zeit, als Spiele noch deutlich simpler waren. Einer Zeit, als ein Magnetverschluss als Verkaufsargument ausgereicht hätte. Einer Zeit, als nicht jedes Jahr tausende neuer Spiele erscheinen. In der heutigen Spiele-Umgebung wirkt „12 Gangsters“ einfach deplatziert.
Unterm Strich kann ich nur raten: Finger weg. Es gibt so viele kleine Stichspiele mit Bluff-Elementen, die so viel mehr bieten und so viel mehr Spaß machen.
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Bilder zum Spiel
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Tags: 3-6 Personen, Stichspiel, Familienspiel