
Test | Ryozen
Die spektakulärste Aussicht habt ihr auf dem Berg Ryozen. Von hier aus könnt ihr ungestört beobachten, wie in drei Tagen die Phönixkönigin erwacht und den prestigereichsten Clan königlich belohnt. Wie die Vorbereitungen für dieses Ereignis ablaufen, schauen wir uns jetzt genauer an.
Das Spiel wurde uns kostenlos zur Verfügung gestellt. Auf die Bewertung hat dies keinen Einfluss!
So funktioniert das Spiel
"Ryozen" ist ein Worker-Placement-Spiel in einem japanischen Fantasy-Mittelalter-Setting mit einem drehbaren Spielbrett und einem 3D-Turm in der Spielbrettmitte. Das Spiel wird über drei Runden gespielt, die jeweils in die drei Phasen Tag, Nacht und Morgendämmerung unterteilt sind. Wir setzen unsere Arbeiter, Kins genannt, auf dem Spielbrett ein, um in der Gunst der Phönixkönigin zu steigen. Wer am Spielende das meiste Prestige hat, gewinnt.
Zum Inhalt des Spiels gehören ein doppelseitiges Spielbrett, ein 3D-Phönixpalast, 12 Dorfplättchen, 1 Schreinplättchen, 74 Ressourcen, 56 Karten, 80 Clanmitgliederplättchen, 13 Marker, 36 Mondsplitter, eine Anleitung und vier Übersichtskarten.
Das Spielfeld ist in sechs Bereiche aufgeteilt. Diese Felder können für verschiedene Aktionen genutzt werden. Die Tore, die verteidigt werden müssen, die Hauptstadt, in der die Zugreihenfolge entschieden wird, der Schrein, in dem die umliegenden Dörfer besucht werden, das Grenzgebiet, in dem neue Dörfer gebaut werden, die Wasserfälle, vor denen meditiert werden kann, um neue Fähigkeiten zu erhalten und das Clanhaus, in dem neue Kin rekrutiert werden.
Wir können unsere Kins während der Tagesphase offen oder verdeckt ausspielen. Nur offen ausgespielte Kins können die Bezirksaktion und ihre Charakterfähigkeit nutzen. Verdeckt ausgespielte Kins können das nicht, dafür zählen sie in der Nachtphase bei der Gebietsmehrheit zwei Punkte statt einem.
Jeder Bezirk, mit Ausnahme des Phönixpalastes, hat eine begrenzte Anzahl von Arbeiterplätzen. Außerdem gibt es in jedem Bezirk zwei verschiedene Belohnungen: eine Tagesbelohnung und eine Nachtbelohnung. Jeder Arbeiter, der offen in einem Bezirk eingesetzt wird, bringt uns die Tagesbelohnung ein. Die Nachtbelohnung eines Bezirks erhält jedoch nur die Person am Tisch mit dem höchsten Einfluss. Dazu gehören Prestige oder Mondsteinsplitter, die uns am Spielende ebenfalls Prestige bringen.
Bei Einbruch der Dunkelheit werden die ausliegenden Ereigniskarten abgehandelt. Dann wird verglichen, wer in jedem Sektor den meisten Einfluss hat, um Belohnungen zu erhalten. In der Morgendämmerung werden die entsandten Kin vom Spielplan zurückgeholt. Der Phönixpalast wird um eine Etage erweitert und eine neue Runde beginnt.
Die meisten Spielentscheidungen werden also während des Tages getroffen. Dazu gehören das Sammeln und Verwenden von Ressourcen (Münzen, Schriftrollen und Laternen) und das Aufwerten der eigenen Kin. Es gibt auch Offenbarungskarten, die, wenn man sie erwirbt, bestimmte Aktionen verstärken oder erleichtern können. Außerdem gibt es Ereigniskarten, die alle Pläne zunichte machen können, wenn man ihnen nicht genügend Beachtung schenkt.
Wer das meiste Prestige gesammelt hat, gewinnt "Ryozen". Bei Gleichstand entscheidet der höhere Rang auf der Hauptstadtleiste.
Das Kennerspiel "Ryozen" kombiniert geschickt die Mechanismen Worker-Placement und Area-Majority. Zusätzliche Komplexität erhält das Spiel durch viele einzigartige Arbeiter und die Möglichkeit, diese verdeckt oder offen ins Spiel zu bringen. Wie bei jedem Worker-Placement-Spiel stellt sich die Frage: Wohin schicke ich meine Arbeiter? Aber auch: Schicke ich einen Krieger, Barden, Einsiedler, ... und spiele ich ihn offen oder verdeckt?
Das Regelwerk gibt auf 28 Seiten geschickt in schlanker Form die Regeln vor. "Ryozen" eröffnet dadurch aber eine Vielzahl von Möglichkeiten und wichtigen Entscheidungen im Spiel. 28 Seiten, das klingt nach vielen Regeln. Dem ist aber nicht so, die Seiten sind mit sehr vielen Bildern und Beispielen gefüllt und ab Seite 16 beginnt schon der Anhang mit Erläuterungen zu Karten, Orten und Kins. Insgesamt finde ich das Regelwerk in Ordnung. Ich hätte mir einen ausführlicheren Anhang gewünscht und manche Regelfrage konnte nur mit Hilfe von zwei Textstellen auf verschiedenen Seiten geklärt werden.
Meine erste Partie habe ich zu zweit gespielt. Das funktioniert zwar, aber die beste Besetzung im Spiel ist zu dritt. Denn im Spiel zu dritt hat jeder einen Arbeiter weniger. Es stehen aber genauso viele Aktionsfelder wie im Spiel zu viert zur Verfügung. Der Spielplan ist zweiseitig bedruckt - eine Seite für zwei Personen und die andere Seite für drei bis vier Personen. Das Spielmaterial einschließlich des 3D-Turms ist hochwertig. Erfreulicherweise muss der Turm nicht für jedes Spiel auf- und abgebaut werden. Er lässt sich einfach in drei Etagen teilen und in der Spielschachtel verstauen. Wobei der Turm eigentlich eher eine Effekthascherei ist, als dass er einen wirklichen Nutzen bringt. Technisch einwandfrei und einfach finde ich den Einbau der Drehscheibe ins Spielbrett.
Das Artwork ist passend zum Thema gewählt und spricht mich an. Die verwendete Symbolsprache ist klar und schnell erfassbar. Unklar sind die Farben der Fraktionen, die farblich schwer zu unterscheiden sind.
Die angegebene Spieldauer von 45-90 Minuten ist gut getroffen. Im Spiel zu zweit liegt die Spielzeit leicht unter einer Stunde, während im Spiel zu viert schnell 90 Minuten vergehen.
Strategisch hat "Ryozen" viel zu bieten. Es gibt nicht die eine Gewinnstrategie, die allen anderen überlegen ist. In jeder Partie entscheiden Zufallsaspekte und vor allem die Personen am Tisch durch ihr Zusammenspiel über den Spielverlauf. Die Planung, um die Mehrheit in einem Bezirk zu erlangen, ist recht anspruchsvoll und kann im Spielverlauf viele unerwartete Wendungen nehmen.
Durch die Vielzahl der Möglichkeiten kann es zu kurzen Downtime-Phasen kommen. Diese werden aber durch Interaktionen leicht ausgehebelt und fallen zumindest im Spiel zu dritt nicht ins Gewicht.
Einen Solomodus, wie in der Kickstarterversion, gibt es in der vorliegenden Retailversion nicht. Allerdings hat es eine alternative Spielvariante in die Retailversion geschafft. Hier rückt der Palast mehr in den Mittelpunkt des Spiels, ohne dass sich der restliche Spielablauf wesentlich ändert.
Eine Frage brennt mir noch auf der Zunge: Warum geht in der Anleitung ein besonderer Dank an "Das Piratenschiff von Fisher-Price" raus? Erhellt mich bitte auf unserem Discord: https://discord.gg/DacwPAQJWs
Welche Erfahrungen hast du mit diesem Spiel gemacht
oder hast du noch Fragen zu diesem oder anderen Spielen?
Dann schaut doch auf unserem Discord-Server vorbei: https://discord.gg/DacwPAQJWs
Bilder zum Spiel
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Tags: Kennerspiel, Set sammeln, Worker Placement