TEST // THE FEW AND CURSED - DELUXE EDITION

TEST // THE FEW AND CURSED - DELUXE EDITION - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel

THE FEW AND CURSED hat mich gleich mit seinem Design gepackt, das nicht nur von ungefähr an Comics erinnert. Es entspringt aus der gleichnamigen Comicreihe von Autor Felipe Cagno und Zeichner Fabiano Neves. Die Brettspielumsetzung stammt von Mike Gnade, über dessen MAXIMUN APOCALYPSE ich mich bereits äußerst positiv in der Rezension zum Spiel geäußert habe. Es ist nicht schwer zu erahnen, dass meine Erwartungen an das Spiel relativ hoch waren. Die Frage war demnach nicht nur, ob das Spiel gut ist, sondern auch, ob es meine gehobenen Erwartungen erfüllen kann.

Der erste Blick auf das Spielmaterial hat meine Erwartungen erfüllen können. Die Spielerboards sind sehr gut auf das Spiel abgestimmt, das Design von Spielbrett und Karten lässt die fantasievollen Charaktere des Endzeit Wilden Westens glänzen und selbst die Spielanleitung im Comicformat und mit artgerechten 32 Seiten passt sich wunderbar in das Thema ein. Ein paar Punkte Abzug gibt es bei den Miniaturen. Diese waren zum Teil sehr stark verbogen und zudem war eine der Monsterminiaturen doppelt in der Box, dafür fehlte eine andere komplett. Ein Umstand, den ich aber verzeihen kann. Mit einem Heiß-/Kaltbad lassen sich die Miniaturen wiederaufrichten und fehlende Miniaturen lassen sich in der Regel problemlos bei GRIMSPIRE ordern.

Was das Spielgefühl betrifft, gefällt mir der Standardmodus mit dem Sammeln von Punkten schon ganz gut, so richtig mitreißen konnte er mich aber irgendwie nicht. Letzten Endes kämpft jeder vor sich hin und gelegentliche Scharmützel untereinander bringen auch nicht die große Spannung. Die Punkte lassen sich zwar nicht direkt zählen, aber grob kann jeder für sich abschätzen, wie gut oder schlecht jeder Spieler dasteht. Verdeckte Aufträge oder Artefakte, die erst später abgerechnet werden, machen nur selten den großen Unterschied aus. Die Jagd nach Siegpunkten hat mir Spaß gemacht, ist aber nicht unbedingt weit oben auf meiner Must-Play-Skala angesiedelt. Solider Durchschnitt.

Als wir die kooperative Version gespielt haben, war das Spielgefühl für mich ein vollkommen anderes. Das gemeinsame Spiel gegen das Spiel, die Jagd nach den MOST WANTED-Kopfgeldern, bevor die Zeit abläuft, hat uns richtig viel Spaß gemacht. Während die Siegpunkte Variante erst ab 4 Spielern Spaß zu machen beginnt, ist die Kooperative-Variante bereits mit 2 Spielern ein abwechslungsreicher und spannender Zeitvertreib. Ich spiele im Grunde nur noch diese Variation, was aber durchaus auch daran liegen kann, dass ich nicht unbedingt der große Punktejäger bin und lieber auf ein Ziel hinsteuere. Der Druck, möglichst viele MOST WANTED-Kopfgelder zu schaffen, damit der Zähler nicht auf 0 rutscht, hat genau meinen Nerv getroffen. Durch die beiden Spielbrettseiten und das Bestimmen, bei welcher Punktzahl das Spiel beginnt, kann der Schwierigkeitsgrad nach eigenem Wunsch angepasst werden.

Bei der Mechanik gefällt mir vor allem der Deckbauaspekt und hier vor allem das Improvisieren, bei dem zu Beginn 2 Karten vom allgemeinen Stapel gezogen und die ausgewählte Karte direkt auf die Hand genommen werden kann. Es hat auch Bedeutung, den Deckbau nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, da es ansonsten nicht für die Bewegung zu den abgelegenen Orten reicht oder größere Gegner unbesiegbar werden. Das Kaufen von Ausrüstung oder Fähigkeiten ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt. Wer versucht, allein mit den Grundwerten durchzukommen, könnte vor allem bei der Munition und dem Fluchlevel schnell an Grenzen stoßen. Ein Pferd oder eine Gatling Gun können bei Bewegung oder Kampf einen großen Unterschied ausmachen. Ein Steuern des Fluchlevels hat ebenfalls Vorteile. In der Regel wird der eigene Charakter dadurch stärker, muss aber auch regelmäßig dafür zahlen, sei es mit Lebenspunkten oder Ressourcen.

Wie sieht es also aus? Kann THE FEW AND CURSED meinen Erwartungen gerecht werden? Ein klares Ja ist die Antwort. Mich hat auch dieser Mike-Gnade-Titel wieder überzeugen können. Genauso wie MAXIMUM APOCALYPSE entführt er die Spieler in eine sehr gut präsentierte B-Movie- Endzeit-Comic-Welt, die hier perfekt mit dem Wilden-Westen-Thema harmoniert. Spielerisch hat THE FEW AND CURSED durchaus Abwechslung zu bieten, ohne dabei jedoch zu komplex zu werden. Die Anforderungen dürften sich im Bereich etwas höher angesetzter Kennerspiele bewegen und auch nicht ganz so bewanderte Brettspieler dürften dadurch nicht vor unlösbare Aufgaben gestellt werden. Ich kann nur empfehlen, auf jeden Fall einmal einen näheren Blick zu wagen. Und meine zweite Empfehlung ist, auf jeden Fall den optionalen kooperativen Modus einmal zu testen. Mir hat dieser, wie gesagt, deutlich mehr Freude gemacht, als die Siegpunktvariante.

 

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Tags: Semi-Kooperativ, Miniaturen, 1-4 Spieler, Kooperativ, Deckbauspiel

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