TEST // THE LAST BOTTLE OF RUM

TEST // THE LAST BOTTLE OF RUM

“Piraten! Unsere wagemutigen Abenteuer, die wir zusammen bestritten haben, und die grandiosen Schätze, die wir bereits erbeutet haben, werden der Stoff für Seemannslieder und Legenden sein, die weit über die Meere verbreitet werden! Doch liegt nun eine Aufgabe vor uns, die alles Dagewesene übersteigen wird! Wir haben das wichtigste aus den Augen verloren! Während wir unsere Legende schmiedeten, neigte sich der weltweite Rumvorrat allmählich dem Ende entgegen und nun ist nur noch eine einzige Flasche übrig! Es muss uns gelingen, so schnell wie möglich alle verbliebenden Schätze zu ergattern, um uns diese Flasche zu sichern! Nichts wird uns aufhalten! Für den Rum!“ Captain Krabby Jones, Krustentier.

 

infos zum spiel

Wir haben THE LAST BOTTLE OF RUM selbst gekauft.
Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!

 

Darum geht es im Spiel

 

Bei THE LAST BOTTLE OF RUM (im Nachfolgenden mit LBR abgekürzt) übernehmen die Spieler die Rollen von Piraten, deren Aufgabe es ist, sich den wertvollsten Schatz der sieben Weltmeere zu sichern: die letzte Flasche Rum!

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Die Spieler müssen dafür die verschiedenen Inseln des Spielplans erkunden und Schätze bergen. Der erste Spieler, der genügend Schätze geborgen und in der Hauptstadt gegen genügend Schatzpunkte eingetauscht hat, gewinnt das Spiel.

Jeder Spieler verfügt über einen Charakter mit einer einzigartigen Fähigkeit sowie ein Schiff in Spielerfarbe, mit dem er sich über das Spielfeld bewegt. Ein wichtiger Bestandteil sind zudem die Handkarten der Spieler, die von einem gemeinsamen Kartenstapel gezogen werden und die über die Handlungsoptionen der Spieler entscheiden. Während eines Spielzuges spielen die Spieler zwei ihrer vier Handkarten aus und müssen sich entscheiden, in welcher Reihenfolge sie die auf ihnen angegebenen Aktionen ausführen. Die Handkarten sind in zwei Bereiche unterteilt: Die obere Hälfte gibt die Aktionen an, die der Spieler mit ihr ausführen kann, und die untere Hälfte beinhaltet einen Effekt, den der Spieler ausführen kann, wobei dieser Effekt in den meisten Fällen mit Kosten verbunden ist.

Die Aktionen werden durch Symbole dargestellt, die von der Spielerhilfe erklärt werden. Insgesamt gibt es dabei 3 Aktionen: bewegen, angreifen und reparieren. Für jedes Bewegen-Symbol kann sich der Spieler ein Feld weit bewegen, für jedes Angreifen-Symbol kann der Spieler ein gegnerisches Schiff angreifen und jedes Reparieren-Symbol darf der Spieler einen Schadenstoken entfernen. Entscheiden sich die Spieler für einen Angriff, so können sie ein Schiff auf ihrem oder einem benachbarten Feld anvisieren und attackieren.

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Da Schießpulver in diesen Zeiten jedoch teuer geworden ist, kostet ein Angriff eine Dublone, die auch durch die Aktionssymbole von Karten ergattert werden können. Möchte der Spieler ein Schiff attackieren, das sich noch weiter entfernt befindet, muss er für jedes weitere Feld eine weitere Dublone ausgeben, hat damit aber die Möglichkeit, einmal quer über das Spielfeld zu schießen. Ist das Geld investiert, wirft der angreifende Spieler den Schädelwürfel. Dieser Würfel verfügt über spezielle Schädelsymbole, die den Schadenswert angeben (2 Würfelseiten zeigen 2 Schädel, 3 Würfelseiten 1 Schädel und 1 Würfelseite 0 Schädel). Für jeden gewürfelten Schädel muss der angegriffene Spieler einen Schadenstoken aus einem Beutel ziehen.

Schadenstoken werden auf das jeweilige Spielertableau gelegt und geben dem Spieler Nachteile, z.B. bei der Bewegung oder dem Transport von Schätzen (solange sie nicht repariert werden), können das Schiff des Spielers aber nicht zerstören. Hat ein Schiff 5 Schadenstoken erhalten (ob doppelte Effekte dabei sind, ist egal, da diese nicht kumulativ sind), kann ein Schiff keinen weiteren Schaden mehr erhalten.

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Eine der wichtigsten Aktion ist das Bewegen. Hierdurch können sich die Spieler auf ein angrenzendes Feld bewegen und es aufdecken, falls es noch nicht erkundet war. Die Inseln, die auf diese Art aufgedeckt bzw. besucht werden, müssen mit der Schatzauslage verglichen werden. Die Schatzauslage gibt zu jedem Zeitpunkt 3 Inseln an, auf denen es zu diesem Zeitpunkt Schätze zu finden gibt. Befindet sich ein Spieler auf einer solchen Insel, nimmt der Spieler den Schatz an sich und deckt eine neue Insel/Schatz-Kombination für die Schatzauslage auf. Bis auf einen speziellen Charakter können die Spieler aber nur insgesamt 2 Schätze transportieren, wodurch sie immer wieder zur Hauptstadt zurückkehren müssen, um ihre Schätze abzuliefern. Das Aufnehmen und das Abgeben des Schatzes kostet dabei keine Aktion und kann zusätzlich ausgeführt werden.

Viele Schätze können den Spielern zusätzliche Fähigkeiten verleihen, solange sie sie transportieren, wobei nicht alle Fähigkeiten positiv sind und daher eine genaue Planung bei Aufnahme und Abgabe des Schatzes von Vorteil ist.

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Die Effekte, die auf der unteren Hälfte der Handkarten angegeben sind, lassen die Spieler spezielle Aktionen ausführen, wobei für diese aber in den meisten Fällen Dublonen gezahlt werden müssen. In speziellen Fällen erhöhen die Spieler ihr Fluchlevel mit den Effekten. Erreicht ein Spieler ein Fluchlevel von 5 oder wird eine Kraken-Karte aufgedeckt, wird der Spieler mit dem höchsten Fluchlevel vom Kraken angegriffen. Dieser wirft den Schädelwürfel und verliert so viele Schatz- und Fluchpunkte, wie der Würfel anzeigt. Kann er keine Schatzpunkte verlieren, muss er alternativ Schadenstoken aus dem Beutel ziehen.

Spielvariationen

LBR bietet 2 Spielvarianten. Die erste Variante bringt den Geisterkapitän in den Zwei-Spieler-Modus ein, der mit den Spielern um die Schätze kämpft. Dieser fungiert als dritter Spieler, da das Spielfeld beim Zwei-Spieler-Modus nicht kleiner ist, obwohl es hierbei keine verdeckten Inseln gibt.

Die zweite Variante ist die Wetter-Minierweiterung, die zum einen mächtige Wetterkarten ins Spiel bringt, die zusätzlich zu den normalen Aktionskarten in den Kartenstapel gemischt werden, und zum anderen Bounty-Missionen, die einen zusätzlichen Weg bei der Schatzpunktgenerierung mitbringen. Bounty-Missionen können an zwei bestimmten Orten angenommen werden, indem dieser Ort besucht wird und 2 Bounty-Missionen gezogen werden. Der Spieler kann sich eine von beiden Missionen aussuchen und diese versuchen, zu erreichen. Diese Missionen beinhalten keine Schatzaufträge, sondern geben den Spielern vor, was sie im Spiel erreichen müssen, um die Karte zu werten. Zum Beispiel müssen Spieler bei einer Mission 4 Handkarten in einer Runde ausspielen oder 3 Schadenspunkte in einer Runde verursachen. Dadurch soll der Spielablauf dynamischer werden und nicht mehr nur auf Schätze ausgerichtet sein.

 

Was ist in der Box?

 

Das Spielmaterial von LBR beinhaltet kleine Holzscheiben, auf die die Bilder der Kapitäne geklebt werden müssen, kleine Holzschiffe in Spielerfarben, Handkarten und Spielplanteile aus fester Pappe. Qualitativ ist das Spielmaterial sehr hochwertig. Die kleinen Holzschiffe sind gelungen und auch die Spielertableaus und Spielplanteile sind eindeutig bedruckt und dick genug, um einige Spieldurchläufe zu überstehen. Besonders auffällig ist das sehr gute Artwork der Charaktere, Spielplanteile und der Karten, die eine farbenfrohe und interessante Welt präsentieren.

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Einzig die Inselkarten der Schatzauslage lassen im Design etwas zu wünschen übrig, da teilweise sehr schwer zu erkennen ist, um welche Insel es sich handelt. Problematisch ist dabei, dass die Wasserflächen der Insel auf den Inselkarten in der Farbe identisch mit dem Kartenhintergrund sind und dadurch nicht als Wasserflächen erkennbar sind.

Das Regelbuch erklärt die Regeln sehr kleinschrittig und gut bebildert, sodass auch Neulinge schnell ins Spiel finden können. Brettspielveteranen wird aber schnell auffallen, dass LBR immer wieder kleine, aber prägnante Regeln wegzulassen scheint bzw. für manche Regeln keine eindeutigen Erläuterungen bereithält, wodurch es des Öfteren zu Verwirrung kommen kann.

Tags: push your luck, 60-120 Minuten, Entdecken, Piraten, Abenteuer, 2-5 Spieler

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