Test | Rolling Dice

Test | Rolling Dice

„Rolling Dice“ von Abacusspiele entführt uns für ein würfelbasiertes Robben-Wettrennen auf eine große Eisscholle.

 

infos zum spiel

Wir haben „Rolling Dice“ selbst gekauft.
Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!

Spielablauf und Spielzeit

Jede Person verfügt über vier Würfel einer Farbe. Gleichzeitig werden je nach Spielsituation drei oder vier davon auf die Eisscholle gewürfelt. Nun muss entschieden werden, welcher dieser Würfel für die kommende Wertungsphase genutzt wird.

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Hierbei sollten die Bonus- und Malus-Felder, die Entfernung zum Eisschollen-Rand sowie die relative Position zu den anderen Farben bedacht werden – denn nachdem alle Kinder ihren Wertungswürfel bestimmt haben, zählen die dahinter liegenden Würfel jeweils zur eigenen Punktzahl hinzu.

Nun beginnt eine neue Runde und neue Wertungswürfel müssen platziert werden. Allerdings muss jetzt der neue Wertungswürfel entweder weiter entfernt vom Eingang der Eisscholle liegen oder eine höhere Augenzahl aufweisen.

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Gelingt dies nicht, wird der bisherige Würfel auf einen der kleinen Eisblöcke gelegt, was nur den anderen Farben Punkte einbringt.

Die erreichten Punkte werden mit Hilfe einer kleinen Holz-Robbe auf dem Schachtelrand mitgezählt.

Sobald eine Robbe 75 Punkte (im Spiel zu fünft oder sechst 100 Punkte) erreicht, wird das Spielende eingeläutet. Die aktuelle Runde wird zu Ende gespielt und anschließend gewinnt die Person mit den meisten Punkten.

Material

Besonderes Augenmerk gilt hier zunächst der Spielschachtel. Diese dient nicht nur der Aufbewahrung, sondern ist auf sehr clevere Weise zugleich Spielfläche und Punktezähler. Durch das Heraustrennen eines Randteils (Eingang zur Eisscholle) verliert die Schachtel etwas Stabilität. Durch den soliden Deckel führt dies jedoch bei vorsichtiger Lagerung zu keinen Problemen.

Die kleinen Holz-Robben in den sechs Farben sind stabil und hochwertig, ebenso die Würfel. Diese erscheinen im ersten Moment etwas klein, tatsächlich erkennt man nach einigen Partien aber schnell, dass Größe und Gewicht der Würfel spieltechnisch sehr passend ausgewählt wurden.

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Zur Markierung der aktiven Wertungswürfel liegt zudem noch ein dünner Plastik-Ring bei.

Die Illustration ist recht einfach gehalten, das Eismeer-Thema auf allen Innen- und Außenseiten durchgehend vertreten.

Die Spielanleitung ist gut strukturiert und verfügt über einige bebilderte Beispiele. Die Regeln sind jedoch für Kinder recht schwer zu lesen und aus meiner Sicht in Bezug auf die Spielerreihenfolge während des Spiels nicht sehr einfach umzusetzen.


„Rolling Dice“ ist ein grundsolides Würfelspiel und beinhaltet dabei ein paar interessante Mechaniken, um etwas Taktik und Strategie einzubringen. Es richtet sich dabei vornehmlich an Kinder.

Der Aufbau innerhalb der Spielschachtel gefällt mir sehr gut und die verschiedenen Felder überfrachten das Spielfeld nicht. So können jüngere Spielende den Überblick über die Möglichkeiten behalten.

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Die Punkteleiste auf dem Rand der Spielschachtel anzubringen ist eine clevere Idee. Leider haben sich hier aus meiner Sicht jedoch auch zwei Kritikpunkte versteckt. Zum einen hätte ich mir einen Punkteaufdruck auch im Inneren der Schachtel gewünscht, damit das Verschieben der Robben auch zügig funktioniert, ohne um den Tisch herum laufen zu müssen. Nicht selten kam es dabei zu kleinen Wacklern an der Spielschachtel, welche den zweiten Aspekt hervortreten ließen: das sehr leichte Verrutschen der Robben auf der Punkteleiste. Lediglich in den Ecken der Spielschachtel, an denen sich vermutlich mehr Papierschichten befinden, halten die Punktezähler sicher ihren Platz.

Zusätzlich drängt sich für mich die Frage auf, weshalb sich die Robben als Punkte-Marker ein Rennen liefern, ansonsten jedoch thematisch oder grafisch in keiner Weise vertreten sind. Dadurch wirkt das Spiel trotz der tollen Spielschachtel sehr abstrakt und es findet kaum motivierende Immersion statt. Auch wenn die reine Freude am Würfeln und Punkte sammeln vielen Kinder bereits ein schönes Spielgefühl beschert, wäre hier meiner Meinung nach mehr möglich gewesen.

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Interessant gestaltet ist die Wertungsphase des Spiels. Hohe Zahlen bringen Punkte, weite Würfe bringen zudem mit hoher Wahrscheinlichkeit Punkte der anderen Farben. Die Auswahl des Wertungswürfels hat jedoch durch das Prinzip „nächstes Mal höher oder weiter“ eine direkte Auswirkung auf die folgende Spielrunde. Diese muss bedacht werden und sorgt für ein gewisses Maß an taktischen Möglichkeiten, ebenso wie die Bonus- und Malus-Felder. Dieses Prinzip sorgte in vielen unserer Partien für enge und spannende Rennen.

Aus pädagogischer Sicht ist das Spiel eine wunderbare Möglichkeit zum Trainieren der Addition im Zahlenraum bis 100. Die Kinder möchten möglichst viele Punkte erzielen, besprechen dadurch die Auswahl der Wertungswürfel miteinander und rechnen die verschiedenen Optionen aus, um maximale Punktzahlen zu erreichen. Auch das letztliche summieren der erzielten Punkte einer Runde zu den bestehenden Punkten kann anhand der Punkteleiste mit den Aufdrucken in 5er-Abständen mit Hilfe unterschiedlicher Strategien erfolgen. Dieser Teil gefällt mir ausgesprochen gut.

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Des Weiteren ist die Feinmotorik und Kraftdosierung beim Würfeln nicht zu unterschätzen und Kinder wie Erwachsene erleben hier eine zügig steigende Lernkurve.

Ungünstig gewählt empfand ich die farblich sehr ähnlichen Würfel in orange und rot. Diese können aus meiner Sicht bei normaler Zimmerbeleuchtung leicht verwechselt werden. Da nicht immer in voller Besetzung gespielt wird, tritt dieses Problem jedoch vermutlich nicht allzu häufig in Erscheinung.

Deutlich mehr ins Gewicht fiel in unseren Partien das etwas unübersichtliche Einhalten der korrekten Farb-Reihenfolge. Laut Anleitung beginnt die Farbe die nächste Runde, deren Wertungswürfel am weitesten hinten liegt – soweit kein Problem.

Danach folgen die anderen Kinder im Uhrzeigersinn. Genau hier kommt die Unsicherheit hinzu. In diesem Spiel gibt es sehr viel Bewegung um den Spieltisch, da jedes Kind einen unterschiedlichen Winkel zum Einwürfeln bevorzugt. Will man kein andauerndes Verrücken der Würfel auf der Eisscholle riskieren, bleibt diese liegen und die Kinder wechseln den Platz. Dadurch ist es ohne weitere Marker oder Hilfsmittel schwer möglich, die Reihenfolge im Blick zu behalten.

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Im Spiel mit zwei Personen werden jeweils zwei Farben gespielt. Auch hier begegnete uns im fortgeschrittenen Spielverlauf dann dieselbe Problematik.

Durch die Hausregel „hinten liegender Wertungswürfel zuerst und anschließend in umgekehrter Punktestand-Reihenfolge“ haben wir diesen Aspekt für uns vereinfacht.

Fans von reinen Würfelspielen sollten hier auf jeden Fall einen Blick riskieren. Diese werden durch interessante Wertungen und den schnellen Spielablauf voll auf ihre Kosten kommen. Dabei wirken die Regeln allerdings zumindest in den ersten Partien ein wenig (zu) komplex für Kinder. Angeleitet durch einen Erwachsenen kann ich die Altersempfehlung ab 8 Jahren dann voll unterstützen.

Für anhaltenden Spielspaß und hohen Wiederspielwert fehlt aus meiner Sicht jedoch etwas Varianz.

 

Wertung zum spiel

 

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Bilder vom Spiel

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