REAVERS OF MIDGARD // Erster Eindruck

REAVERS OF MIDGARD // Erster Eindruck

Auf dem Corax-Presseevent hatten wir die Gelegenheit eine Pre-Print-Version von Reavers of Midgard zu spielen. Das Spiel ist der geistige Nachfolger von Champions of Midgard und soll noch bis zum Herbst 2019 erscheinen. Bei der Testversion gab es einige Mängel, die bereits beim Produzenten angemerkt wurden. So lag der Box zum Beispiel spanische Tableaus bei. Um das alles zu überprüfen werden die Testversionen erstellt, bevor der Druck freigegeben wird.

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reavers03Nichts desto trotz war das Spiel spielbar und wir durften uns zu viert in das Abenteuer werfen. Grundlegend ist es so, dass das Spiel über sechs Runden geht. Bei vier SpielerInnen hat jede/r dann eine Aktion pro Runde, die selbst bestimmt werden darf. Das Aktionsfeld wird aktiviert wie bei einem Arbeiter-Einsetzspiel üblich mit einem Marker. Diese ist danach für die aktuelle Runde gesperrt.

Das besondere dabei ist, dass die MitspielerInnen danach dieselbe Aktion in abgeschwächter Form auch machen dürfen, wenn sie wollen. Voraussetzung ist jedoch, dass passende Rohstoffe / Würfel vorhanden sind. Einige Aktionen sind aber auch kostenlos.

Würfel sind wie in Champions of Midgard die Clanmitglieder, von denen es drei Verschiedene Gruppen mit unterschiedlichen Stärken und Würfelaufdrucken gibt. Sie sind in gelb, rot und blau gehalten. Auf dem Spieltableau wird ein Anführer als Karte in einer der drei Farben ausgelegt. Das ermöglicht das jeweilige Clan-Logo auf den farbigen Würfel als Jocker zu verwenden.

Die Räuber-Karten können auf drei Arten verwendet werden. Zuerst geben sie immer einen oder zwei Würfel, die gewürfelt werden und dann auf das Tableau gelegt werden. Dann kann sich entschieden werden die Karte als Anführer zu verwenden, als Erweiterung mit Boni für Aktionsfelder anzubauen oder weitere Würfel mit ausgesuchter Würfelseite zu nehmen.

Als Aktionen stehen zahlreiche Optionen zur Verfügung, die entweder Rohstoffe, Würfel oder diverse Sammelobjekte bringen. Diese bringen zum Teil sofort Boni und zum großen Teil am Spielende Siegpunkte.

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Erster Eindruck

reavers09Das Spiel wurde erst einmal gespielt und lässt aufgrund der vielen Optionen noch keine Faire Bewertung zu. Obwohl ich Champions of Midgard zuletzt einen Tag zuvor gespielt hatte, reichte das Wissen nicht, um die Reavers zu meistern. Die Möglichkeiten, die den SpielerInnen zur Verfügung stehen sind sehr vielfältig und bieten zahlreiche Optionen zum Sammeln. Wer hier überall mitmischen will, wird am Ende kaum glücklich sein. Anders als bei Champions reicht es hier bei weitem nicht immer nur die starken Kämpfe zu schlagen, denn am Ende werden die sicheren Sammelpunkte verteilt, wo bei den Kämpfen immer noch ein gewisses Restrisiko bleibt zu scheitern.

Jetzt könnte ich aber trotzdem schon Lobeshymnen ob der neuen Spielmechanik oder des deutlich anderen Spielgefühls loslassen, aber das mache ich nicht. Dafür gibt es gute Gründe, die sich in der ersten Partie gezeigt haben. Es ist möglich, dass durch gutes „Engine-Building“ viel mehr rauszuholen ist, aber das ganz sicher nicht in der ersten Partie und nur die kann ich hier beurteilen:

  1. Zu viel Glücksanteil, denn der Großteil der Würfel wird gewürfelt und nur der kleinere Teil wird gelegt. Das hat Auswirkungen auf den nächsten Punkt.
  2. Fremdgesteuertes Spiel: Sechs Runden und nur sechs eigene Aktionen, das hört sich für einen Vielspieler sehr wenig an und so fühlt es sich dann auch im Spiel an. Nur sechs von 24 Aktionen werden in einem VierspielerInnen-Spiel von einem selbst beeinflusst. Zusätzlich sind die Aktionsoptionen dann auch noch durch das Würfelgeschick beeinflusst.
  3. Zu Kleinteilig: Was hier alles gesammelt werden kann ist zum einen natürlich toll, für SpielerInnen, die es lieben Sets zusammenzustellen. Doch die Vielfalt der Optionen und die Eingeschränktheit durch Würfelglück kann hier schnell einen Strich durch die Rechnung machen.

Zusammengenommen ist das für ein Spiel mit gut zwei Stunden (Regeln nicht eingeschlossen) Spielzeit viel zu wenig, zumal die Wartezeit auf die Aktionen der Mitspieler gemessen mit der niedrigen Interaktion außer als Trittbrettfahrer mitzumachen, ebenfalls nur als mau zu bezeichnen ist. 

 Doch enden wir noch mit etwas Positiven: Das Spielmaterial, als auch die Optik ist deutlich besser geworden und sehr hübsch anzusehen.

Also leider wird klar, der erste Eindruck war nicht der Beste, aber es wird einen zweiten und dritten geben, denn das Spiel konnte trotzdem gefallen, nur nicht ganz an die Qualität des Vorgängers mit allen Erweiterungen anschließen. Wir werden das Spiel dann noch in einem Test vorstellen!

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Bilder vom Spiel

Tags: Spiel19, 60-120 Minuten, Würfelplatzierung, 2-4 Spieler, Strategie

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